DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (18:29 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.242,65 +3,39% -13,42% Stoxx50 3.007,76 +2,91% -11,62% DAX 12.315,66 +3,39% -7,04% FTSE 6.242,79 +2,94% -19,59% CAC 4.952,46 +2,84% -17,16% DJIA 26.279,01 +2,00% -7,92% S&P-500 3.123,84 +1,87% -3,31% Nasdaq-Comp. 9.884,13 +1,63% +10,16% Nasdaq-100 9.931,30 +1,58% +13,72% Nikkei-225 22.582,21 +4,88% -4,54% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 175,3 -9
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 37,46 37,12 +0,9% 0,34 -36,4% Brent/ICE 40,18 39,72 +1,2% 0,46 -36,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.727,53 1.725,50 +0,1% +2,03 +13,9% Silber (Spot) 17,45 17,45 +0,0% +0,00 -2,2% Platin (Spot) 829,65 814,50 +1,9% +15,15 -14,0% Kupfer-Future 2,56 2,57 -0,4% -0,01 -9,1%
Die Ölpreise kommen ebenfalls von ihren Hochs zurück, nachdem der Dollar während der Rede des US-Notenbankchefs zugelegt hat. Marktbeobachter verweisen zudem auf neue Corona-Infektionszahlen, die die Angst vor einer zweiten Pandemiewelle schürten. Unterstützung kommt von einer Studie: Nach Ansicht der Internationalen Energieagentur (IEA) wird die Pandemie das globale Wachstum und die Ölnachfrage in diesem Jahr zwar belasten, aber Angebotskürzungen der Förderländer und eine kräftige Nachfrageerholung im kommenden Jahr dürften dazu beitragen, den Ölmarkt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, heißt es im IEA-Monatsbericht. Den nächsten Impuls dürften die wöchentlichen Öllagerdaten von API am Abend liefern. Der Goldpreis profitiert etwas von der vorsichtigen Einschätzung der konjunkturellen Aussichten durch den Fed-Chef und dreht ins Plus.
FINANZMARKT USA
Die jüngsten Aussagen der US-Notenbank vom Vorabend und erneut starke US-Daten treiben auch am Dienstag die Wall Street an. Eine vorsichtige Einschätzung der Wirtschaftslage durch Notenbankchef Jerome Powell holt die Kurse im Verlauf jedoch von ihren Tageshochs zurück. Die Fed hatte am Montag angekündigt, ihr Anleihekaufprogramm auch auf Schuldtitel einzelner Unternehmen auszudehnen. Dies hatte die Kurse an den US-Aktienmärkten am Vortag beflügelt, was sich nun fortsetzt. Rückenwind erhalten die Börsen dabei auch von einem Bericht, wonach die US-Regierung ein 1 Billion Dollar schweres Infrastrukturpaket plant. Dazu kommen erneut deutlich besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten. Nachdem am Vortag bereits die Geschäftsaktivität im Großraum New York für Juni positiv überrascht hatte, hat der Einzelhandelsumsatz für Mai die Erwartungen ebenfalls deutlich übertroffen. Während seiner Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats am Dienstag hat sich der Chairman der Federal Reserve zwar zuversichtlich gezeigt, dass die Beschäftigung in den USA in nächster Zeit wieder deutlich zunehmen wird, wenn die Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie schrittweise gelockert werden. Allerdings äußerte sich Powell vorsichtig mit Blick auf die längerfristige Stärke der Konjunkturerholung. Unternehmensnachrichten sind dagegen eher Mangelware. Nach der Schlussglocke wird der Softwarekonzern seine Zahlen für das vierte Geschäftsquartal veröffentlichen. Die Aktie legt um 2,7 Prozent zu. Gegen die positive Tendenz verlieren die Papiere von T-Mobile US 2,6 Prozent. Der japanische Technologiekonzern Softbank will sich möglicherweise von Anteilen an T-Mobile US trennen. Zudem hat T-Mobile US am Montag mit Netzausfällen zu kämpfen gehabt.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Neue Konjunkturhoffnungen haben Europas Aktienmärkte am Dienstag weiter nach oben getrieben. Gestützt wurde die Stimmung von einem überraschend starken ZEW-Konjunkturindex, einem rekordverdächtigen Anstieg der US-Einzelhandelsumsätze und weiteren geldpolitischen Lockerungen in den USA. Die US-Notenbank will ihr kürzlich beschlossenes Programm zum Kauf von US-Unternehmensanleihen ausweiten. Dazu kommt die Hoffnung auf das nächste Konjunkturpaket in den USA. Hier sei ein 1 Billion Dollar schweres Infrastrukturprogramm in Arbeit. Und auch die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle nimmt ab. In Europa schlossen alle großen Stoxx-Sektorindizes mehr oder weniger stark im Plus, am kräftigsten die Bau-Aktien mit einem Index-Plus von 4,1 Prozent. Im DAX trieben die Aussichten auf Infrastrukturprogramme Heidelbergcement um 6,9 Prozent nach oben. Bayer profitierten mit einem Plus von 5,5 Prozent von einer Kaufempfehlung der Commerzbank. Adidas und Fresenius Medical Care zogen um 4,2 bzw. 3,6 Prozent an. Schwächster DAX-Wert waren VW mit einem Plus von lediglich 0,2 Prozent. Die Bank of America hat die Aktien auf "Neutral" heruntergestuft. Zalando fielen um 4,2 Prozent. Hier hat Großaktionär Kinnevik seine Beteiligung auf 21,3 Prozent von 25,8 Prozent reduziert. Nach der Verdoppelung des Kurses sei der Verkaufszeitpunkt gut gewählt, hieß es im Handel.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Di., 8.13 Uhr Mo, 17:11 Uhr % YTD EUR/USD 1,1266 -0,53% 1,1335 1,1269 +0,5% EUR/JPY 120,85 -0,58% 121,84 121,0534 -0,9% EUR/CHF 1,0698 -0,48% 1,0759 1,07 -1,5% EUR/GBP 0,8947 -0,33% 0,8952 0,8969 +5,7% USD/JPY 107,27 -0,05% 107,48 107,4225 -1,4% GBP/USD 1,2593 -0,20% 1,2663 1,26 -5,0% USD/CNH (Offshore) 7,0824 +0,15% 7,0662 7,0830 +1,7% Bitcoin BTC/USD 9.470,26 +0,41% 9.542,51 9216,7550 +31,3%
Am Devisenmarkt macht der Dollar während der Powell-Rede wieder Boden gut, nachdem er am Vorabend in Reaktion auf die Ausweitung der Fed-Anleihekäufe abgewertet hatte. Aktuell notiert der Euro bei etwa 1,1260 Dollar. Im Tageshoch waren es 1,1353 Dollar. Analysten halten die aktuelle Erholung des Greenback jedoch für kurzlebig. "Die Kombination aus lockerer Fed-Politik und sich verbessernder Risikostimmung bleibt eine negative Mischung für den US-Dollar", sagt Analyst Lee Hardman von MUFG.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Einen kompletten Stimmungswechsel haben die Anleger an den ostasiatischen Aktienmärkten am Dienstag durchgemacht. Nach den herben Verlusten zum Wochenstart aus Sorge vor einer zweiten Coronapandemiewelle ging es am Dienstag mit den Aktienindizes noch stärker wieder nach oben. Für den Umschwung sorgte die US-Notenbank. Sie hatte am Vortag mitgeteilt, ihr kürzlich beschlossenes Programm zum Kauf von Anleihen auf Unternehmensanleihen mit guten Bonitätsnoten auszuweiten. Im Mai hatte sie mit dem Kauf börsengehandelter Fonds (ETF) begonnen. Günstige Nachrichten gab es auch von der japanischen Notenbank. Sie bestätigte ihre ultralockere Geldpolitik, weitet aber ein finanzielles Unterstützungsprogramm für besonders von der Viruspandemie betroffene Unternehmen aus. Die stärksten Aufschläge verzeichneten mit Seoul und Tokio die größten Verlierer des Vortages. Zur Kauflaune trugen laut Marktteilnehmern auch Entspannungssignale in den US-chinesischen Beziehungen bei. Laut KGI Securities hat das US-Handelsministerium angekündigt, US-Unternehmen zu erlauben, bei den 5G-Standards im Mobilfunk mit dem chinesischen Technologieunternehmen Huawei zusammenzuarbeiten, das in der Vergangenheit unter US-Restriktionen zu leiden hatte.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
BASF-Aktionär Deka stellt Brudermüllers Strategie in Frage
Angesichts der Konzentration vieler Chemieunternehmen auf margenstarke Spezialchemikalien stellt der Sparkassen-Fondsdienstleister Deka die milliardenschweren China-Investitionen von BASF in Frage. "China kann zu einer echten Bedrohung für das Brot- und Buttergeschäft von BASF werden - und das auch schon ohne einen Handelskrieg", sagte Ingo Speich, Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei Deka Investments, im Vorfeld der Hauptversammlung.
Cerberus stellt neue Forderungen an die Commerzbank - Agentur
Großaktionär Cerberus legt bei der Commerzbank nach. Der US-Investor, der gut 5 Prozent an der Commerzbank hält, hat dem Aufsichtsrat erneut einen Brief geschrieben und substanzielle Veränderungen in der Führung der Bank gefordert, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Eine Commerzbank-Sprecherin wollte sich dazu auf Anfrage von Dow Jones Newswires nicht äußern. Vergangene Woche hatte Cerberus der Bank in einem ersten Brief in harschen Worten Fehler und Versäumnisse vorgeworfen und zwei Aufsichtsratsposten gefordert - wenige Wochen nach der ordentlichen Hauptversammlung des Instituts.
Audi-Barabfindung für Squeeze Out 1.551,53 Euro je Aktie
Den Minderheitsaktionären der Audi AG wird der von der Konzernmutter Volkswagen erzwungene Abschied ordentlich versüßt: Die Barabfindung für den Squeeze-Out werde mit 1.551,53 Euro je Aktie festgelegt, teilte der Premiumautobauer mit. An der Börse hatte die Audi-Aktie zuletzt mit 1.050 Euro notiert.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 16, 2020 12:34 ET (16:34 GMT)
Ost-Ausschuss will Rettungsschirm für Nord-Stream-2-Beteiligte
Der Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft (OAOEV) hat angesichts der drohenden weiteren US-Sanktionen gegen die Gaspipeline Nord Stream 2 eine stärkere Unterstützung durch die Politik gefordert. "Wir würden für einen Rettungsschirm plädieren", sagte OAOEV-Geschäftsführer Michael Harms anlässlich einer Diskussionsrunde der Linken-Fraktion im Bundestag. Europäische Unternehmen müssten Entschädigungsleistungen erhalten, falls sie infolge der Sanktionen wirtschaftlichen Schaden erlitten.
Verhandlungen zwischen Verdi und Galeria Karstadt Kaufhof stocken
In den Verhandlungen um die Zukunft tausender Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof ist weiter keine Einigung in Sicht. Die Bundestarifkommission der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hielt am Dienstag eine Protestkundgebung in Köln ab, bevor die Gespräche fortgesetzt wurden, wie Günter Isemeyer, Sprecher des Verdi-Bundesvorstands, mitteilte. Tausende Mitarbeiter der angeschlagenen Warenhauskette drohen wegen der Schließung von bis zu 80 Filialen ihren Arbeitsplatz zu verlieren.
Tesla wegen Vorwurfs der irreführenden Werbung in München vor Gericht
Der US-Elektroautobauer Tesla muss sich seit Dienstag in München wegen des Vorwurfs irreführender Werbung vor Gericht verantworten. Das Landgericht München I muss in der von der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs eingereichten Zivilklage klären, ob Tesla 2019 im Zusammenhang mit seinem Fahrassistenzsystem für das Model 3 im Internet irreführend deutschen Kaufinteressenten die Möglichkeit des autonomen Fahrens versprach.
Volvo baut wegen Nachfrageeinbruch 4.100 Stellen ab
Der schwedische Lkw-Hersteller Volvo will in der zweiten Jahreshälfte 4.100 Stellen außerhalb der Produktion abbauen. Die Corona-Krise werde kurz- und mittelfristig die wirtschaftliche Aktivität in vielen wichtigen Märkten belasten und die Nachfrage drücken, teilte die Volvo AB mit.
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June 16, 2020 12:34 ET (16:34 GMT)
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