Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Powell kurzfristig optimistisch und langfristig vorsichtig
Fed-Chairman Jerome Powell rechnet damit, dass die Beschäftigung in den USA wegen der schrittweisen Aufhebung der Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in nächster Zeit deutlich zunehmen wird. In einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des Senats äußerte sich Powell zugleich vorsichtig im Hinblick auf die längerfristige Stärke der Konjunkturerholung. "Wir erwarten dass viele Menschen an ihren Arbeitsplatz zurückkehren werden", sagte Powell. Auch die Mai-Daten zur Entwicklung des Einzelhandels deuteten auf eine Erholung hin.
US-Industrie steigert Produktion im Mai
Die US-Industrieproduktion ist im Mai nach dem rekordhohen Rückgang im April wieder gestiegen, ein weiteres Zeichen dafür, dass sich die Wirtschaft von den durch die Pandemie ausgelösten Betriebsschließungen zu erholen beginnt. Die Produktion stieg im Vergleich zum Vormonat um 1,4 Prozent, wie die Federal Reserve mitteilte. Volkswirte hatten eine Zunahme um 2,6 Prozent prognostiziert.
US-Einzelhändler verbuchen Rekordzuwachs im Mai
Die Öffnung vieler Kaufhäuser, Geschäfte, Restaurants und Autohäuser hat den US-Einzelhändlern im Mai einen Rekordzuwachs bei den Umsätzen beschert. In absoluten Zahlen blieben die Gesamtausgaben allerdings unter dem Niveau vor der Corona-Krise. Die Umsätze der Einzelhändler schnellten um 17,7 Prozent in die Höhe. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 7,7 Prozent gerechnet.
Deutscher Einzelhandelsumsatz für April nach unten revidiert
Die Umsätze des deutschen Einzelhandels sind im April stärker gesunken als zunächst angenommen. Wie die Bundesbank mitteilte, fielen die Umsätze gegenüber dem Vormonat preisbereinigt um 6,5 Prozent. Vorläufig war vom Statistischen Bundesamt ein Rückgang von 5,3 Prozent gemeldet worden. Auf Jahressicht lagen die Umsätze der Revision zufolge um 6,3 Prozent niedriger.
Unions-Fraktionsvize will schnellstmöglich ausgeglichenen Haushalt
Die Unions-Fraktionsspitze hat die Absicht bekräftigt, nach der coronabedingten Mehrverschuldung schnellstmöglich wieder eine schwarze Null im Haushalt anzustreben und den Fokus der neuen Schulden auf "Zukunfstinvestitionen" betont. "Wir wollen so schnell, wie es möglich ist, zu ausgeglichenen Haushalten zurückkommen", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Andreas Jung vor einer Fraktionssitzung in Berlin. "Wir werden diese Schulden zurückbezahlen, und zwar in dieser Generation, wir wollen nichts auf nächste Generation verschieben."
Tarifsondierungen für Bund und Kommunen ergebnislos
Die Sondierungen zu einem Krisentarifvertrag für die 2,3 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen sind nach Gewerkschaftsangaben ergebnislos geblieben. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) sei nicht zu einer Verständigung bereit gewesen, erklärte der Bundesvorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Werneke, nach einem Spitzentreffen der Tarifparteien in Berlin. Von der VKA lag auf Anfrage zunächst keine Reaktion vor.
Merkel und Erdogan sprechen über Flüchtlingssituation und Corona
Bei einer Videokonferenz hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan unter anderem über die Flüchtlingsfrage und die Corona-Pandemie gesprochen. Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit.
Ost-Ausschuss will Rettungsschirm für Nord-Stream-2-Beteiligte
Der Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft (OAOEV) hat angesichts der drohenden weiteren US-Sanktionen gegen die Gaspipeline Nord Stream 2 eine stärkere Unterstützung durch die Politik gefordert. "Wir würden für einen Rettungsschirm plädieren", sagte OAOEV-Geschäftsführer Michael Harms anlässlich einer Diskussionsrunde der Linken-Fraktion im Bundestag. Europäische Unternehmen müssten Entschädigungsleistungen erhalten, falls sie infolge der Sanktionen wirtschaftlichen Schaden erlitten.
Dekabank: EZB teilt bei viertem TLTRO3 1 Bill Euro zu
Die Dekabank erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrem vierten langfristigen und gezielten Refinanzierungsgeschäft der dritten Serie (TLTRO3) 1.000 Milliarden Euro zuteilen wird. "Manche Marktanalysten tippen auf größere Beträge, aber man muss auch bedenken, dass die außerordentlich günstigen Konditionen nur für ein Jahr gelten und die Banken danach etwas stärker ins Risiko gehen müssten", sagt Analyst Kristian Tödtmann.
Regierung beschließt härtere Strafen bei Wirtschaftskriminalität
Die Bundesregierung hat unter anderem als Lehre aus dem Diesel-Skandal deutlich höhere Sanktionen gegen straffällig gewordene Großkonzerne beschlossen. Das entsprechende "Gesetz zur Stärkung der Integrität in der Wirtschaft" wurde am heutigen Dienstag gebilligt, wie das Justizministerium mitteilte. Damit können Unternehmen und Verbände erstmals komplett zur Rechenschaft gezogen werden. Für Konzerne mit mehr als 100 Millionen Euro Jahresumsatz sollen die Sanktionen künftig wie im Kartellrecht bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes betragen können.
Tarifsondierungen für Bund und Kommunen ergebnislos
Die Sondierungen zu einem Krisentarifvertrag für die 2,3 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen sind nach Gewerkschaftsangaben ergebnislos geblieben. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) sei nicht zu einer Verständigung bereit gewesen, erklärte der Bundesvorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Werneke, nach einem Spitzentreffen der Tarifparteien in Berlin. Von der VKA lag auf Anfrage zunächst keine Reaktion vor.
Mützenich sieht US-Truppenabzug als einsame Entscheidung Trumps
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat vor dem Hintergrund des angekündigten Abzugs amerikanischer Truppen aus Deutschland Kritik am Verhalten des US-Präsidenten geübt und mögliche Bundeshilfen für betroffene Länder ist Spiel gebracht. "Es ist erst einmal gut, dass der US-amerikanische Präsident Deutschland, aber auch andere Partnerstaaten nicht im Unklaren lässt über politische Entscheidungsfindungen", sagte Mützenich. "Mein Eindruck ist aber weiterhin, dass das eine sehr einsame Entscheidung ist, sie ist ja auch in den USA höchst umstritten."
Frankreich will bei Impfstoffen unabhängig werden
Frankreich will bei Impfstoffen und Arzneimitteln unabhängig von Ländern wie China werden: Der französische Pharmakonzern Sanofi kündigte am Dienstag mehr als 600 Millionen Euro für die Erforschung und Produktion von Impfstoffen an. Staatschef Emmanuel Macron sagte bei einem Besuch am Sanofi-Sitz in Marcy l'Etoile bei Lyon, dies sichere die "Unabhängigkeit Frankreichs".
Pekinger müssen wegen Corona-Ausbruchs auf nicht notwendige Reisen verzichten
Nach dem erneuten Corona-Ausbruch in Peking werden die Bewohner der chinesischen Hauptstadt massiv in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Die Pekinger müssten auf nicht notwendige Reisen verzichten, teilte die Stadtverwaltung am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit. Bewohnern von Gegenden in Peking mit "mittlerem oder hohem" Corona-Risiko wurde ein Verlassen der Stadt ausdrücklich untersagt. Jeder andere, der Peking verlassen wolle, müsse einen maximal sieben Tage alten negativen Corona-Test vorweisen.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 2 Wochen Juni -2,4% gg Mai
US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 2 Wochen Juni -9,0% gg Vorjahr
Brasilien Einzelhandelsumsatz Apr -16,8% gg Vm; -16,8% gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo/jhe
(END) Dow Jones Newswires
June 16, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.