
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)---Die Corona-Krise lässt die Inflation im Euroraum immer weiter unter die Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) absacken. Im Mai sank die jährliche Inflationsrate von 0,3 im Vormonat auf 0,1 Prozent. Die Statistikbehörde Eurostat bestätigte damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 29 Mai. Die EZB peilt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an.
Mit dem Einbruch der Wirtschaft in vielen Ländern während der Pandemie sank auch die Nachfrage nach Rohöl und die Preise fielen drastisch. Die gesamten Energiepreise lagen um 11,9 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, blieb im Mai stabil. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) verharrte bei 0,9 Prozent. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend.
Binnen Monatsfrist sanken die Verbraucherpreise im Mai in der Gesamtrate um 0,1 Prozent, in der Kernrate ergab sich eine Stagnation. Die vorläufigen Daten wurden damit - wie von Volkswirten erwartet - bestätigt.
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June 17, 2020 05:00 ET (09:00 GMT)
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