Die Verwobenheit innenpolitischer und außenpolitischer Prozesse kann derzeit an der indisch-chinesischen Grenze eindrücklich studiert werden. Denn beide Länder befinden sich innenpolitisch in einer spannungsgeladenen Situation. Die interpretativen Trampelpfade der eigenen Geschichtsklitterung verbauen dabei nicht nur taktisch den Weg zur einvernehmlichen Lösung, es sind mindestens genauso sehr die strategische Rivalität um Wasser, Handelsrouten und kulturelle Dominanz. Letzteres gilt in China für die Han-Chinesen, in Indien für die Prägung durch den Hinduismus als politische Ideologie.
Konflikt und Kooperation
Diese Aufzählung klingt bei einem Blick in den historischen Rückspiegel nicht sehr friedlich, denn weder die Briten mit ihrer Machtpolitik auf dem indischen Subkontinent und Zentralasien noch die Russen, deren machtpolitisches Desaster in Afghanistan unvergessen bleibt, trugen zu einer Lösung dieser strategischen Rivalität bei. Ein Blick auf die explosiven Grenzen zu Pakistan und den Kaschmirkonflikt zeugt dabei von der Last der "eingefrorenen' Konflikte, die zwischenzeitlich schnell wieder auftauen und damit an den Rand von "heißen' geraten. Es scheint, als würde man weit hinten im historischen Zeitstrahl noch das "Great Game', den Konflikt um Macht und Einfluss in Zentralasien zwischen Großbritannien und Russland sehen. Dieser dauerte von Napoleons Rückzug aus Russland 1813 mindestens bis zum Sieg der Bolschewiki 1917, lässt sich aber problemlos bis zur Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien 1947 weiterverfolgen. Den vollständigen Artikel lesen ...
Konflikt und Kooperation
Diese Aufzählung klingt bei einem Blick in den historischen Rückspiegel nicht sehr friedlich, denn weder die Briten mit ihrer Machtpolitik auf dem indischen Subkontinent und Zentralasien noch die Russen, deren machtpolitisches Desaster in Afghanistan unvergessen bleibt, trugen zu einer Lösung dieser strategischen Rivalität bei. Ein Blick auf die explosiven Grenzen zu Pakistan und den Kaschmirkonflikt zeugt dabei von der Last der "eingefrorenen' Konflikte, die zwischenzeitlich schnell wieder auftauen und damit an den Rand von "heißen' geraten. Es scheint, als würde man weit hinten im historischen Zeitstrahl noch das "Great Game', den Konflikt um Macht und Einfluss in Zentralasien zwischen Großbritannien und Russland sehen. Dieser dauerte von Napoleons Rückzug aus Russland 1813 mindestens bis zum Sieg der Bolschewiki 1917, lässt sich aber problemlos bis zur Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien 1947 weiterverfolgen. Den vollständigen Artikel lesen ...