DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (12:50 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD S&P-500-Future 3.146,50 +0,66% -2,69% Euro-Stoxx-50 3.265,98 +0,72% -12,79% Stoxx-50 3.035,56 +0,92% -10,80% DAX 12.384,34 +0,56% -6,53% FTSE 6.282,28 +0,63% -17,23% CAC 4.999,59 +0,95% -16,37% Nikkei-225 22.455,76 -0,56% -5,08% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 174,96 -0,44
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 38,04 38,38 -0,9% -0,34 -35,4% Brent/ICE 40,79 40,96 -0,4% -0,17 -35,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.715,71 1.727,70 -0,7% -12,00 +13,1% Silber (Spot) 17,46 17,45 +0,1% +0,01 -2,2% Platin (Spot) 817,10 827,00 -1,2% -9,90 -15,3% Kupfer-Future 2,58 2,56 +0,4% +0,01 -8,5%
Mit leichten Abgaben zeigen sich die Notierungen am Ölmarkt nach den deutlichen Gewinnen am Vortag. Die Volatilität setzt sich damit fort. Für leichten Druck sorgen die Öllagerdaten des Branchenverbandes API, die für die vergangene Woche eine deutliche Zunahme auswiesen. Mit Spannung wird jetzt auf die Bekanntgabe der offiziellen US-Vorratsdaten am Nachmittag gewartet.
AUSBLICK AKTIEN USA
Mit einem leichten Plus dürfte die Wall Street in den Handel am Mittwoch starten. Damit dürfte sich die positive Tendenz des Vortages fortsetzen, wenn auch mit gebremstem Tempo. Die jüngste Ausweitung der Anleihekäufe der US-Notenbank und zuletzt überraschend gute US-Konjunkturdaten dürften das Sentiment auch weiterhin stützen. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die auf die steigende Zahl von Neuinfektionen in diversen US-Bundesstaaten und in Peking verweisen. Damit steige die Gefahr einer zweiten Infektionswelle. Bei den Einzelwerten geht es für die Oracle-Aktie vorbörslich um 2,8 Prozent nach unten. Der Software-Konzern übertraf gewinnseitig zwar die Analystenerwartung, verfehlte sie jedoch beim Umsatz. Mit der Gewinnprognose für das laufende erste Quartal bewegt sich der Konzern derweil im Rahmen der kursierenden Analystenschätzungen.
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Baubeginne/-genehmigungen Mai Baubeginne PROGNOSE: +22,3% gg Vm zuvor: -30,2% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: +10,8% gg Vm zuvor: -20,8% gg Vm 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die europäischen Börsen geben ihre Gewinne bis zum Mittwochmittag teilweise wieder ab. "Nach über 800 Punkten Plus innerhalb weniger Tage ist der Markt wieder überkauft", sagt ein Marktteilnehmer. Zudem werfe der dreifache Verfallstermin bei den Futures und Optionen am Freitag seine Schatten voraus, im Vorfeld hielten sich die Anleger tendenziell zurück. Insofern sei der Anstieg über 12.400 zu Gewinnmitnahmen genutzt worden, auch weil im Bereich um 12.500 Punkte kurzfristig der Deckel auf dem Markt liegen könnte. Weder der Exporteinbruch in Japan noch die Geopolitik können den DAX aber deutlicher zurückwerfen. Einen Freudensprung von 16,8 Prozent machen Aktien von PostNL. Hier ist die Jahresprognose des Deutsche-Post-Konkurrenten deutlich stärker ausgefallen. Vor allem das Paketgeschäft legte kräftig zu. Deutsche Post steigen im Fahrwasser um 1,9 Prozent. Lufthansa steigen um 0,2 Prozent. Die Aufstockung auf 15 Prozent an der Airline durch den Investor Heinz Hermann Thiele hatte den Kurs zunächst noch stärker nach oben getrieben. Fraglich ist aber, ob er seine Vorstellungen zur Sanierung durchsetzen kann. Er will den Staatseinfluss möglichst gering halten. Nach negativen Vorgaben von Oracle notieren SAP kaum verändert.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Mi., 8.10 Uhr Di, 17:14 Uhr % YTD EUR/USD 1,1242 -0,18% 1,1280 1,1246 +0,2% EUR/JPY 120,68 -0,15% 121,01 120,7186 -1,0% EUR/CHF 1,0676 -0,37% 1,0717 1,07 -1,7% EUR/GBP 0,8948 -0,16% 0,8973 0,8945 +5,7% USD/JPY 107,36 +0,04% 107,27 107,3295 -1,3% GBP/USD 1,2562 -0,03% 1,2572 1,26 -5,2% USD/CNH (Offshore) 7,0798 -0,03% 7,0805 7,0864 +1,6% Bitcoin BTC/USD 9.470,51 -0,31% 9.433,26 9437,2550 +31,4%
Am Devisenmarkt holt der Dollar zwischenzeitliche leichte Abgaben wieder auf und befindet sich aktuell auf dem Niveau vom Vortag. Für den Dollar-Index geht es um 0,1 Prozent nach oben. Mit den zurückhaltenden Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell zur Konjunkturerholung in den USA sowie den steigenden Neuinfektionen in China sei der Dollar als "sicherer Hafen" wieder gesucht, heißt es. Dazu kämen noch die Spannungen im indisch-chinesischen Grenzgebiet.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Nach dem Kursfeuerwerk am Dienstag haben sich die ostasiatischen Aktienmärkte am Tag danach auf den erhöhten Niveaus in meist engen Grenzen uneinheitlich gezeigt. Unterstützung kam von der erneut festen Tendenz an der Wall Street, während auf der anderen Seite von erhöhter Neigung zu Gewinnmitnahmen zu hören war. Positiv wirkte, dass die WHO die ermutigenden Ergebnisse einer britischen Studie zur Behandlung von Covid-19-Patienten mit dem Wirkstoff Dexamethason als "lebensrettenden wissenschaftlichen Durchbruch" bezeichnet hat. Dexamethason sei die erste Behandlungsform, welche die Todesrate bei an Beatmungsmaschinen angeschlossenen Covid-19-Patienten nachgewiesenermaßen senke. Mit am stärksten bewegte sich der Nikkei-Index in Tokio. Er gab nach deutlicher als erwartet gesunkenen Exporten im Mai nach, nachdem er zuvor um fast 5 Prozent nach oben geschossen war. Dass US-Notenbankchef Jerome Powell am Dienstag nochmals davor gewarnt hatte, dass sich die Erholung der globalen Konjunktur nach der Pandemie-Krise länger hinziehen dürfte, belastete die Stimmung nicht. In Schanghai behaupteten sich die Kurse ebenfalls, obwohl wegen eines neuen Coronavirus-Ausbruchs in Peking die Schutzmaßnahmen weiter verschärft wurden. Weiter positiv zur Kenntnis genommen wurden die seitens der USA zuletzt milderen Töne bezüglich der Kooperation von US-Unternehmen mit dem chinesischen Technologieriesen Huawei.
CREDIT
Erneut abwärts geht es auch am Mittwoch mit den Risikoprämien (CDS) gegen den Ausfall europäischer Staats- und Unternehmensanleihen. "Trotz des Einbruchs gestern geht es weiter", sagt ein Marktteilnehmer. Dies habe man nicht unbedingt erwarten können, nachdem zum Beispiel der Crossover-Index am Dienstag um fast 10 Prozent zurückgekommen sei. Dies sei eine der stärksten Einengungen auf Tagessicht dieses Jahr gewesen.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Daimler-Hauptversammlung findet am 8. Juli statt
Daimler wird seine wegen der Corona-Pandemie verschobene Hauptversammlung am 8. Juli abhalten. Das Aktionärstreffen werde rein virtuell stattfinden, so der DAX-Konzern. Ursprünglich wollte die Daimler AG die Versammlung am 1. April abhalten.
Lufthansa: Umsetzung des Stabilisierungspakets ist nicht gesichert
Die Deutsche Lufthansa hat davor gewarnt, dass das mit der Bundesregierung vereinbarte Stabilisierungspaket in Höhe von 9 Milliarden Euro möglicherweise nicht umgesetzt werden kann. Grund dafür sind die jüngsten Äußerungen des Lufthansa-Großaktionärs Heinz Hermann Thiele, der den Rettungsplan nachverhandeln möchte und seine Beteiligung an dem Konzern auf 15 Prozent aufgestockt hat. Thiele äußerte sich in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vor allem kritisch gegenüber der vorgesehene Aktienbeteiligung des Staates von 20 Prozent.
T-Mobile US: Netzausfälle wegen fehlerhaften Glasfaserschaltkreis
Die Netzausfälle bei der US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom am Montag wurden durch Probleme bei einem Schaltkreis in der Glasfaserleitung eines Zulieferers ausgelöst. Technikchef Neville Ray erklärte, dies sei an sich nichts ungewöhnliches, habe aber unerwartete Auswirkungen gehabt.
CureVac erhält Genehmigung für klinische Corona-Impfstoffstudie
Das Tübinger Biotechunternehmen CureVac hat in Deutschland die Genehmigung für eine klinische Studie mit einem potenziellen Corona-Impfstoff erhalten. Das teilte das zuständige Paul-Ehrlich-Institut des Bundes am Mittwoch in Langen mit. Erst vor zwei Tagen hatte die Bundesregierung bekanntgegeben, sich über die staatliche KfW-Bank mit 300 Millionen Euro an CureVac zu beteiligen.
Groupon mit geringerem Umsatz und hohem Verlust
Groupon hat im ersten Geschäftsquartal wegen der schwächeren Nachfrage infolge der Corona-Pandemie weniger umgesetzt und einen deutlichen Verlust verzeichnet. Investoren hatten allerdings spürbar höhere Belastungen und in der Folge auch höheren Verlust erwartet. Im nachbörslichen US-Handel verteuerte sich die Groupon-Aktie um 4,1 Prozent auf 28,35 US-Dollar.
Klaus Eberhardt führt Aufsichtsrat von MTU Aero Engines weiter
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 17, 2020 06:53 ET (10:53 GMT)
Der frühere Rheinmetall-Chef Klaus Eberhardt wird den Aufsichtsratsvorsitz des Turbinenherstellers MTU Aero Engines anders als zu Jahresbeginn angekündigt nicht aufgeben, sondern das Kontrollgremium weiterführen. Dazu wurde die bislang gültige Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder von 72 auf 75 Jahre heraufgesetzt, wie das Münchener Unternehmen mitteilte.
HSBC will bis zu 35.000 Stellen abbauen - Agentur
Die Großbank HSBC will einem Agenturbericht zufolge bis zu 35.000 Arbeitsplätze abbauen. Die Bank, die einen Großteil ihrer Erträge in Asien erwirtschaftet, reaktiviere damit ein Vorhaben, das sie wegen der Coronavirus-Pandemie vorübergehend auf Eis gelegt habe, berichtet Reuters unter Berufung auf ein bankinternes Schreiben. In diesem Memo habe CEO Noel Quinn geschrieben, dass der Stellenabbau nicht ewig hinausgezögert werden könne. Es sei immer nur eine Frage des "Wann" gewesen, und nicht des "Ob".
Google geht wegen "beleidigender" Kommentare gegen rechte Websites vor
Der Online-Riese Google ist gegen zwei rechtsgerichtete Webseiten vorgegangen, die "gefährliche und beleidigende" Nutzerkommentare zu den derzeitigen Anti-Rassismus-Protesten verbreitet haben. Der US-Konzern bestätigte am Dienstag, dass er die Website "ZeroHedge" wegen Verstößen gegen die Unternehmensrichtlinien von der Anzeigenplattform Google Ads entfernt habe. Damit kann die Seite bis auf weiteres kein Geld über Google-Anzeigen generieren. Google verwarnte zudem die Website "The Federalist".
Hotelkette Hilton baut wegen Krise 2.100 Stellen ab
Die Hotelkette Hilton Worldwide Holdings will weltweit 2.100 Arbeitsplätze streichen, weil der Tourismus aufgrund der Corona-Krise eingebrochen ist. Zudem will der Konzern nach eigenen Angaben bis zu drei weitere Monate an den betrieblichen Lohnkürzungen, Kurzarbeit und Freistellungen festhalten.
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June 17, 2020 06:53 ET (10:53 GMT)
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