Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
IMK-Konjunkturindikator hellt sich bis Ende August kaum auf
Die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden drei Monaten in der Rezession bleibt, ist trotz der weitgehenden Lockerungen der Kontaktbeschränkungen laut dem neuen IMK-Konjunkturindikator extrem hoch. Das signalisiert der Indikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) für den Zeitraum von Juni bis Ende August. In der Dreimonatsprognose zeigt der Indikator, der die aktuellsten verfügbaren Daten über die Wirtschaftslage bündelt, demnach eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 95,6 Prozent an - nach 100 Prozent im Mai.
US-Notenbankerin Mester hält unsichere US-Erholung für wahrscheinlich
Loretta J. Mester, Chefin der Federal Reserve Bank of Cleveland, geht von einer unsicheren Erholung der US-Wirtschaft aus und rechnet auch in den kommenden Jahren mit einer extrem niedrigen Zinsphase. "Nun, da die Bundesstatten ihre Restriktionen lockern, erwarte ich, dass sich die wirtschaftliche Aktivität in der zweiten Jahreshälfte beleben wird", sagte Mester laut Redetext. Aber es bestehe erhebliche Unsicherheit darüber, wie die Erholung nach dem Hochfahren der Wirtschaft aussehen werde.
Merkel lädt Gesundheitsämter zu einem Gipfel im August
Zur weiteren Eindämmung des Coronavirus soll es im August ein weiteres Spitzentreffen geben. Der virtuelle Gipfel werde sich der Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes widmen, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin im Anschluss an ein Treffen mit den Ministerpräsidenten der Länder. Dann sollen auch Gesundheitsämter, Landräte und Oberbürgermeister vertreten sein. Der Fokus werde weiter auf der Pandemie liegen, "dass uns das nicht entgleitet", sagte Merkel.
Frankreich prangert Vorgehen türkischer Schiffe gegen eine seiner Fregatten an
Frankreich hat dem Nato-Partner Türkei ein "extrem aggressives" Vorgehen gegen ein französisches Militärschiff im Mittelmeer vorgeworfen. Verteidigungsministerin Florence Parly habe den "sehr schwerwiegenden" Vorfall am Mittwoch bei der Videokonferenz mit ihren Nato-Kollegen deutlich angesprochen, teilte ihr Ministerium in Paris mit. Den französischen Angaben zufolge hatten sich türkische Schiffe kürzlich der französischen Fregatte genähert, als diese im Rahmen der Nato-Einsatzes zur Überwachung des Waffenembargos gegen Libyen ein Frachtschiff inspizierte.
Türkischer Außenminister reist überraschend nach Tripolis
Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu ist überraschend zu einem Treffen mit der von der UNO anerkannten libyschen Einheitsregierung nach Tripolis gereist. Begleitet vom türkischen Finanzminister Berat Albayrak und dem Chef des Nachrichtendienstes, Hakan Fidan, sprach Cavusoglu mit Ministerpräsident Fajes al-Sarradsch über die "jüngsten Entwicklungen in der Krise" in Libyen, wie die Einheitsregierung mitteilte.
Konflikt zwischen Trump und Bolton eskaliert weiter
Der Konflikt zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem früheren Sicherheitsberater John Bolton ist weiter eskaliert. Die US-Regierung beantragte bei Gericht, das für kommende Woche geplante Erscheinen eines Bolton-Buchs per einstweiliger Verfügung zu stoppen. In dem Buch erhebt Bolton schwere Anschuldigungen gegen den Präsidenten - darunter jenen, dass Trump mehrfach um chinesische Hilfe für seine Wiederwahl gebeten habe. Die US-Regierung wirft Bolton vor, sein Buch enthalte Geheiminformationen, die nicht zur Veröffentlichung freigegeben worden seien.
Lighthizer: Handelsabkommen mit China ist in der Spur
Das Handelsabkommen zwischen den USA und China zeigt nach Aussage des US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer keine Anzeichen einer Schädigung, trotz der Zusammenstöße zwischen den beiden Nationen wegen der Pandemie, Chinas hartem Vorgehen gegen Hongkongs Autonomie und Chinas Rückstand beim Kauf von US-Waren. "Alles deutet darauf hin, dass sie trotz dieses Covid-19 tun werden, was sie sagen", sagte Lighthizer über China in einer Anhörung vor dem Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses. "Wir haben ein ausgezeichnetes Abkommen."
Trump unterzeichnet Sanktionsgesetz gegen China wegen Lage der Uiguren
US-Präsident Donald Trump hat ein Gesetz in Kraft gesetzt, das Sanktionen gegen China wegen des Vorgehens gegen die muslimische Minderheit der Uiguren vorsieht. Trump unterzeichnete den Gesetzestext, wie das Weiße Haus mitteilte. Der US-Kongress hatte das Gesetz im Mai verabschiedet.
China droht mit harter Antwort auf geplante US-Sanktionen
China hat mit einer harten Antwort auf die von den USA geplanten Sanktionen wegen des Vorgehens gegen die muslimische Minderheit der Uiguren gedroht. China werde "entschlossen zurückschlagen", erklärte das Außenministerium in Peking. Die USA würden "alle resultierenden Konsequenzen" aus ihrem Sanktionsgesetz zu tragen haben. Das Gesetz stelle eine "grobe" Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Volksrepublik dar.
G7-Außenminister fordern China zum Überdenken von Sicherheitsgesetz zu Hongkong auf
Die G7-Außenminister haben China aufgerufen, das umstrittene Sicherheitsgesetz zu Hongkong zu überdenken. In einer gemeinsamen Erklärung äußerten sie ihre "ernste Sorge angesichts der Entscheidung Chinas, Hongkong ein nationales Sicherheitsgesetz aufzuerlegen". Das Gesetz berge die Gefahr, den Grundsatz "Ein Land, Zwei Systeme" und den hohen Grad an Autonomie des Territoriums "ernstlich zu untergraben".
Brasilien senkt Leitzins erneut und signalisiert weitere Lockerung
Die brasilianische Notenbank hat wegen den Auswirkungen der Coronavirus-Krise ihren Leitzins um 75 Basispunkte auf ein Rekordtief von 2,25 Prozent gesenkt. Es war die achte Zinssenkung in Folge und das zweite Mal in Folge mit einer Reduzierung beim Selic um 75 Basispunkte. Die Banco Central do Brasil deutete nach ihrer Sitzung an, dass sie für weitere Lockerungen offen sei, sollte ein solcher Schritt notwendig sein.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweiz Mai Handelsbilanz Überschuss 2,811 Mrd CHF
Schweiz Mai Exporte 16,448 Mrd CHF
Schweiz Mai Importe 13,637 Mrd CHF
Neuseeland/BIP 1Q sb -1,6% (PROG: -1,0%) gg Vorquartal
Neuseeland/BIP 1Q -0,2% (PROG: +0,3%) gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
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June 18, 2020 03:00 ET (07:00 GMT)
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