ZÜRICH (Dow Jones)--Kleinere Gewinnmitnahmen haben am Donnerstag den Handel am schweizerischen Aktienmarkt geprägt. Wieder steigende Corona-Infektionszahlen in den USA und China hätten die Befürchtung geweckt, dass es zu einer zweiten Pandemiewelle mit den entsprechenden Folgen für die Wirtschaft kommen könnte, sagten Marktteilnehmer.
Der Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) hatte derweil keinen Einfluss auf den Aktienmarkt. Auch der Franken reagierte kaum. Die SNB hatte den Leitzins erwartungsgemäß unverändert bei minus 0,75 Prozent belassen.
Der SMI verlor 0,2 Prozent auf 10.187 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich elf Kursverlierer und neun -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 61,88 (zuvor: 55,19) Millionen Aktien.
Das am Mittwoch stark nachgefragte SMI-Schwergewicht Nestle verlor nun 1,0 Prozent. Hier hätten Anleger ungeachtet des defensiven Charakters der Aktie Gewinne mitgenommen, hieß es dazu. Gleiches galt auch für Roche (minus 0,6 Prozent) und Lonza (minus 1 Prozent). Novartis waren hingegen erneut gesucht und gewannen 0,6 Prozent.
Gefragt waren auch die Aktien des Duft- und Aromenherstellers Givaudan, die um 1,2 Prozent zulegten. Swisscom verbesserten sich um 1,3 Prozent.
Besser als der Markt hielten sich die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch, obwohl die schweizerischen Uhrenexporte im Mai wegen der Corona-Krise um 68 Prozent eingebrochen waren. Auf jedem der wichtigsten Absatzmärkte gingen die Verkaufszahlen um über 50 Prozent zurück, auch in China, das im Monat davor vergleichsweise gut abgeschnitten hatte. Die Hoffnung auf eine steigende Nachfrage scheint verfrüht. Auch der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH räumte ein, dass eine Erholung keineswegs sicher sei.
Gleichwohl stiegen Richemont um 0,4 und Swatch um 1,2 Prozent, allerdings waren die beiden Titel während der jüngsten Rally hinter dem Markt zurückgeblieben. Im Fall von Swatch seien auch personelle Veränderungen im Management gut angekommen, hieß es. Das Unternehmen hat die Führung diverser Uhrenmarken neu besetzt, allerdings mit internen Kandidaten. Diese Entscheidungen stünden für Kontinuität statt für einen Bruch mit der Vergangenheit, kommentierten die Analysten von Bernstein die Personalien.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/ros
(END) Dow Jones Newswires
June 18, 2020 11:41 ET (15:41 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.