BERLIN (Dow Jones)--Zum ersten bundesweiten Digitaltag an diesem Freitag fordern Deutschlands Städte einen Digitalisierungsschub für Schulen. Nicht alle hätten gleichermaßen einen Zugang zur digitalen Welt oder könnten sich dort sicher bewegen. "In der Schule wird das besonders deutlich. Das muss sich ändern", sagte Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages, im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Vielerorts fehle es noch immer an ausgebildeten Lehrkräften für den Umgang mit digitalen Techniken sowie an den passenden Konzepten. "Teilweise fehlt auch das Personal, um die IT-Infrastruktur in Betrieb zu nehmen und zu warten", beklagte der Städtetagspräsident und Oberbürgermeister von Leipzig. Dabei sei digitale Teilhabe heute "wichtiger denn je", mahnte Jung.
Unterdessen rechnet die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) damit, dass die Bundesländer in den nächsten Monaten bis zu 1,2 Millionen Laptops für bedürftige Schüler anschaffen werden. Allein in Baden-Württemberg sei der Kauf von rund 300.000 Laptops geplant, sagte Eisenmann dem Handelsblatt. Vor dem Hintergrund des Heimunterrichts wegen der Corona-Pandemie hat der Bund zugesagt, 500 Millionen Euro für die Anschaffung von digitalen Endgeräten für Schüler zur Verfügung zu stellen.
"Davon bekommt Baden-Württemberg 65 Millionen Euro, die wir als Landesregierung verdoppeln", sagte Eisenmann. Das von Bund und Ländern ausgegebene Ziel, dass die Laptops schon nach den Sommerferien bereitstehen sollen, sei aber "ambitioniert".
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June 19, 2020 03:13 ET (07:13 GMT)
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