Die wichtigsten Meldungen zu Wirtschafts- und Politikthemen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Hunderte Menschen randalieren in Stuttgarter Innenstadt
In der Stuttgarter Innenstadt haben sich in der Nacht zu Sonntag hunderte Menschen stundenlang Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Bei den gewalttätigen Ausschreitungen seien die Einsatzkräfte mit Flaschen und Steinen beworfen worden, berichtete die Polizei. Mehr als ein Dutzend Polizeibeamte wurden demnach verletzt. Zudem seien Schaufenster eingeschlagen und Läden geplündert worden. Mehr als 20 Tatverdächtige wurden den Angaben zufolge vorläufig festgenommen. Um kurz vor Mitternacht habe sich die Lage in der Nähe des Schlossplatzes "aufgeschaukelt", wo sich am Wochenende einem Polizeisprecher zufolge immer viele Menschen aufhalten.
Bundesregierung erhöht Druck auf Fleischindustrie
Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies erhöht die Bundesregierung den Druck auf die Branche. "Wir wollen die Kontrollen weiter verschärfen, noch bevor das neue Gesetz zur Arbeitssicherheit in der Fleischindustrie da ist", sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Samstag. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) forderte im Deutschlandfunk, "Verantwortliche zur Rechenschaft" zu ziehen.
Generalsekretäre von SPD/CDU: Klare GroKo-Absage über Wahlperiode hinaus
Geht es nach den Generalsekretären von SPD und CDU, koalieren die beiden Parteien nach dieser Wahlperiode nicht mehr miteinander. "Jenseits der Corona-Krise sind die Gemeinsamkeiten mit CDU und CSU einfach aufgebraucht", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil der "Bild am Sonntag". Auch CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak erklärte, dass es für die Union mit dieser SPD keine Zukunftsoption gebe.
Kommunen fordern wegen Karstadt-Kaufhof-Schließungen Hilfsaktion für Innenstädte
Wegen der bevorstehenden Schließung zahlreicher Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof fordert der Städte- und Gemeindebund schnelle Unterstützungsaktionen für die betroffenen Innenstädte. Es bedürfe "der sofortigen Einrichtung Runder Tische", sagte der Hauptgeschäftsführer der Verbands, Gerd Landsberg, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Samstag. Der Konzern und sein Insolvenzverwalter müssten gemeinsam mit den Kommunen und den Eigentümern der Warenhausimmobilien "Zukunftsstrategien" erarbeiten.
Weidmann verteidigt geld- und finanzpolitische Hilfen in Corona-Krise
EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann hat die geld- und finanzpolitischen Maßnahmen von Europäischer Zentralbank (EZB) und Bundesregierung in der Corona-Krise verteidigt. In einem Interview mit der Frankfurt Allgemeinen Sonntagszeitung sagte Weidmann, angesichts des immensen wirtschaftlichen Schadens durch Corona sei jetzt die Zeit für eine Lockerung der Geldpolitik und eine höhere Staatsverschuldung. Die Zinsen dürften nach der aktuellen Krise laut Weidmann nicht zu früheren Niveaus zurückkehren. Eine stärkere Besteuerung von Vermögenden zur Senkung der Schuldenlast hält Weidmann für unnötig.
Spanien öffnet Grenzen für europäische Reisende wieder
Spanien hat nach mehr als drei Monaten seine Grenzen für europäische Reisende wieder geöffnet. In der Nacht zu Sonntag hob das Land den am 14. März wegen der Corona-Krise verhängten Ausnahmezustand auf und öffnete seine Landgrenze zu Frankreich sowie seine Häfen und Flughäfen für Menschen aus der Europäischen Union wieder. Die Grenze zu Portugal bleibt vorerst bis zum 1. Juli geschlossen. Menschen aus den EU- und Schengen-Staaten müssen bei der Einreise nun nicht mehr in eine zweiwöchige Quarantäne.
Klarer Sieg für Regierungspartei bei serbischer Parlamentswahl
Aus der Parlamentswahl in Serbien ist die regierende Fortschrittspartei (SNS) von Präsident Aleksandar Vucic als klarer Sieger hervorgegangen. Laut den am Sonntagabend veröffentlichten Hochrechnungen des Ipsos-Instituts kam die SNS auf rund 63 Prozent der Stimmen. Vucic sprach von einem "historischen" Sieg. Allerdings hatten die größten Oppositionsparteien die Wahl boykottiert.
US-Präsident Trump entlässt Bundesanwalt für Manhattan
US-Präsident Donald Trump hat den einflussreichen Bundesanwalt für Manhattan, Geoffrey Berman, gefeuert. "Da Sie erklärt haben, dass Sie nicht die Absicht haben, von Ihrem Amt zurückzutreten, habe ich den Präsidenten gebeten, Sie mit sofortiger Wirkung abzusetzen, und er hat dies getan", schrieb US-Justizminister Bill Barr am Samstag in einem von US-Medien verbreiteten Brief an Berman. Barr hatte bereits am Vorabend den Rücktritt Bermans verkündet, was dieser aber vehement bestritt.
Trump zieht mit Wahlkampfauftritt nach Corona-Pause weniger Anhänger an als erwartet
Wüste Attacken auf seinen Rivalen Joe Biden, auf Medien und Demonstranten - und weniger Anhänger als erwartet: Nach dreieinhalbmonatiger Unterbrechung wegen der Coronavirus-Pandemie hat US-Präsident Donald Trump mit einer ersten Großveranstaltung den Wahlkampf wieder aufgenommen. Der Republikaner trat am Samstagabend in Tusla im Bundesstaat Oklahoma vor tausenden Anhängern auf, voll war die Veranstaltungshalle aber nicht: Viele Sitze im für 20.000 Teilnehmer ausgelegten BOK Center blieben leer. Ein geplanter Auftritt Trumps vor der Arena, wo sich jene Anhänger versammeln sollten, die in der Halle keinen Platz mehr finden, wurde abgesagt. Der Platz, auf dem eine Großleinwand und eine Bühne aufgebaut waren, war so gut wie leer. Trumps Wahlkampfteam musste einräumen, dass weniger Teilnehmer erschienen als erwartet
Mehr als 20.000 Corona-Tote in Mexiko - 5000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden
In Mexiko sind nach offiziellen Angaben bislang mehr als 20.000 Menschen an den Folgen von Covid-19 gestorben. Die Behörden meldeten am Freitag zudem mehr als 5000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages. In Brasilien überstieg die Zahl der Corona-Infektionen derweil die Marke von einer Million. Mexiko meldete binnen 24 Stunden 647 weitere Todesfälle. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der Todesopfer auf 20.394, wie der Chef-Epidemiologe José Luis Alomia mitteilte. Insgesamt hätten sich mehr als 170.000 Menschen in dem Land mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt.
China will "nationale Sicherheitsbehörde" in Hongkong einrichten
China plant die Einrichtung einer "nationalen Sicherheitsbehörde" in Hongkong. Diese solle die Einhaltung des geplanten neuen Sicherheitsgesetzes für die Sonderverwaltungszone überwachen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag nach einer Sitzung des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses. Der Nationale Volkskongress hatte Ende Mai grünes Licht für die Ausarbeitung des Sicherheitsgesetzes gegeben. Dieses soll laut Xinhua "bald abgeschlossen" sein. Das Gesetz werde "Abspaltung, Untergrabung der Staatsgewalt, Terrorismus und Zusammenarbeit mit feindlichen Mächten" unter Strafe stellen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur. Es werde sämtliche bestehenden Hongkonger Gesetze ersetzen, die mit dem Sicherheitsgesetz in Konflikt stehen könnten.
China stoppt Einfuhr von Hähnchen des US-Lebensmittelkonzerns Tyson Foods
Im Kampf gegen einen neuen Corona-Infektionsherd in Peking haben die chinesischen Behörden die Schließung einer Pepsi-Fabrik und ein Importverbot für Produkte eines großen US-Geflügelproduzenten angeordnet. Nach Corona-Fällen in einem Betrieb des Lebensmittelkonzerns Tyson Foods in den USA stoppt China vorübergehend die Einfuhr von tiefgekühltem Hähnchenfleisch der Firma, wie die chinesische Zollbehörde am Sonntag mittelte. Bereits importiertes Hähnchenfleisch von Tyson Foods wird beschlagnahmt.
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June 22, 2020 00:30 ET (04:30 GMT)
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