Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
US-Präsident Donald Trump hat klargestellt, dass das Handelsabkommen zwischen China und den USA weiterhin Bestand hat. "Das China-Handelsabkommen ist vollständig intakt", schrieb Trump am späten Montag auf Twitter. Hoffentlich werden sie sich weiterhin an die Bedingungen des Abkommens halten, so Trump. Kurz zuvor hatte die Aussage des Handelsberaters des Weißen Hauses, Peter Navarro, gegenüber dem Sender Fox News für Wirbel gesorgt und Angst geschürt, dass das Abkommen vorbei sei. In einem Interview wurde Navarro zum Handelsabkommen befragt. Dabei merkte die Moderatorin an, dass Trump das Abkommen aufrechterhalten und sicherstellen wolle, dass China seinen Verpflichtungen nachkomme. "Aber angesichts all dessen, was passiert ist und all der Dinge, die Sie gerade aufgelistet haben, ist das vorbei?", fragte sie. Navarro, der unter Trumps Beratern als ein scharfer Kritiker Chinas gilt, antwortete: "Ja. Es ist vorbei." Nachdem die Finanzmärkte negativ auf seine Aussagen reagierten, bemühte sich Navarro schnell um eine Klarstellung seiner Kommentare und erklärte dem Wall Street Journal, seine Aussagen seien "völlig aus dem Zusammenhang gerissen" worden. "Es hatte überhaupt nichts mit dem Handelsabkommen der Phase I zu tun, das weitergeführt wird. Ich sprach einfach über das mangelnde Vertrauen gegenüber der Kommunistischen Partei Chinas, nachdem sie über die Ursprünge des China-Virus gelogen und der Welt eine Pandemie aufgezwungen haben", sagte Navarro.
TAGESTHEMA II
Der Stahlhändler Klöckner & Co wird im zweiten Quartal entgegen den bisherigen Erwartungen voraussichtlich einen operativen Gewinn ausweisen. Wie der Konzern mitteilte, konnten die negativen Effekte der Corona-Pandemie auf Absatz und operatives Ergebnis auch dank der Digitalisierung des Konzerns besser als erwartet abgemildert werden. So habe die reibungslose Verlagerung weiter Teile der Tätigkeiten in das Homeoffice eine durchgängige Lieferfähigkeit ermöglicht. Außerdem habe man mit Sparmaßnahmen wie einem Stellenabbau gegengesteuert. Gegenüber der bisherigen Prognose eines operativen Verlusts rechnet Klöckner nun mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vor Sondereffekten von bis zu 10 Millionen Euro. Sondereffekte enstünden vor allem im Rahmen des Abbaus von mehr als 1.200 Arbeitsplätzen. Weiterhin rechnet Klöckner mit einem positiven Cashflow.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 DE/Fraport AG, Verkehrszahlen Flughafen Frankfurt, 25. Kw
10:00 DE/Zalando SE, Online-HV
10:00 DE/SHW AG, Online-HV
10:00 DE/Sixt Leasing SE, Online-HV
DIVIDENDENABSCHLAG
Name Dividende GSW Immobilien AG 1,40 EUR Kering SA 4,50 EUR Vinci SA 1,25 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- FR 09:15 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Juni (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 44,2 zuvor: 31,1 09:15 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Juni (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 45,0 zuvor: 40,6 - DE 09:30 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Juni (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 40,2 zuvor: 32,6 09:30 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Juni (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 41,0 zuvor: 36,6 - EU 10:00 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone Juni (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 40,1 zuvor: 30,5 10:00 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Eurozone Juni (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 43,0 zuvor: 39,4 Einkaufsmanagerindex gesamt PROGNOSE: 40,9 zuvor: 31,9 - GB 10:30 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Juni (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 41,5 zuvor: 29,0 10:30 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Juni (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 47,0 zuvor: 40,7 - US 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit Juni (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 48,0 zuvor: 37,5 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit Juni (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 52,0 zuvor: 39,8 16:00 Neubauverkäufe Mai PROGNOSE: +2,7% gg Vm zuvor: +0,6% gg Vm 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
10:00 NL/Auktion 0,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Januar 2040 im Volumen von 1,0 bis 1,5 Mrd EUR 11:00 GB/Auktion 0,125-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Januar 2026 im Volumen von 3,25 Mrd GBP 11:30 DE/Auktion 0,00-prozentiger Schatzanweisungen mit Laufzeit Juni 2022 im Volumen von 5 Mrd EUR 12:30 GB/Auktion 0,375-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2030 im Volumen von 3 Mrd GBP
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Stand +/- % DAX-Future 12.335,50 0,17 S&P-500-Indikation 3.123,50 0,07 Nasdaq-100-Indikation 10.128,50 -0,09 Nikkei-225 22.648,52 0,94 Schanghai-Composite 2.966,26 0,03 +/- Ticks Bund -Future 175,90 -5 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 12.262,97 -0,55 DAX-Future 12.308,00 1,15 XDAX 12.344,30 1,20 MDAX 25.973,96 -1,04 TecDAX 2.952,60 -1,80 EuroStoxx50 3.241,69 -0,84 Stoxx50 3.019,91 -0,98 Dow-Jones 26.024,96 0,59 S&P-500-Index 3.117,86 0,65 Nasdaq-Comp. 10.056,48 1,11 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 175,95 +29
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Zu Handelsbeginn zeichnet sich eine festere Eröffnung ab. Stützend wirken die Vorgaben der Wall Street, wo die Indizes nach einem volatilem Verlauf mit moderaten Aufschlägen schlossen. Hilfreich sind auch Aussagen von US-Präsident Donald Trump. Trump stellte klar, dass das Handelsabkommen zwischen China und den USA weiterhin Bestand hat. Zuvor hatten Aussage des Handelsberaters des Weißen Hauses, Peter Navarro, gegenüber dem Sender Fox News für Wirbel gesorgt und die Aktienmärkte in Ostasien und auch die Futures af die US-Indizes gedrückt, dass das getroffene Abkommen vorbei sei. Im Handel stellt man sich wie bereits in den vergangenen Tagen auf ein volatiles Geschäft an den Börsen ein. Für Impulse könnten im Tagesverlauf die Erstveröffentlichungen der Einkaufsmanagerdaten aus Europa und den USA für Juni sorgen.
Rückblick: Leichter - Die Sorge vor neuen Coronawellen und damit einhergehenden neuen Abriegelungen - zumindest auf regionaler Ebene - ließ die Anleger zurückhaltnd agieren. Verwiesen wurde unter anderem auf den Fall des Fleischverarbeiters Tönnies in Deutschland. Glencore verloren 3,4 Prozent. BMO verwies darauf, dass nun auch Behörden in der Schweiz wegen Korruptionsvorwürfen im Kongo gegen das Rohstoffunternehmen ermittelten. Für Diageo ging es um 3,5 Prozent nach unten. Das Unternehmen hatte die Veröffentlichung der Geschäftszahlen um fünf Tage verschoben. Jefferies sieht darin aber kein Problem. DIageo nutze damit eine wegen Covid-19 eingeführte Regelung der Börsenaufsicht. Die Verschiebung sei nachvollziehbar.
DAX/MDAX/TECDAX
Leichter - Der Ausverkauf bei Wirecard setzte sich fort, nachdem der Bezahldienstleister eingeräumt hatte, dass es ausgewiesene Bankguthaben von 1,9 Milliarden Euro "mit überwiegender Wahrscheinlichkeit" nicht gebe. Neben dem Jahresabschluss 2019 zog Wirecard deswegen den Erstquartalsbericht und die Jahresprognose für 2020 zurückgezogen. Moody's zog das Rating für das Unternehmen nach einer zwischenzeitlichen deutlichen Senkung komplett zurück. Die Aktie brach um weitere 44,1 Prozent ein. Nanogate kamen sogar auf ein Minus von 81,4 Prozent, weil das Unternehmen vor der Zahlungsunfähigkeit steht. Unter Druck stand auch die erstmals nur noch im MDAX notierte Lufthansa-Aktie, sie verbilligte sich um 3,2 Prozent. Hier gab es viel Verunsicherung vor der Aktionärsversammlung am Donnerstag. Das Hilfsprogramm inklusive Staatsbeteiligung steht auf der Kippe. Die Aktie des DAX-Nachrückers für Lufthansa, Deutsche Wohnen, schloss 1,3 Prozent höher. Süss Microtec gewannen 15,1 Prozent. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass der Auftragseingang weit über den Erwartungen liege. RTL verloren 3,2 Prozent. Der Sender hatte nach 30 Jahren den Ausstieg aus der Formel 1-Übertragung mitgeteilt wegen zu teurer Senderechte.
XETRA-NACHBÖRSE
Weiter unter Abgabedruck stande Wirecard. Ein Händler von Lang & Schwarz sprach von "extrem hohen Umsätzen". Im Tief sei der Kurs bis auf 12,70 Euro gefallen, erholten sich im Anschluss aber wieder leicht und wurde zuletzt bei 13 Euro getaxt nach 14,44 zum Xetra-Schluss. Dagegen wurden Klöckner & Co 12 Prozent höher getaxt. Der Stahlhändler wird im zweiten Quartal entgegen den bisherigen Erwartungen voraussichtlich einen operativen Gewinn ausweisen.
USA / WALL STREET
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June 23, 2020 01:37 ET (05:37 GMT)
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