BERLIN (Dow Jones)--Der Startup-Beauftragte des Wirtschaftsministeriums, Thomas Jarzombek (CDU), rechnet durch die Digitalisierung mit positiven Effekten auf Wachstum und Wohlstand in Deutschland. "Und zwar vor allem dann, wenn wir sie möglichst schnell in vielen Bereichen erfolgreich umsetzen: in den Schulen, den Unternehmen, den Städten", sagte Jarzombek dem Handelsblatt. Durch die derzeitige Coronakrise zeige sich einmal mehr, wie wichtig die Digitalisierung für Deutschland sei. "Es ist deshalb in unser aller Interesse, den gegenwärtigen Digitalisierungsschub auch künftig aufrechtzuerhalten."
Am Dienstag veröffentlichte der Internetverband Eco eine Studie, wonach die Branche bis 2025 mit einer Umsatzsteigerung um knapp 75 Prozent auf circa 253 Milliarden Euro rechnen könne.
Aus Jarzombeks Sicht komme hier die Coronakrise als "Katalysator" ins Spiel. "Sie hat die Umsetzung von Industrie 4.0 in Deutschland weiter beschleunigt und auch zu einem Durchbruch der Homeoffices geführt", erläuterte der Beauftragte des Wirtschaftsministeriums für die Digitale Wirtschaft und Startups. Das größte Wachstumspotenzial gebe es bei den digitalen Schlüsseltechnologien wie Künstlicher Intelligenz, den Netzwerktechnologien, Quantencomputing oder Blockchain, aber auch bei den Segmenten IT-Sicherheit, Automobil, Energie und Gesundheit.
Dass gut bezahlte Arbeitsplätze in der Digitalwirtschaft dennoch vor allem im Silicon Valley entstehen, sieht der CDU-Politiker gelassen. Gut bezahlte Arbeitsplätze gebe es auch in Deutschland. "Es ist aber unser Ziel, hier noch konkurrenzfähiger zu werden", sagte Jarzombek. "Wir arbeiten daran, die Standortbedingungen für Startups weiter zu verbessern." Wichtige Punkte seien dabei der Zukunftsfonds für die Wachstumsfinanzierung und der Ausbau der Möglichkeiten für Mitarbeiterkapitalbeteiligungen.
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June 23, 2020 06:33 ET (10:33 GMT)
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