ZÜRICH (Dow Jones)--Mit einem kräftigen Plus hat der schweizerische Aktienmarkt am Dienstag den Handel beendet. Jedoch hinkte der SMI der Entwicklung der anderen europäischen Indizes hinterher, was vor allem in der unterdurchschnittlichen Entwicklung der defensiven Index-Schwergewichte begründet lag. Für eine positive Stimmung sorgten die Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone für Juni, die durchweg besser ausgefallen waren als erwartet - zum Teil erreichten sie sogar Werte über 50, die auf eine Expansion hindeuten.
Auch die Aktivität in der US-Wirtschaft hat im Juni Fahrt aufgenommen. Der von IHS Markit erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 46,8 von 37,0 Punkten im Vormonat. Damit erhielten die Hoffnungen der Investoren auf eine V-förmige, also eine rasche konjunkturelle Erholung, neue Nahrung.
Positiv wurde im Handel auch die Klarstellung von US-Präsident Donald Trump zum Handelsabkommen mit China gewertet. Zunächst hatte der US-Handelsbeauftragte Peter Navarro Zweifel am Fortbestand der Vereinbarungen gestreut, diese dann aber selbst relativiert. Trump versicherte, das Handelsabkommen sei vollständig intakt. Allerdings richtete Trump einen Appell gen China, sich weiterhin an die Bedingungen des Abkommens zu halten.
Der SMI gewann 0,9 Prozent auf 10.247 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursgewinner und drei -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 55,75 (zuvor: 46,55) Millionen Aktien.
Zu den Gewinnern in Europa gehörte der Sektor der Versicherer, der sich um 1,9 Prozent verbesserte. Er profitierte unter anderem von kräftigen Gewinnen bei Aegon, die mit einer Kaufempfehlung der Berenberg-Bank nach oben schnellten. Die Aktien der Swiss Re gewannen 2,3 Prozent, Zurich Insurance legten um 1,6 Prozent zu. Auch die Bankenwerte UBS (plus 2,6 Prozent) und Credit Suisse (plus 2,1 Prozent) legten deutlicher zu.
Tagesgewinner waren die Aktien der beiden Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch, die sich um 3,6 bzw. 2,7 Prozent erhöhten. Beide Unternehmen würden von einer raschen konjunkturellen Erholung besonders stark profitieren.
Dagegen entwickelten sich die Aktien der defensiven Schwergewichte überwiegend etwas schwächer als der Gesamtmarkt. Nestle verloren 0,1 Prozent, Roche legten um 0,4 Prozent zu und Novartis verbesserten sich um 1,2 Prozent.
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June 23, 2020 11:49 ET (15:49 GMT)
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