Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In China einschließlich Hongkong bleiben die Börsen wegen des Drachenbootfests geschlossen.
FREITAG: In China bleiben die Börsen wegen des Drachenbootfests geschlossen.
TAGESTHEMA I
Das staatliche Rettungspaket für die Lufthansa ist so gut wie in trockenen Tüchern. Der entscheidende Großaktionär Heinz Hermann Thiele kündigte im Interview mit der FAZ an, das Paket bei der virtuellen Hauptversammlung am Donnerstag abzusegnen. "Ich werde für die Beschlussvorlage stimmen", sagte Thiele, der über 15 Prozent an der Lufthansa hält. Thieles Zustimmung stand auf der Kippe, nachdem sich der Milliardär dem Staatseinstieg gegenüber kritisch geäußert hatte. Zur Online-Hauptversammlung haben sich nur 38 Prozent der Aktionäre angemeldet, weshalb eine Zweidrittelmehrheit für die Zustimmung zum 9 Milliarden Euro schweren Rettungspaket notwendig ist. "Es liegt im Interesse aller Lufthansa-Mitarbeiter, dass das Management zügige Verhandlungen mit den Gewerkschaften über die nötige Restrukturierung führen kann", sagte Thiele weiter. Es gebe mit den Regierungsvertretern zwar nach wie vor "unterschiedliche Positionen". Letztlich habe er aber nicht für eine Insolvenz stimmen können. "Deshalb werde ich auch in Zukunft Einfluss nehmen auf die Entwicklung der Lufthansa."
Unterdessen haben sich die Lufthansa und die Flugbegleitergewerkschaft Ufo auf ein Krisenpaket zur Bewältigung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Krise geeinigt. Die Maßnahmen umfassen Einsparungen in Höhe von mehr als einer halben Milliarde Euro bis Ende 2023. Die Lufthansa kann damit für die 22.000 Kabinenmitarbeiter betriebsbedingte Kündigungen für den Zeitraum der Krise vermeiden. Das Maßnahmenpaket umfasst unter anderem das Aussetzen von Vergütungsanhebungen, eine Flugstundenabsenkung bei entsprechender Reduzierung der Vergütung sowie temporär reduzierte Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung. Darüber hinaus haben sich beide Parteien den weiteren Angaben zufolge auf freiwillige Maßnahmen und Abfindungsprogrammen geeinigt.
TAGESTHEMA II
Bayer hat sich nach monatelangen Verhandlungen mit den Glyphosat-Klägeranwälten in den USA auf einen außergerichtlichen Vergleich geeinigt und zahlt im Rahmen des Vergleichs einmalig 10,1 bis 10,9 Milliarden Dollar. Die beigelegten Ansprüche umfassen sämtliche Klägeranwaltskanzleien, die auf Bundesebene oder in den Bellwether-Fälle in Kalifornien führend klagen, und diejenigen, die etwa 95 Prozent der Fälle repräsentieren, für die derzeit eine Verhandlung angesetzt ist. Außerdem begründen sie wichtige Werte und Parameter als Leitlinien für die Beilegung der übrigen Klagen, für welche die Verhandlungen voranschreiten. Rund 1,25 Milliarden Dollar wird Bayer beiseite legen, um eine separate Vereinbarung für künftige Klagen zu ermöglichen. Diese erfordert allerdings noch die Zustimmung von Richter Vince Chhabria des U.S. District Court for the Northern District of California.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:30 AT/Zumtobel Group AG, Jahresergebnis
10:00 DE/Wüstenrot & Württembergische AG (W&W AG), Online-HV
10:00 DE/MLP SE, Online-HV
10:00 DE/Deutz AG, Online-HV
10:00 DE/Bauer AG, Online-HV
10:00 FR/Peugeot - PSA Peugeot Citroen SA, Online-HV
12:00 DE/Deutsche Lufthansa AG, virtuelle ao HV
12:00 DE/Zooplus AG, Online-HV
22:15 US/Nike Inc, Ergebnis 4Q
- CH/V-Zug Holding AG, Erstnotiz an der Six
DIVIDENDENABSCHLAG
Name Dividende Bilfinger SE 0,12 EUR Gerresheimer AG 1,20 EUR GFT Technologies SE 0,20 EUR Mevis Medical AG 0,95 EUR Rational AG 5,70 EUR Renk AG 2,20 EUR Sixt SE Vorzüge 0,05 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 GfK-Konsumklimaindikator Juli PROGNOSE: -15,0 Punkte zuvor: -18,9 Punkte - EU 13:30 EZB, Protokoll der geldpolitischen Sitzung vom 4. Juni - US 14:30 BIP 1Q (3. Veröffentlichung) annualisiert PROGNOSE: -5,0% gg Vq 2. Veröff.: -5,0% gg Vq 4. Quartal: +2,1% gg Vq BIP-Deflator PROGNOSE: +1,4% gg Vq 2. Veröff.: +1,4% gg Vq 4. Quartal: +1,3% gg Vq 14:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Mai PROGNOSE: +9,8% gg Vm zuvor: revidiert -17,7% gg Vm; vorläufig -17,2% gg Vm 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 1.350.000 zuvor: 1.508.000
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 IT/Auktion von Nullkuponanleihen mit Laufzeit Mai 2022 im Volumen von 3 bis 3,5 Mrd EUR Auktion 0,65-prozentiger inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit Mai 2026 im Volumen von 1,5 bis 2 Mrd EUR 11:00 GB/Auktion 0,125-prozentiger inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit März 2029 im Volumen von 1,1 Mrd GBP 11:30 HU/Auktion 1,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit August 2023 im Volumen von 20 Mrd HUF Auktion 1,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2025 im Volumen von 40 Mrd HUF Auktion 3,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2027 im Volumen von 25 Mrd HUF
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Stand +/- % DAX-Future 12.082,50 -0,44 S&P-500-Indikation 3.045,75 -0,50 Nasdaq-100-Indikation 10.004,00 -0,22 Nikkei-225 22.261,48 -1,21 Schanghai-Composite 0,00 0,00 +/- Ticks Bund -Future 176,19 9 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 12.093,94 -3,43 DAX-Future 12.113,50 -2,51 XDAX 12.165,23 -2,32 MDAX 25.523,98 -2,46 TecDAX 2.928,34 -2,42 EuroStoxx50 3.196,12 -3,11 Stoxx50 2.974,28 -2,74 Dow-Jones 25.445,94 -2,72 S&P-500-Index 3.050,33 -2,59 Nasdaq-Comp. 9.909,17 -2,19 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 176,09 +50
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die Ausbreitung der Corona-Pandemie in den USA belastet weiter die Stimmung auch an den europäischen Börsen. Nach dem Rücksetzer vom Mittwoch werden DAX & Co zunächst wenig verändert erwartet. "Die Hoffnungen auf einen schnellen Konjunkturaufschwung werden durch die Entwicklung in den USA erheblich gedämpft", so ein Händler. Er verweist darauf, dass Disney die geplante Wiedereröffnung des Parks in Kalifornien nun verschiebt, und dass New York eine Quarantäne für Einreisende aus den so genannten Sonnenstaaten im Süden plant. Besonders in Texas, Florida und Arizona breitet sich die Pandemie derzeit dynamisch aus. "Da hilft es nichts, dass die Pandemie in Europa abflaut", meint er. Zudem sei auch Europa noch nicht sicher.
Rückblick: Baisse - Die Sorgen vor weiteren Wellen von Covid-19-Ausbrüchen nahmen zu - ausgelöst vor allem durch stark gestiegene Fallzahlen in den USA und den Ereignissen in Gütersloh. Nachdem am Vortag die Einkaufsmanagerindizes aus Europa positiv überrascht und für Rückenwind gesorgt hatten, fiel nun auch der Ifo-Geschäftsklimaindex oberhalb der Markterwartung aus, entwickelte aber keinen positiven Impuls mehr. Belastend wirkte stattdessen später am Tag auch, dass der IWF die Wachstumsprognosen weiter senkte. Daneben drückten auch mögliche Pläne der US-Regierung für neue Zölle gegen europäische Importe im Streit um Staatshilfen für die Flugzeugindustrie. Reise- und Freizeitaktien lagen zusammen mit Autotiteln an der Spitze der Verlierer. Für die Touristik wäre ein anhaltender Einreisestopp für Amerikaner klar negativ, sagte ein Teilnehmer. Der Sektorindex fiel um 4,7 Prozent, der Autoindex ebenfalls. Dialog Semiconductor legten um 6,4 Prozent zu. Das Halbleiterunternehmen hatte die Prognose erhöht. Im Sog verteuerten sich AMS um 6 Prozent - hier stützte auch eine Hochstufung durch JPM. Für Premier Foods ging es nach guten Geschäftszahlen um 14,9 Prozent nach oben. Die Spekulation um eine Übernahme durch VW trieb Europcar um 1,2 Prozent nach oben. VW verloren 4,8 Prozent.
DAX/MDAX/TECDAX
Baisse - Im DAX hielten wieder einmal Wirecard die rote Laterne mit einem Minus von 28,3 Prozent bei extrem hoher Volatilität. Die Lage sei weiterhin "unübersichtlich", hieß es. Die Finanzaufsicht Bafin hatte ihre Anzeige wegen Marktmanipulation gegen Wirecard erweitert. Für Lufthansa ging es einen Tag vor der mit Spannung erwarteten Hauptversammlung um 4,7 Prozent nach unten, weil ohne Mehrheit für den Staatseinstieg eine Insolvenz in der Luft hängt. LEG gaben nach einer Kapitalerhöhung zur Finanzierung eines Portfolio-Ausbaus um 4,2 Prozent nach.
XETRA-NACHBÖRSE
Lufthansa schossen bei Lang & Schwarz um 25,5 Prozent nach oben, nach der nachricht über die mutmaßliche Akzeptanz des Rettungspakets (siehe Tagesthema). Im Gefolge wurden auch Fraport und Tui um 5,0 bzw 4,5 Prozent höher gehandelt. Für Bayer ging es um 6,5 Prozent nach oben. Der Konzern hat sich nach monatelangen Verhandlungen mit den Glyphosat-Klägeranwälten in den USA auf einen außergerichtlichen Vergleich geeinigt (siehe Tagesthema).
USA / WALL STREET
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June 25, 2020 01:31 ET (05:31 GMT)
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