Nach dem erneuten Corona-Schrecken des Vortages dürfte sich die Wall Street am Donnerstag stabilisieren. Trotz des Ausverkaufs zur Wochenmitte reicht es wegen der anhaltenden Sorgen über eine zweite Coronavirus-Welle nicht zu einer Erholung. Der Aktienterminmarkt suggeriert eine etwas leichtere Eröffnung des Kassamarktes. Die Neuinfektionen in den USA beschleunigen sich, Unternehmen überdenken daher ihre Pläne zur Wiederaufnahme des normalen Betriebs; die Hoffnungen auf eine rasche wirtschaftliche Erholung erhalten dadurch einer Dämpfer. So hat Apple beispielsweise angekündigt, mehr Ladengeschäfte im Großraum Houston zu schließen, nachdem die Infektionszahlen dort in die Höhe geschnellt waren. Walt Disney verschiebt unterdessen die Wiederöffnung seiner Vergnügungsparks in Kalifornien.
"Dies scheint ein bisschen wie ein Weckruf zu sein, dass der Ausstieg aus der Abriegelung nicht einfach wird. Staaten überall auf der Welt tun sich schwer, auf ein Niveau des Stillstandes wie im März oder April zurückzukehren. Daher muss man stärker auf regionale Aktivitäten achten", sagt Marktstratege Hugh Gimber von JP Morgan Asset Management. Nach Angaben vom Mittwoch wurden in den USA binnen 24 Stunden 35.900 neue Infektionsfälle verzeichnet - fast so viele wie zum bisherigen Höhepunkt der Krise im April. Ein Schwerpunkt bildet der Süden des Landes. Der US-Bundesstaat New York hat wegen der rapiden Zunahme von Neuinfektionen im Süden der USA eine Quarantäne für Besucher aus dieser Region angeordnet.
Für etwas Bewegung könnten die Konjunkturdaten des Tages sorgen, obwohl der Markt zuletzt nicht sehr auf Daten geachtet hatte. Im Fokus steht der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter für Mai und die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten.
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June 25, 2020 06:23 ET (10:23 GMT)
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