Die intensive Nachhaltigkeitsdebatte der vergangenen Jahre hat Spuren in den Portfolios institutioneller Investoren in Deutschland hinterlassen. Nur wenige Großanleger verzichten heute noch auf ESG-Anlagestrategien. So ist der Anteil der nachhaltig investierenden Großanleger zuletzt auf einen Rekordwert von 80 Prozent angestiegen. Dies ist ein zentrales Ergebnis der von Union Investment jährlich durchgeführten Nachhaltigkeitsstudie.
Hierzulande nutzen 80 Prozent der institutionellen Investoren nachhaltige Strategien für ihre Kapitalanlage. Noch nie war die Nutzerquote so hoch. Im vergangenen Jahr lag sie bei 72 Prozent, und noch vor fünf Jahren waren lediglich 60 Prozent nachhaltig investiert. "Dass inzwischen vier Fünftel der Großanleger Nachhaltigkeitskriterien in ihre Anlageentscheidungen einbeziehen, zeigt die Wirkungen der intensiven Debatten über Nachhaltigkeit und Klimaschutz", sagt Alexander Schindler, im Vorstand von Union Investment zuständig für das institutionelle Kundengeschäft. "Den meisten Investoren ist bewusst, dass Nachhaltigkeit zu einer wichtigen Dimension der Kapitalanlage geworden ist. Denn ESG-Kriterien schärfen nicht nur den Blick für Anlagerisiken, sondern auch für die mit Nachhaltigkeit verbundenen Anlagechancen."
Gewachsen ist auch das Wissen der Investoren über die nachhaltige Kapitalanlage. Hatten vor fünf Jahren gerade einmal 38 Prozent der Befragten ihren Kenntnisstand als gut oder sehr gut bewertet, so äußerten sich jetzt 60 Prozent entsprechend. Deutlich gestiegen ist auch der Anteil der Investoren, die mit ihren nachhaltigen Anlagen zufrieden sind. Er erhöhte sich in den vergangen fünf Jahren von 43 auf aktuell 56 Prozent.
Nach ökologischen, sozialen, ethischen oder Governance Kriterien sind mehr als die Hälfte (56 Prozent) aller Assets der Nachhaltigkeitsanwender angelegt. Besonders hoch ist der Anteil mit 75 Prozent erwartungsgemäß bei Kirchen und Stiftungen. Aber auch Versicherungen weisen mit 66 Prozent einen hohen Wert auf.