FRANKFURT (Dow Jones)--Der Wirtschaftsprüfer EY geht bei Wirecard von einem umfassenden und konspirativen Betrug aus. "Es gibt deutliche Hinweise, dass es sich um einen umfassenden Betrug handelt, an dem mehrere Parteien rund um die Welt und in verschiedenen Institutionen mit gezielter Täuschungsabsicht beteiligt waren", schreibt die Deutschland-Niederlassung von EY in einer Mitteilung. EY hatte Wirecard als Abschlussprüfer das Testat für den Jahresabschluss 2019 wegen gefälschter Unterlagen verweigert. Am Donnerstag kündigte Wirecard einen Insolvenzantrag an.
"Konspirativer Betrug, der darauf abzielt, die Investoren und die Öffentlichkeit zu täuschen, geht oft mit umfangreichen Anstrengungen einher, systematisch und in großem Stil Unterlagen zu fälschen", heißt es bei EY weiter. "Auch mit umfangreich erweiterten Prüfungshandlungen ist es unter Umständen nicht möglich, diese Art von konspirativem Betrug aufzudecken." Im vergangenen Jahr hatte EY dem DAX-Konzern das Testat noch erteilt.
Wirecard wollte zu den Vorwürfen keine Stellungnahme abgeben.
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June 25, 2020 12:15 ET (16:15 GMT)
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