ZÜRICH (Dow Jones)--Mit Abgaben hat der schweizerische Aktienmarkt den letzten Handelstag der Woche beendet. Nach anfänglichen Gewinnen bröckelten diese im Tagesverlauf ab und mit dem sehr schwachen Start an der Wall Street fiel der SMI ins Minus. Der Markt befinde sich weiter im Spannungsfeld zwischen der Hoffnung auf eine rasche Konjunkturerholung und den weiter steigenden Neuinfektionen - vor allem in den USA.
Eine Reihe von US-Bundesstaaten wie Arizona, Texas, South Carolina und Florida verzeichnen Zuwächse bei den Neuinfektionen von über 30 Prozent gegenüber der Vorwoche. Texas hat bereits Pläne zum Zurückfahren der Lockdowns und behördlichen Auflagen verschoben. In einigen Bundesstaaten wurden sogar neue Auflagen erlassen. Dagegen lockern andere US-Bundesstaaten die Auflagen weiter und bewegen sich in Richtung einer Normalisierung des öffentlichen Lebens.
Teilnehmer verwiesen aber auch auf eine nachlassende Risikobereitschaft vor dem Wochenende. Auch habe die Zurückhaltung der Investoren insgesamt zugenommen, da sich die Sorgen einer zweiten Infektionswelle weiter erhöht hätten, hieß es.
Der SMI verlor 0,4 Prozent auf 10.048 Punkte, nachdem er im Tageshoch schon bei 10.172 Punkten gelegen hatte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 10 Kursverlierer und 9 -gewinner gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 59,8 (zuvor: 52,93) Millionen Aktien.
Bei den Einzelwerten ging es für die Aktien der Versandapotheke zur Rose um 5,6 Prozent nach oben. Die Übernahme der Versand- und Diabetes-Aktivitäten von Apotal wurde positiv bewertet. Apotal sei die Nummer fünf am deutschen Markt für Versandapotheken und habe 2019 rund 157 Millionen Euro umgesetzt, entsprechend 11,5 Prozent der Zur-Rose-Umsätze. Allerdings erwirtschaftete der Übernahmekandidat im Vorjahr bereits ein positives EBITDA, während es bei Zur Rose noch negativ war. Der Kaufpreis sehe "vernünftig" aus.
Für die Novartis-Aktie ging es um 1,7 Prozent nach unten. Der Pharma-Konzern hat einen Streit mit dem US-Justizministerium und der Börsenaufsicht SEC beigelegt. Die Schweizer erklärten sich bereit, eine Strafe von 223,9 Millionen US-Dollar an das Justizministerium und von 112,8 Millionen Dollar an die SEC zu zahlen. Damit werde Fehlverhalten in Griechenland, Vietnam und Südkorea geahndet, teilte Novartis mit.
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June 26, 2020 11:47 ET (15:47 GMT)
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