Hannover (www.anleihencheck.de) - Nach dem bereits im ersten Quartal verzeichneten BIP-Rückgang (-3,6% Q/Q) offenbart sich im Frühjahr das ganze Ausmaß des pandemiebedingten Einbruchs der gesamtwirtschaftlichen Aktivität, so die Analysten der Nord LB.Der Tiefpunkt dürfte im April markiert worden sein - die realen Einzelhandelsumsätze seien den zweiten Monat in Folge um jeweils mehr als -11% M/M gesunken, die Industrieproduktion habe im April um 28% unter dem Niveau der Vorjahresperiode gelegen. Im Mai und Juni seien dann zunehmend Signale einer allmählichen Stabilisierung und beginnenden Gegenbewegung zu verzeichnen gewesen. Gleichwohl werde für das zweite Quartal ein beispielloser Einbruch der realen Wirtschaftsleistung im zweistelligen Bereich gemeldet werden. Hiervon würden inzwischen auch die im Juni erstmals seit dem Pandemiebeginn aktualisierten und massiv angepassten Projektionen der EZB ausgehen. Im Basisszenario rechne sie mit einem BIP-Einbruch in 2020 von -8,7%, gefolgt von einer kräftigen Erholung in 2021 (+5,2%) und 2022 (+3,3%). Hinsichtlich der Preisniveauentwicklung erwarte die EZB infolge der Wirtschaftskrise auf längere Sicht eine deutliche Unterschreitung ihres mittelfristigen Inflationsziels von knapp 2,0%. Die Inflationsprognose liege für 2020 bei 0,3% sowie für 2021 bei 0,8%. Selbst für das Jahr 2022 werde nur eine mittlere Inflationsrate von 1,3% unterstellt. Die Projektionen seien ein Fingerzeig für den geldpolitischen Expansionsgrad in den nächsten Monaten und Jahren. ...Den vollständigen Artikel lesen ...