Von Ben Eisen
NEW YORK (Dow Jones)--Erstmals seit über einem Jahrzehnt will die US-Bank Wells Fargo die Dividende reduzieren. Während andere US-Großbanken wohl eine stabile Ausschüttung vornehmen werden, will das viertgrößte Geldhaus des Landes angesichts der unsicheren Aussichten infolge der Corona-Pandemie das Geld zusammenhalten. Die Dividende werde geringer ausfallen, als die 0,51 US-Dollar je Aktie der vergangenen Quartale, teilte die Wells Fargo & Co mit. Die genaue Höhe der Ausschüttung will das Institut bei Vorlage der Zweitquartalszahlen am 14. Juli nennen.
Die anderen Großbanken -- JP Morgan Chase & Co, Citigroup Inc, Bank of America Corp, Goldman Sachs Group Inc und Morgan Stanley -- wollen bisherigen Angaben zufolge zumindest eine stabile Dividende zahlen. Es wäre somit das erste Mal seit der Finanzkrise im zweiten Quartal 2009, dass die Banken insgesamt weniger ausschütten. Allerdings sind die Institute aktuell in einer sehr viel stärkeren Lage als noch vor gut zehn Jahren.
Der aktuelle Ausblick ist angesichts der unsicheren weiteren Entwicklung um das Coronavirus allerdings alles andere als sicher. Aus diesem Grund hatte vergangene Woche die US-Notenbank die Banken aufgefordert, die Dividenden nicht zu erhöhen. Im schlimmsten Fall, bei dem die Wirtschaft sehr lange für die Erholung brauchen werde, müssten die Banken Kreditausfälle im Volumen von 700 Milliarden Dollar schultern, so die Fed. Das würde die Kapitalpuffer, die die Stabilität der Banken gewährleisten sollen, erodieren lassen.
(Mitarbeit: Liz Hoffman)
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June 30, 2020 00:57 ET (04:57 GMT)
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