DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MITTWOCH: In Hongkong findet wegen des Tags der Errichtung der Sonderverwaltungszone kein Handel statt.
DONNERSTAG: In den USA findet nur ein verkürzter Handel am Anleihemarkt statt.
AKTIENMÄRKTE (13:03 Uhr)
Stand +-% +-% YTD S&P-500-Future 3.054,00 -0,10% -5,55% Euro-Stoxx-50 3.233,83 +0,06% -13,65% Stoxx-50 2.989,37 -0,07% -12,16% DAX 12.276,24 +0,36% -7,34% FTSE 6.193,85 -0,51% -17,46% CAC 4.949,27 +0,08% -17,21% Nikkei-225 22.288,14 +1,33% -5,78% EUREX Stand +/- Punkte Bund-Future 176,67 0,01
ROHSTOFFMÄRKTE
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 39,19 39,70 -1,3% -0,51 -32,8% Brent/ICE 41,17 41,71 -1,3% -0,54 -34,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.769,89 1.770,40 -0,0% -0,52 +16,6% Silber (Spot) 17,85 17,80 +0,3% +0,05 0% Platin (Spot) 816,48 815,00 +0,2% +1,48 -15,4% Kupfer-Future 2,70 2,68 +0,7% +0,02 -4,1%
Die Ölpreise geben mit Nachfragesorgen etwas nach. Die US-Sorte WTI verliert 1,3 Prozent auf 39,19 Dollar je Barrel, Brent gibt ebenfalls 1,3 Prozent nach auf 41,17 Dollar. Gold als vermeintlich "sicherer Hafen" ist trotz der Unsicherheiten nicht gefragt. Der Preis für die Feinunze Gold notiert nahezu unverändert bei 1.770 Dollar.
AUSBLICK AKTIEN USA
Nach dem guten Auftakt in die neue Woche dürfte die Wall Street am Dienstag etwas leichter in den Handel starten. Der Terminkontrakt auf den S&P-500 gibt vorbörslich um 0,2 Prozent nach. Für Bewegung an den Börsen dürften weiterhin die Entwicklungen rund um die Coronavirus-Pandemie sorgen. Rund sechs Monate, nachdem die ersten Covid-19-Fälle gemeldet wurden, hat der Chef der Weltgesundheitsorganisation vor einer weitere Ausbreitung der Pandemie gewarnt. Der rasante Anstieg der Zahl an Neuinfizierten vor allem in den USA schürt bei den Börsianern weiterhin die Sorge vor neuen Lockdown-Maßnahmen. Für ein gewisses Maß an Optimismus sorgen indessen überraschend gute Konjunkturdaten aus China. Der US-Fahrdienstvermittler Uber plant offenbar sein Geschäft um Essenlieferungen mit einem Milliardenkauf zu verstärken. Informierten Personen zufolge könnte Uber den Essenslieferdienst Postmates für rund 2,6 Milliarden US-Dollar übernehmen. Uber steigen vorbörslich um 3,1 Prozent. Micron rücken 4,7 Prozent vor. Der Halbleiterkonzern hatte im dritten Geschäftsquartal dank steigender Nachfrage die Erwartungen der Analysten sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn übertroffen. Zudem gab der Chiphersteller einen überraschend positiven Ausblick für das abschließende Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 ab.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
15:00 LU/RTL Group SA, Online-HV
15:00 NL/Qiagen NV, Online-HV
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago Juni PROGNOSE: 45,0 zuvor: 32,3 16:00 Index des Verbrauchervertrauens Juni PROGNOSE: 91,0 zuvor: 86,6 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die europäischen Aktienmärkte treten am Dienstagmittag mehr oder weniger auf der Stelle. Während der Halbjahres-Ultimo und die Vorlagen aus den USA und aus Asien die Stimmung tendenziell stützen, sorgt ein neuer Virus aus China für Beunruhigung am Markt. Überraschend gute Wirtschaftsdaten aus China können die Stimmung dagegen kaum heben. Trotzdem stehen europaweit die konjunkturabhängigen Banken und Ölwerte mit Index-Verlusten von über einem Prozent unter Druck. Stattdessen legen im DAX eher die Immobilienwerte deutlich zu, so Deutsche Wohnen mit einem Plus von 2,2 Prozent. Vonovia ziehen um 2,1 Prozent an. Die überraschend starke Chip-Nachfrage macht Europas Technologie-Aktien aktuell zu den Hauptgewinnern. Der Sektor-Index steigt um 0,7 Prozent und ist damit stärkste Branche in Europa. Auslöser waren die deutlich besseren Zahlen von Micron in den USA. Im DAX steigen Infineon um 1,0 Prozent und SAP um 0,6 Prozent. In Paris gewinnen STMicro 2,3 Prozent. Wirecard setzen ihre Mischung aus Eindeckungs- und Spekulations-Rally auch am Dienstag fort. Die Aktien springen um 95 Prozent nach oben. Positiv wirkt diesmal die Nachricht, dass der Geschäftsbetrieb in Großbritannien weitergehen kann. Dies hat die Finanzmarktaufsicht FCA genehmigt. Dazu macht sich das Nordamerika-Geschäft eigenständig auf die Suche nach einem Käufer. Positive Analystenkommentare sorgen in der Aktie von Siemens für ein Plus von 0,1 Prozent. Für die Aktie von Varta geht es um 6,3 Prozent nach oben, nachdem das Unternehmen eine öffentliche Förderung von insgesamt 300 Millionen Euro für zwei Projekte der europäischen Initiative zum Aufbau einer Batteriezellenfertigung bekommen hat.
DEVISEN
zuletzt +/- % Di, 8:00 Mo, 17:35 Uhr % YTD EUR/USD 1,1208 -0,30% 1,1231 1,1242 -0,1% EUR/JPY 120,77 -0,13% 120,99 121,10 -0,9% EUR/CHF 1,0654 -0,38% 1,0691 1,0684 -1,9% EUR/GBP 0,9133 -0,07% 0,9140 0,9163 +7,9% USD/JPY 107,74 +0,17% 107,73 107,70 -1,0% GBP/USD 1,2274 -0,22% 1,2288 1,2268 -7,4% USD/CNH (Offshore) 7,0753 -0,05% 7,0676 7,0789 +1,6% Bitcoin BTC/USD 9.140,51 -0,73% 9.120,26 9.073,51 +26,8%
Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar angesichts der Unsicherheiten rund um die Corona-Pandemie fester. Der Dollar-Index gewinnt 0,2 Prozent. Der Euro notiert bei 1,1208 Dollar gegenüber 1,1242 am Montagabend.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
An den asiatischen Börsen haben Anleger am Dienstag den Optimismus der Wall Street geteilt. Die Hoffnung auf eine schnelle Konjunkturerholung erhielt neue Nahrung aus China, wo u.a. die Aktivität in der Industrie deutlicher als erwartet auf ein Dreimonatshoch gestiegen war. Auch Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor rückte stärker in den expansiven Bereich vor. Allerdings sei sehr viel Spekulation auf eine zügige globale Konjunkturerholung im Spiel, hieß es von Marktteilnehmern. Höhere Ausschläge an den chinesischen Börsen verhinderte die politische Entwicklung: In China war laut Medienberichten das umstrittene Sicherheitsgesetz für Hongkong verabschiedet worden. Die Führung der Kommunistischen Partei will mittels des Gesetzes die chinakritischen Unruhen in der Sonderverwaltungszone unterbinden. In Tokio unterstützte die Yen-Schwäche den Anstieg des Aktienmarktes. Gesucht waren Werte aus dem Elektroniksektor, Panasonic legten um 3 Prozent zu. An der Börse in Sydney stützte die Hoffnung auf auf weitere geldpolitische Stimuli.
CREDIT
Die Risikoprämien gegen den Ausfall von Staats- und Unternehmensanleihen aus Europa kommen am Dienstag leicht zurück. Sowohl der Beginn der Käufe von Unternehmensanleihen durch die US-Notenbank als auch positive Konjunkturdaten aus den USA und China verbesserten nach Aussage der DZ Bank die Marktstimmung. Leicht positiv wird bei Bayer der Glyphosat-Vergleich bewertet. Zwar haben Moody's und Fitch ihre Einstufung für Bayer mit Baa1 und BBB+ bestätigt, der Ausblick wurde allerdings von "negativ" auf "stabil" angehoben. Hintergrund der Rating-Aktionen sind die in der vergangenen Woche erzielten Vergleiche zu Glyphosat, Dicamba und PCB, mit denen sich das Unternehmen eines großen Teils der aktuellen und zukünftigen Klagen zu diesen Themenkomplexen entledigt hat. Allerdings verweist Moody's auch darauf, dass derzeit kein Spielraum für größere Zukäufe vorhanden sei.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
Commerzbank sagt Sondersitzung des Aufsichtsrates ab - Zeitung
Die für Mittwoch geplante außerordentliche Aufsichtsratssitzung bei der Commerzbank ist einem Zeitungsbericht zufolge abgesagt. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, geht die Verschiebung auf einen nicht genannten Termin auf die Proteste der Gewerkschaft Verdi und anderer Arbeitnehmervertreter zurück. Sie monieren demnach, dass wichtige Unterlagen nicht vorlägen. Eine Sprecherin der Commerzbank wollte sich dazu nicht äußern.
Eon und Thyssenkrupp wollen Wasserstoff für Industriekunden attraktiv machen
Der Energieversorger Eon und Thyssenkrupp haben eine Zusammenarbeit vereinbart, um die Wasserstofftechnologie besser gemeinsam an Industriekunden zu vermarkten. Großtechnische Elektrolyseanlagen des Stahlerzeugers könnten ab sofort über das virtuelle Kraftwerk von Eon mit dem deutschen Strommarkt gekoppelt werden, wie beide Konzerne mitteilten. Industriekunden, die selbst eine Anlage betreiben, könnten so zusätzliche Einnahmen am Strommarkt erwirtschaften.
Wirecard darf Zahlungsdienste in Großbritannien wieder aufnehmen
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 30, 2020 07:04 ET (11:04 GMT)
Der von einem Bilanzskandal erschütterte Zahlungsdienstleister Wirecard darf sein Geschäft in Großbritannien wieder aufnehmen. Die Finanzmarktaufsicht FCA gab am späten Montagabend grünes Licht für den Münchener Konzern, elektronische Zahlungen in Großbritannien wieder abzuwickeln. Die Kunden könnten ihre Karten wie üblich nutzen, so die Behörde. Die FCA wolle die Geschäfte von Wirecard eigenen Angaben zufolge aber genau im Auge behalten.
Bahn soll mit neuem Deutschlandtakt deutlich schneller werden
Die Deutsche Bahn soll deutlich schneller und attraktiver werden. Dazu haben der Bund sowie 27 Vertreter der Bahnwirtschaft einen "Schienenpakt" unterzeichnet und den neuen Deutschlandtakt vorgestellt. Bis 2030 soll die Zahl der Fahrgäste verdoppelt, der Anteil des Schienengüterverkehrs auf 25 Prozent erhöht werden, sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Dies sei "kein Corona-Notfallplan. Es ist ein koordinierter Zukunftsplan."
Bilfinger und Stadt Köln einigen sich über Stadtarchiv-Einsturz
Elf Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs haben Bilfinger und die übrigen am U-Bahn-Bau Beteiligten mit der Stadt einen außergerichtlichen Vergleich für die damaligen Schäden ausgehandelt. Der Stadtrat billigte in einer Sitzung am Montagabend Zahlungen von insgesamt 600 Millionen Euro.
Bahnanbieter Flixtrain beendet Corona-Zwangspause am 23. Juli
Nach einer mehr als vier Monate dauernden Corona-Zwangspause wird der Zuganbieter Flixtrain am 23. Juli wieder den Betrieb aufnehmen. Von diesem Tag an würden die eigenen Züge wieder zehn Mal pro Woche zwischen Berlin und Köln fahren, teilte das Unternehmen Flixmobility mit. Flixmobility betreibt auch die Flixbus-Flotte. Flixtrain hatte am 19. März wegen Corona den Verkehr eingestellt.
Heideldruck senkt Dynamik in der Altersvorsorge - EBITDA steigt
Die Heidelberger Druckmaschinen AG hat mit der Arbeitnehmervertretung eine Neuordnung der betrieblichen Altersversorgung ausgehandelt. Mit dem Schritt werden die bisherigen Versorgungsregelungen in Deutschland zusammengeführt und die Dynamisierung der erwartet niedrigeren Inflation angepasst. Für den Druckmaschinenhersteller sinken dadurch die künftigen Rentensteigerungen. Das wird sich mit rund 65 Millionen Euro im EBITDA das laufenden ersten Quartals niederschlagen, teilte das Unternehmen mit.
Alle Mitarbeiter in Tönnies-Schlachthof in Weißenfels werden getestet
Im zweitgrößten Tönnies-Schlachthof in Weißenfels in Sachsen-Anhalt werden alle rund 2.200 Mitarbeiter auf das Coronavirus getestet. Der Burgenlandkreis ordnete mit einer Allgemeinverfügung die Massentestung an. Grund dafür sei, dass die Infektionskette bei einem positiv getesteten Werkvertragsarbeitnehmer nicht zweifelsfrei habe geklärt werden können.
Hochverschuldeter Cirque du Soleil beantragt Insolvenzschutz
Der hochverschuldete Cirque du Soleil hat in der Corona-Krise Insolvenzschutz beantragt und die Streichung Tausender Stellen angekündigt. Ein Gericht im kanadischen Québec werde über das Ersuchen entscheiden, teilte der legendäre Zirkus am Montag mit. Sollte der Antrag durchkommen, will das mit insgesamt gut einer Milliarde Dollar (892 Millionen Euro) verschuldete Zirkusunternehmen auch in den USA Insolvenzschutz beantragen.
Erste Group Bank plant Präsenz-Hauptversammlung am 10. November
Die österreichische Finanzgruppe Erste Group Bank will ihre Hauptversammlung am 10. November stattfinden lassen. Geplant sei wie üblich eine Präsenzveranstaltung, sofern dies die weitere Entwicklung der SARS-CoV-2-Pandemie erlaubt, heißt es in einer Mitteilung der Erste Group. Der ursprünglichen Termin am 13. Mai war Ende März abgesagt worden.
Intercontinental Hotels befürchtet Umsatzeinbruch
Die Hotelgruppe Intercontinental befürchtet für das zweite Quartal einen Umsatzeinbruch. Die Erlöse pro verfügbarem Zimmer dürften um 75 Prozent sinken, teilte die Intercontinental Hotels Group plc mit. Gegen Ende des Quartals habe sich das Geschäft aber vor allem in den Regionen China und Amerika verbessert.
Monte Dei Paschi ebnet Weg für milliardenschwere Bilanzentlastung
Banca Monte dei Paschi di Siena hat die Pläne zur Übertragung von uneinbringlichen Forderungen, Verbindlichkeiten und anderen problematischen Aktiva an die Asset Management Company, eine Bad Bank des italienischen Staates, gebilligt.
SAS will mit Aktien und Anleien 1,14 Milliarden Euro einsammeln
Die skandinavische Airline SAS will mit neuen Aktien und Hybridanleihen insgesamt 12 Milliarden schwedische Kronen (1,14 Milliarden Euro) zusätzliches Kapital einsammeln. Die Kapitalerhöhung ist Teil eines breiter angelegten Rekapitalisierungsplans, mit der das Unternehmen die Folgen der Covid-19-Pandemie auf den internationalen Luftverkehr bewältigen will.
Shell kündigt Milliardenabschreibung an
Wegen deutlich geringerer Öl- und Gaspreise rechnet Shell im zweiten Quartal mit einer hohen Milliardenbelastung. Wie die Royal Dutch Shell plc mitteilte, wird die Wertberichtigung zwischen 15 Milliarden bis 22 Milliarden US-Dollar liegen. Wegen der dämpfenden Effekte der Corona-Pandemie auf die Ölnachfrage hat der Energiekonzern seine Prognosen für die Preisentwicklung zurückgenommen. Die langfristigen Raffineriemargen sieht der Konzern nun rund 30 Prozent niedriger als bisher.
Youtube, Reddit und Twitch sperren zahlreiche Kanäle wegen Hassbotschaften
Die Online-Plattformen Youtube, Twitch und Reddit haben am Montag zahlreiche Nutzer-Konten und Kanäle wegen der Verbreitung von Hassbotschaften gesperrt. "Wir haben strenge Richtlinien, die Hassreden verbieten", sagte ein Youtube-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Die Video-Plattform Youtube hatte am Montag sechs rechtsextreme Kanäle wegen rassistischer Inhalte abgeschaltet. Reddit schloss 2.000 Online-Foren, darunter eine große Gruppe von Unterstützern von US-Präsident Donald Trump. Die Spiele-Plattform Twitch sperrte den Kanal des Präsidenten.
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June 30, 2020 07:04 ET (11:04 GMT)
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