
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
WIRECARD - Im Skandal beim Internetkonzern Wirecard gibt es massive Hinweise auf Betrug in großem Stil. Unterlagen der Wirtschaftsprüfgesellschaft KPMG zufolge sind über fragwürdige Kredite an Firmen in Asien und über eine Briefkastenfirma auf Mauritius im Indischen Ozean Hunderte Millionen Euro abgeflossen. Der Verbleib des Geldes ist unklar. KPMG hatte im April einen Sonderprüfbericht angefertigt, von dem aber nur eine Zusammenfassung veröffentlicht worden war. Eine mehr als 200 Seiten starke, als vertraulich eingestufte Anlage enthält nach Informationen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR zahlreiche Details über merkwürdige bis dubiose Geschäfte, die bei seriös geführten Unternehmen nicht vorkommen dürften. Die Staatsanwaltschaft München I, die bisher dem Verdacht der Bilanzfälschung und Manipulation des Börsenkurses der Wirecard AG nachgeht, zieht nun auch Betrugsermittlungen in Betracht. Die Staatsanwaltschaft durchsuchte den in Aschheim bei München ansässigen Konzern am Mittwoch zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit. (SZ S. 1, 17/Handelsblatt S. 31)
VOLKSWAGEN - Nach langen Verhandlungen stoppt Volkswagen Pläne für ein neues Werk in der Türkei. Grund dafür sei die stark gesunkene Nachfrage infolge der Corona-Krise, sagte ein VW-Sprecher. Nach FAZ-Informationen hatte das Management die Entscheidung vor einiger Zeit im Grundsatz getroffen, den Beschluss aber nicht öffentlich gemacht, da zunächst die Türkei informiert werden sollte. (FAZ S. 17)
CONTINENTAL - Ermittler haben am Mittwoch Gebäude an verschiedenen Standorten des Autozulieferers Continental durchsucht. Die Razzia steht in Zusammenhang mit Ermittlungen zu den von Volkswagen genutzten Abschaltsystemen in der Abgasreinigung eines Dieselmotors. Gegen sieben Ingenieure und zwei Projektleiter ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover wegen Beihilfe zum Betrug sowie mittelbarer Falschbeurkundung. (SZ S. 19/Handelsblatt S. 16)
SIEMENS ENERGY - Die Ausrichtung des Energieunternehmens Siemens Energy, das im September als eigenständiges Unternehmen an der Börse notieren soll, wird konkreter. So stellt sich Siemens Energy auf verschiedene Szenarien des Wachstums regenerativer und fossiler Energien ein. "So, wie sich die Energieerzeugung weltweit verändert, wird sich auch das Portfolio von Siemens Energy ändern. Im Moment geht es darum, diese Optionalitäten und die Breite des Portfolios zu halten", sagte Siemens Energy CEO Christian Bruch. Bruch wolle "schrittweise" entscheiden, in welchen Bereichen Siemens Energy mehr und in welchen das Unternehmen weniger investieren werde. "Stärker investieren werden wir in jedem Fall im Bereich Wasserstoff", so Bruch. (Wirtschaftswoche)
OSRAM - Die österreichische AMS will mit dem Traditionskonzern Osram einen europäischen Photonik-Champion formen. Doch kurz vor dem Vollzug der Milliardenübernahme ist das Klima vergiftet. Europa-Parlamentarier fürchten einen Technologieabfluss. (Handelsblatt S. 20)
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July 02, 2020 00:20 ET (04:20 GMT)
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