Mit Aufschlägen dürfte die Wall Street am Donnerstag in den letzten Handelstag der Woche starten. Am Freitag findet aufgrund der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag in den USA kein Handel statt. Der Terminkontrakt auf den S&P-500 legt vorbörslich um 0,6 Prozent zu.
Grund für die positive Grundstimmung dürfte die Erwartung guter US-Arbeitsmarktdaten sein. Der US-Arbeitsmarktbericht wird noch vor Handelsbeginn veröffentlicht. Ökonomen erwarten hier für Juni einen Stellenzuwachs von 2,9 Millionen und die Arbeitslosenquote soll von 13,3 auf 12,4 Prozent sinken. Mit dem schrittweisen Wiederhochfahren der US-Wirtschaft, dürfte sich die Erholung am Arbeitsmarkt wohl fortgesetzt haben, heißt es. Die Auswirkungen der Pandemie hatten zuvor zu einem massiven Stellenabbau geführt.
"Alle Blicke richten sich auf die Veränderungen auf dem US-Arbeitsmarkt", so Berenberg-Ökonom Florian Hense. "Der US-Konsument ist der wichtigste Motor für die Weltwirtschaft".
Zudem setzen die Anleger weitere auf Stimulierungsmaßnahmen. "Die aggressiven fiskalischen und monetären Stimuli werden fortgesetzt, und das wird den Markt stützen; die jüngsten Wirtschaftsdaten deuten darauf hin, dass sich eine Erholung abzeichnet", so Patrick Spencer, Geschäftsführer der US-Investmentfirma Baird.
Veröffentlicht werden auch Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, hier wird ein Rückgang erwartet. Zudem steht die Veröffentlichung der Handelsbilanz und der Auftragseingänge in der Industrie, jeweils für Mai, auf der Agenda. Bei den Auftragseingängen wird mit einem deutlichen Zuwachs gerechnet, nach dem kräftigen coronabedingten Einbruch.
Die Sorge der Anleger vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus ist angesichts des langen Feiertagwochenendes jedoch groß. Viele Menschen zieht es am Unabhängigkeitstag traditionell ins Freie. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA ist mit den Lockerungen der Pandemie-Restriktionen auf eine neue Rekordhöhe gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 52.898 neue Fälle verzeichnet, wie die Johns-Hopkins-Universität mitteilte. In einigen Bundesstaaten wurde das Wiederhochfahren der Wirtschaft daher regional wieder gestoppt und Lockerungen zum Teil wieder rückgängig gemacht. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Kalifornien, Texas und Florida.
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July 02, 2020 06:30 ET (10:30 GMT)
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