FRANKFURT (Dow Jones)--Angesichts des massiven Einbruchs im Luftverkehr wegen der Corona-Krise könnte der Flughafen Frankfurt seine Landegebühren anheben - und nicht, wie von Lufthansa-Chef Carsten Spohr gefordert, senken. "Wenn wir weniger Verkehr haben und deshalb Verluste machen, müssten wir eigentlich die Entgelte anpassen - und zwar nach oben", sagte der Chef der Flughafenbetreibers Fraport, Stefan Schulte, der Wirtschaftswoche. Zwar gebe es derzeit noch keine Pläne dafür. "Doch darüber müssen wir mit allen Kunden, inklusive Lufthansa reden."
Auch andere deutsche Airports denken laut Schulte über höhere Gebühren nach. Die kleineren Wettbewerber könnten, anders als Fraport, die aktuellen Verluste nicht wegstecken. Ohne staatliche Hilfen drohten gar Insolvenzen. "Für diverse Flughäfen könnte es bald sehr eng werden", sagte er. "Erhalten sie keine Unterstützung, droht vielen von ihnen das Ende", sagte Schulte und forderte für die Branche eine Verlängerung der Kurzarbeit "von derzeit bis zum kommenden März zumindest bis in den Sommer 2022."
Der Flughafen Wien hat dagegen angekündigt, die Landegebühren für alle Fluglinien bis Jahresende komplett zu streichen. Auch die passiergebezogenen Tarife sollen sinken.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte bei der Präsentation der Halbjahreszahlen die Höhe der Gebühren in Frankfurt als "immer schon zu hoch" kritisiert. Um diese zu senken, so Spohr, wolle er "Druck ausüben, wie wir es noch nie gesehen haben", schreibt die Wirtschaftswoche.
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July 02, 2020 06:49 ET (10:49 GMT)
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