Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe auf hohem Niveau leicht gesunken
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 27. Juni erneut leicht abgenommen, bleibt aber auf einem sehr hohen Niveau. Dies zeigt, dass die US-Unternehmen weiterhin Arbeitsplätze per Saldo abbauen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 55.000 auf 1.427.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte.
Erholung am US-Arbeitsmarkt übertrifft Erwartungen
Der US-Arbeitsmarkt hat sich im Juni stärker von dem tiefen Corona-Einbruch erholt als erwartet. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 4,8 Millionen zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Zuwachs um 2,9 Millionen Jobs erwartet.
Auftragseingang der US-Industrie steigt weniger als erwartet
Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im Mai um 8,0 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht. Volkswirte hatten dagegen mit einem Anstieg von 8,7 Prozent gerechnet. Für den Vormonat ergab sich ein Minus von 13,5 Prozent, wie das US-Handelsministerium weiter mitteilte. Vorläufig war eine Abnahme von 13,0 Prozent berichtet worden.
Defizit in der US-Handelsbilanz gestiegen
Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Mai stärker als erwartet gestiegen. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 54,60 Milliarden Dollar nach revidiert 49,76 (vorläufig: 49,41) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 53,00 Milliarden Dollar gerechnet.
EU sieht weiter "gravierende Differenzen" in Post-Brexit-Gesprächen
Nach der Wiederaufnahme der Gespräche mit Großbritannien über ein Handelsabkommen nach dem Brexit hat sich die EU enttäuscht über fehlende Fortschritte gezeigt. Nach vier Tagen Gesprächen gebe es weiter "gravierende Differenzen" zwischen beiden Seiten, erklärte EU-Unterhändler Michel Barnier. Die EU sei "konstruktiv" in die Verhandlungen gegangen. "Wir brauchen jetzt ein gleichwertiges Engagement von Großbritannien."
Von der Leyen: EU will Brexit-Abkommen, aber nicht um jeden Preis
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel haben Großbritannien damit gedroht, die Europäische Union werde notfalls das Scheitern der Verhandlungen über ein Handelsabkommen in Kauf nehmen.
Bundestag stimmt Einführung der Grundrente zu
Der Bundestag hat nach jahrelanger Debatte die Einführung einer Grundrente für Geringverdiener ab 2021 beschlossen. Für rund 1,3 Millionen Menschen mit geringen Renten soll es einen Zuschlag geben, wenn sie mindestens 33 Jahre an Beitragszeiten für Beschäftigung, Kindererziehung und Pflege nachweisen können.
Merkel: Beziehungen zu China wichtig, von strategischer Bedeutung
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Donnerstag die strategische Bedeutung Chinas für Europa hervorgehoben und will Gespräche mit Peking trotz der umstrittenen Sicherheitsgesetze für Hongkong fortführen.
Bundestags-Abgeordnete setzen Scholz wegen Wirecard unter Zugzwang
Abgeordnete des Bundestages haben Finanzminister Olaf Scholz (SPD) wegen seines bisherigen Agierens im Fall des insolventen Finanzdienstleisters Wirecard kritisiert und schnelle Konsequenzen für eine Neuaufstellung der Finanzaufsicht verlangt. "Wir müssen jetzt endlich aus den Fehlern lernen und Strukturen schaffen, damit effektiv geprüft wird", sagte der Grünen-Finanzpolitiker Danyal Bayaz in einer aktuellen Stunde des Parlaments zu den Vorgängen. Es handele sich um eine "kollektive Unverantwortlichkeit".
Merkel, von der Leyen fordern für Sommer Einigung auf Wiederaufbaufonds
Bundeskanzlerin Angela Merkel und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen machten am Donnerstag Druck, dass sich die Europäische Union noch im Sommer auf den geplanten milliardenschweren Aufbaufonds zum Ankurbeln der Wirtschaft einigen müsse. Beide sprachen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz anlässlich der Übernahme der deutschen EU-Ratspräsidentschaft.
Regierung darf Erkenntnisse über möglichen US-Einfluss auf CureVac geheim halten
Die Öffentlichkeit bleibt über mögliche Zugriffsversuche von US-Behörden auf das Tübinger Biotechnunternehmen CureVac AG weiter im Dunkeln. Das Verwaltungsgericht Köln lehnte den Eilantrag eines Journalisten ab, der entsprechende Auskunft vom Bundesgesundheitsministerium erlangen wollte. Der Kläger hatte Einsicht in die Abstimmung zwischen Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erbeten, das Ministerium lehnte den Antrag jedoch ab.
Umweltschützer fordert Nein der Opposition zum Kohleausstieg
Umweltverbände haben vor dem morgigen endgültigen Beschluss über den Kohleausstieg bis 2038 massive Kritik an dem Gesetzespaket geäußert. "FDP, Grüne und Linke müssen in Bundestag und Bundesrat gegen den Gesetzentwurf stimmen", forderte der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Sascha Müller-Kraenner. Gegenüber den Zielen aus dem Klimaschutzgesetz würden bis 2040 nun zusätzlich 134 Millionen Tonnen CO2 produziert. Eine Einhaltung des auf dem Pariser Klimagipfel vereinbarten 1,5 Grad-Klimaziels sei damit unmöglich.
Ermittler zerschlagen Kommunikationsnetzwerk EncroChat
Französische und niederländische Ermittler haben nach eigenen Angaben das verschlüsselte Kommunikationsnetzwerk EncroChat zerschlagen. Wie Behördenvertreter beider Staaten mitteilten, wurde das Netzwerk fast ausschließlich vom organisierten Verbrechen genutzt, darunter von Drogenhändlern und Auftraggebern für Morde.
US-Repräsentantenhaus stimmt für Sanktionsgesetz gegen China wegen Hongkong
Das US-Repräsentantenhaus hat ein neues Sanktionsgesetz gegen China wegen des Umgangs mit Hongkong gebilligt. Der bereits vergangene Woche vom Senat beschlossene Text passierte am Mittwochabend (Ortszeit) die Abgeordnetenkammer. Das Gesetz sieht Strafmaßnahmen gegen all jene vor, die die Autonomie der chinesischen Sonderverwaltungszone untergraben. Das kann Vertreter der chinesischen Führung und Polizeibehörden betreffen sowie Banken, die mit ihnen Geschäfte machen.
Demokratie-Aktivist Law nach eigenen Angaben aus Hongkong geflohen
Als Reaktion auf das Inkrafttreten des umstrittenen chinesischen Sicherheitsgesetzes für Hongkong ist der bekannte Demokratie-Aktivist Nathan Law nach eigenen Angaben aus der Finanzmetropole geflohen. "Ich habe Hongkong bereits verlassen und werde meinen Aktivismus auf internationaler Ebene fortführen", teilte Law in einer an Journalisten gerichteten englischsprachigen Botschaft mit.
+++ Konjunkturdaten +++
Brasilien Industrieproduktion Mai -21,9% gg Vorjahr - IBGE
Brasilien Industrieproduktion Mai +7,0% gg Vormonat - IBGE
DJG/DJN/AFP/apo/sha/jhe
(END) Dow Jones Newswires
July 02, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
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