FRANKFURT (dpa-AFX) - "Frankfurter Rundschau" zu Niedriglohn-Studie/Bertelsmann-Stiftung:
"Niedriglöhne sind für viele Menschen keineswegs der Einstieg in immer bessere Zeiten. Ein großer Teil der schlecht Bezahlten kommt aus dieser Situation zumindest für Jahre nicht mehr hinaus. Wer nun glaubt, es handele sich nur um Mängel an einem insgesamt gerechten System, die sich leicht beheben ließen, irrt. Der Niedriglohnsektor ist aus Sicht dieses Systems kein Fehler, sondern ein erwünschter Bestandteil. Gerhard Schröder, der dem neoliberalen Modell mit seiner Agenda 2010 zum Durchbruch verhalf, hat das unumwunden zugegeben. Wollten sich Politik und Gesellschaft von diesem Armutszeugnis befreien, wäre mehr notwendig als ein paar Korrekturen. Sie bringen nichts, wenn der Reichtum nicht konsequent umverteilt wird. Woran sollten wir das Gemeinwohl messen, wenn nicht daran, dass möglichst alle auskömmlich leben können?"/DP/jha
"Niedriglöhne sind für viele Menschen keineswegs der Einstieg in immer bessere Zeiten. Ein großer Teil der schlecht Bezahlten kommt aus dieser Situation zumindest für Jahre nicht mehr hinaus. Wer nun glaubt, es handele sich nur um Mängel an einem insgesamt gerechten System, die sich leicht beheben ließen, irrt. Der Niedriglohnsektor ist aus Sicht dieses Systems kein Fehler, sondern ein erwünschter Bestandteil. Gerhard Schröder, der dem neoliberalen Modell mit seiner Agenda 2010 zum Durchbruch verhalf, hat das unumwunden zugegeben. Wollten sich Politik und Gesellschaft von diesem Armutszeugnis befreien, wäre mehr notwendig als ein paar Korrekturen. Sie bringen nichts, wenn der Reichtum nicht konsequent umverteilt wird. Woran sollten wir das Gemeinwohl messen, wenn nicht daran, dass möglichst alle auskömmlich leben können?"/DP/jha