Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
LUFTHANSA - Lufthansa-Chef Carsten Spohr wollte vor Corona kräftig expandieren. Der Plan ist Geschichte. Nach der Staatsrettung muss der Vorstandsvorsitzende Stellen abbauen und Konzernteile verkaufen. Für die Tochterfirma Lufthansa Technik gibt es womöglich schon einen Interessenten: Großaktionär Thiele. (Handelsblatt S. 44)
LUFTHANSA - Lufthansa will sich bei möglichen Verkäufen von Unternehmensteilen Zeit nehmen. "Notverkäufe sind nicht notwendig und wird es auch nicht geben, weil wir im Moment solide durchfinanziert sind", sagte Karl-Ludwig Kley, Aufsichtsratschef von Lufthansa, dem Handelsblatt. Lufthansa bekommt vom Staat Finanzhilfen in Höhe von neun Milliarden Euro. Die Aktionäre hatten dem Rettungspaket in der vergangenen Woche zugestimmt. Kley erklärte, dass an Verkäufen aber kein Weg vorbeiführe: "Wir werden schneller als vor der Krise angedacht Beteiligungen verkaufen müssen, um mit den Erlösen die Schulden zu reduzieren." Dabei schloss er ausdrücklich die Tochter Lufthansa Technik ein. (Handelsblatt)
ARAL/REWE - Deutschlands größte Tankstellenkette Aral zieht Konsequenzen aus den Problemen mit den Rewe-to-go-Märkten in den Tankstelleshops. Seit Monaten ist bekannt, dass Tankstellenpächter teilweise große Mengen an Lebensmitteln aus den Shops vernichten müssen, weil sie nicht verkauft werden konnten. Nun will Aral dieses Geschäft selbst übernehmen. "Wir haben unsere Schlussfolgerungen daraus gezogen. Wir wollen die Organisation dahinter verändern", sagte Aral-Vorstandsvorsitzender Patrick Wendeler. (Welt. S. 10)
WIRECARD - Der nach Erkenntnissen von Ermittlern groß angelegte Schwindel beim insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard dauert offenbar schon viel länger als bisher vermutet. Bereits im Jahr 2014 soll sich die Führungsriege des in Aschheim bei München ansässigen Internetkonzerns entschlossen haben, mit vorgetäuschten, also erfundenen Einnahmen die Umsätze und Erlöse künstlich aufzublähen. Davon geht die Staatsanwaltschaft München I nach Informationen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR aus. (SZ S. 1/Börsen-Zeitung S. 5)
WIRECARD - Finanzbehörden auf der ganzen Welt haben über viele Jahre vom insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard hohe Steuerzahlungen kassiert. Eine Summe von fast 300 Millionen Euro errechnet sich aus den Finanzberichten der Jahre 2001 bis ins dritte Quartal 2019. Da hatte Wirecard seinen letzten Quartalsbericht vorgelegt. Profiteure waren der Bund, das Land Bayern, die Gemeinde Aschheim sowie ausländische Steuerbehörden, in denen Wirecard-Töchter ihren Sitz hatten. Die Steuerzahlungen wurden erhoben, obwohl es die zugrunde liegenden Gewinne vermutlich nie in dieser Höhe gab. In den Finanzbehörden gibt man sich deshalb schmallippig. "Wir bitten um Verständnis, dass aufgrund des Steuergeheimnisses keine Auskünfte zu tatsächlichen und/oder rechtlichen Verhältnissen erteilt werden können", heißt es aus dem bayerischen Finanzministerium. Dass Steuerzahlungen, auch wenn sie auf falschen oder fingierten Gewinnannahmen basieren, zurückerstattet werden, ist unwahrscheinlich. (Handelsblatt S. 28, 18)
TÖNNIES - Die Stilllegung des Tönnies-Stammwerks beeinträchtigt die lukrativen Exporte. Das Land hat die Einfuhr aus Rheda vorerst gestoppt. Dabei hat der deutsche Unternehmer eigentlich viel vor in China. (Handelsblatt S. 16)
DEICHMANN - Der Essener Schuhhandelsunternehmer Deichmann will in der Corona-Krise Stellenabbau oder Filialschließungen vermeiden. "In der Corona-Krise haben wir niemanden entlassen", sagte Firmenchef Heinrich Deichmann im Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). "Die Kurzarbeit, bei der wir für die betroffenen Beschäftigten auf 90 Prozent des Gehalts aufgestockt haben, ist wieder beendet. Wir planen auch nicht, wegen der Corona-Krise Standorte aufzugeben." In Deutschland betreibt das Unternehmen rund 1.400 Filialen mit 16.000 Mitarbeitern. Das vergangene Jahr sei für die Deichmann-Gruppe "sehr erfolgreich" gewesen, berichtete Firmenchef Heinrich Deichmann. (WAZ)
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July 03, 2020 00:24 ET (04:24 GMT)
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