FRANKFURT (Dow Jones)--Dem deutschen Automarkt droht 2020 das schwächste Autojahr seit 30 Jahren. "Wir erleben einen massiven Einbruch, der deutlich größer ist als in der Finanzkrise", sagte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbands der internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), Tagesspiegel Background. "Wir erwarten, dass 2020 in Deutschland 2,8 Millionen Neuwagen zugelassen werden - ein Minus von über 20 Prozent zum Vorjahr." Zuletzt wurden 1989 in Deutschland gut 2,8 Millionen neue Autos angemeldet.
"Kumuliert liegt das Minus bis Ende Juni bei 35 Prozent. Die Erholung im zweiten Halbjahr muss also sehr kräftig ausfallen, wenn es am Ende minus 20 Prozent sein sollen", sagte der VDIK-Präsident.
Deutlich wird die Schwäche an den erwarteten Absatzzahlen für Juni, die am heutigen Freitag veröffentlicht werden. "Im Juni wurden - wenn man zwei zusätzliche Arbeitstage abzieht - rund 40 Prozent weniger Pkw zugelassen als im Vorjahresmonat", so Zirpel. Absolut wurden demnach im Juni 220.000 Neuwagen registriert.
Gewachsen ist allerdings die Nachfrage nach Elektroautos. Der VDIK rechnet für das erste Halbjahr mit mehr als 90.000 neu zugelassenen Elektrofahrzeugen, ein Zuwachs von zirka 90 Prozent. Darunter seien mehr als 43.000 Pkw mit batterieelektrischem Antrieb (plus 40 Prozent) und gut 47.000 Plug-In-Hybride (plus 190 Prozent).
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July 03, 2020 00:47 ET (04:47 GMT)
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