Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Corona-Krise kostet die Deutschen 390 Milliarden Euro an Einkommen
Die Deutschen werden in Folge der Corona-Pandemie Hunderte Milliarden Euro an Einkommen verlieren. Das haben Berechnungen des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) für das Nachrichtenmagazin Der Spiegel ergeben. Nach den Prognosen des Forschungsinstituts wird das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 6,8 Prozent schrumpfen. Dies bedeutet, dass das Volkseinkommen im Vergleich zu 2019 trotz gewaltiger Subventionen und Überbrückungshilfen um 110 Milliarden Euro sinkt.
Länder stimmen weiteren Finanzhilfen zur Krisenbewältigung zu
Einen Tag nach dem Bundestag hat auch der Bundesrat dem so genannten Begleitgesetz zum 2. Nachtragshaushalt zugestimmt, das weitere Finanzhilfen zur Krisenbewältigung vorsieht. Es enthält laut Bundesrat Maßnahmen zur Umsetzung des Konjunktur- und Krisenbewältigungspakets, um dessen Impulse schnell wirksam werden zu lassen. Das Gesetz schaffe die rechtliche Grundlage für die Unterstützung des Bundes für Länder und Gemeinden im Bereich der Kindertagesbetreuung, betonte die Länderkammer. Er stellt dafür 2020 und 2021 eine Milliarde Euro für Investitionen in 90.000 zusätzliche Betreuungsplätze bereit.
Deutschland besiegelt Kohleausstieg bis spätestens 2038
Der Ausstieg Deutschlands aus der Kohleverstromung bis spätestens 2038 ist vom Bundestag besiegelt. Nach dem Bundestag stimmte auch der Bundesrat dem Vorhaben zu. Die Länderkammer brachte zudem die 40 Milliarden Euro an Strukturhilfen für die Kohleregionen auf den Weg.
Bundesrat billigt Gebäudeenergiegesetz
Für die energetischen Anforderungen von Neubauten und Bestandsgebäuden gelten nach einem Beschluss des Bundesrates künftig einheitliche Regelungen. Die Länderkammer billigte das so genannte Gebäudeenergiegesetz. Erreicht werden sollen Energieeinsparungen durch eine effiziente Anlagetechnik und einen energetisch hochwertigen baulichen Wärmeschutz, teilte der Bundesrat weiter mit. Der verbleibende Energiebedarf solle zunehmend durch erneuerbare Energien gedeckt werden.
IWH: Weniger Unternehmenspleiten, aber viel mehr Jobs betroffen
Im Juni waren nach einer neuen Statistik des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) doppelt so viele Beschäftigte von einer Unternehmensinsolvenz betroffen als im Durchschnitt der ersten Monate dieses Jahres. Gleichzeitig sei laut dem IWH-Insolvenztrend die Zahl der Firmenpleiten im vorigen Monat trotz Corona-Krise leicht gesunken, teilte das Institut mit. Demnach wurden im vorigen Monat 921 Personen- und Kapitalgesellschaften als insolvent gemeldet - 10 Prozent weniger als im Mai und 13 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Wirtschaftsforschungsinstitut IWH sagt Bankenkrise voraus
Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) sieht wegen des Konjunktureinbruchs infolge der Corona-Pandemie eine Bankenkrise in Deutschland heraufziehen. Wegen des Lockdowns im März und April würden in den nächsten Monaten zahlreiche Firmen pleite gehen oder Kredite nicht bedienen können, sagen die IWH-Forscher voraus. Das könnte zahlreiche Sparkassen sowie Privat- und Genossenschaftsbanken in Schieflage bringen, die zusammen Darlehen in dreistelliger Milliardenhöhe in den Büchern haben.
Bundesrat will Korrekturen an geplanten Entlastungen für Kommunen
Der Bundesrat hat Änderungen an den von der Bundesregierung geplanten Konjunkturhilfen für die Kommunen vorgeschlagen. In seiner Stellungnahme zum Regierungsentwurf spricht er sich für Erleichterungen bei der Verteilung der Gelder für die Gewerbesteuerausfälle aus, die Kommunen im Zuge der Corona-Pandemie erlitten haben, wie die Pressestelle der Länderkammer mitteilte.
EU-Parlamentsausschuss lehnt Kandidaten für EBA-Vorsitz ab
Der Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments hat François-Louis Michaud als Kandidaten für den Vorsitz der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) abgelehnt. Eine knappe Mehrheit von 24 zu 23 Abgeordneten und zehn Enthaltungen stimmte gegen den Franzosen. Sozialdemokratische, liberale und grüne Parlamentarier forderten die Kandidatur einer Frau für den Posten.
DJG/DJN/AFP/apo/sha
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July 03, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
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