FRANKFURT (Dow Jones)--In dem Bilanzskandal bei Wirecard hat es eine weitere Festnahme gegeben. Wie die Staatsanwaltschaft München I mitteilte, wurde am Montagmorgen der Geschäftsführer der Cardsystems Middle East FZ-LLC vernommen und aufgrund eines bereits zuvor beantragten Haftbefehls festgenommen. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der Wirecard AG mit Sitz in Dubai.
Der Beschuldigte sei aus Dubai angereist und habe sich dem Verfahren gestellt, so die Staatsanwaltschaft weiter. Der Haftbefehl stütze sich unter anderem auf "den dringenden Tatverdacht des gemeinschaftlichen Betrugs und versuchten gemeinschaftlichen Betrugs jeweils im besonders schweren Fall sowie den Verdacht der Beihilfe zu anderen Straftaten". Als Haftgründe bestünden Fluchtgefahr und Verdunkelungsgefahr.
Wirecard musste kürzlich eingestehen, dass in den Bilanzen auftauchende Guthaben über 1,9 Milliarden Euro mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht existierten. Die Abschlussprüfer verweigerten der Wirecard AG das Testat für den Abschluss 2019, kurz darauf musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Der zurückgetretene Vorstandschef Markus Braun stellte sich der Staatsanwaltschaft München, die einen Haftbefehl gegen ihn erwirkt hatte. Informierten Personen zufolge sucht die Staatsanwaltschaft auch nach dem ehemaligen Wirecard-Vorstand Jan Marsalek.
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July 06, 2020 10:41 ET (14:41 GMT)
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