Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Wiederaufnahme der Post-Brexit-Verhandlungen auf Dienstag verschoben
Großbritannien und die EU haben die Wiederaufnahme ihrer Verhandlungen über ihre künftige Beziehung auf Dienstag verschoben. Die für Montag angesetzten Gespräche wurden nach übereinstimmenden Angaben aus Brüssel und London im letzten Moment abgesagt. Ein Sprecher der EU-Kommission kündigte erste Treffen der Unterhändler auf technischer Ebene für Dienstagabend an.
ISM-Service-Index steigt im Juni kräftig und auf Wachstumskurs
Die Aktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich im Juni spürbar beschleunigt und ist auf Wachstumskurs eingeschwenkt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des nicht-verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich auf 57,1 (Vormonat: 45,4). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg auf 50,1 prognostiziert. Das Stimmungsbarometer liegt damit über der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Wachstum der US-Dienstleistungsbranche signalisiert. Unter den stark beachteten Unterindizes stieg der für Neuaufträge auf 61,6 (Vormonat: 41,9), jener für die Beschäftigung auf 43,1 (Vormonat: 31,8).
Markit: Geschäft der US-Dienstleister belebt sich im
Die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich im Juni deutlich lebhafter als im Vormonat gezeigt, wenngleich auf einem durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie weiterhin niedrigem Niveau. Der von IHS Markit für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex erhöhte sich auf 47,9 von 37,5 Punkten. Vorläufig war für Juni ein Wert von 46,7 ermittelt worden.
EZB-Anleihebestände wachsen im Juni stärker als zuvor
Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Anleihebestände im Rahmen der Anleihekaufprogramms APP und PEPP im Juni stärker als zuvor ausgeweitet. Nach Mitteilung der EZB stiegen die Bestände beider Programme zusammen um 159,115 (Mai: 154,039) Milliarden Euro. Die Bestände im Rahmen des PEPP nahmen um 120,321 (115,855) Milliarden Euro zu und die im Rahmen des APP um 38,794 (38,183) Milliarden.
EZB: QE-Anleihebestände steigen in Vorwoche langsamer
Der Bestand an Wertpapieren, die die Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen der Ankaufprogramme APP und PEPP halten, hat sich in der Woche zum 3. Juli 2020 langsamer als zuvor erhöht. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) nahm er um 25,874 Milliarden Euro auf 3.150,513 (Vorwoche: 3.124,639) Milliarden zu. In der Vorwoche hatte er sich um 39,471 Milliarden Euro ausgeweitet.
Hofreiter sieht in Umbauplänen für Finanzaufsicht nur "Mini-Reform"
Die Grünen haben den von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) angekündigten Umbau der Finanzaufsicht in Reaktion auf den Bilanzskandal beim Zahlungsdienstleister Wirecard als nicht weitgehend genug kritisiert. "Finanzminister Olaf Scholz hat eine Neuaufstellung der Finanzaufsicht lange verschlafen", erklärte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter.
Scholz besteht auf Mitteilungspflicht für Steuergestaltungen ab 1. Juli
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hält ungeachtet einer flexibleren EU-Regelung daran fest, dass Mandatsträger wie Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Rechtsanwälte dem Fiskus in Deutschland seit dem 1. Juli grenzüberschreitende Steuergestaltungen ihrer Mandanten melden müssen. Das gab eine Sprecherin des Finanzministeriums bei einer Pressekonferenz in Berlin bekannt.
OVG Münster setzt fortgeschriebenen Lockdown im Kreis Gütersloh außer Vollzug
Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster hat am Montag per Eilbeschluss den Corona-Lockdown im Kreis Gütersloh vorläufig außer Vollzug gesetzt. Die Fortschreibung der Einschränkungen des öffentlichen Lebens im gesamten Kreisgebiet Gütersloh sei nach der Prüfung im Eilverfahren voraussichtlich rechtswidrig gewesen, befand das Gericht. Es sei "möglich und erforderlich" gewesen, eine "differenziertere Regelung" zu erlassen.
Merkel warnt vor Abschaffung von Maskenpflicht in Geschäften
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält die Zeit für eine Aufhebung der Maskenpflicht beim Einkaufen noch nicht für reif. Überall dort, wo im öffentlichen Leben der Mindestabstand nicht eingehalten werden könne, seien Masken weiterhin ein "unverzichtbares Mittel", ließ Merkel mitteilen. Dies sei auch die "klare Haltung" der gesamten Bundesregierung. Diese stellte sich damit gegen einen einen Vorstoß einzelner Bundesländer.
Verteidigungsministerium empfiehlt Anschaffung bewaffneter Drohnen
Das Bundesverteidigungsministerium hat die Anschaffung bewaffneter Drohnen für die Bundeswehr empfohlen. "Bewaffnete Drohnen erhöhen nicht nur die Sicherheit und Reaktionsfähigkeit unserer eigenen Kräfte und die unserer Partner im Einsatz, sie können auch signifikant zum Schutz der Zivilbevölkerung und ziviler Einrichtungen vor Ort beitragen", heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht des Ministeriums an den Bundestag. Daher sprächen sich das Ministerium und die Bundeswehr für die Beschaffung solcher Drohnen aus.
Giffey will Frauenquote bei Unternehmen deutlich ausweiten
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will die Frauenquote in Vorständen und Aufsichtsräten deutscher Unternehmen deutlich ausweiten und setzt dabei auf die Unterstützung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Die Vorgabe soll statt bislang für nur 105 künftig für 600 Unternehmen gelten, wie eine Ressortsprecherin in Berlin mitteilte. Dies sei einer der Kernpunkte einer Gesetzesreform, die neben Giffey auch das SPD-geführte Justizressort von Christine Lambrecht plant.
Bayerns Wirtschaftsminister für Verlängerung der Regeln zu Kurzarbeitergeld
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat sich für eine Verlängerung der derzeitigen Regeln für das Kurzarbeitergeld ausgesprochen. "Ich will eine längere Kurzarbeiterzahlung bis Ende 2021", sagte Aiwanger Focus Online, wie das Nachrichtenportal am Montag berichtete. Dies sei "ein wichtiger Schritt, damit den Branchen, die langsam aus dem Tunnel herauskommen, nicht irgendwann die Luft ausgeht".
Chinesische Truppen ziehen sich aus Grenzregion im Himalaya zurück
Nach tödlichen Zusammenstößen mit indischen Truppen zieht sich die chinesische Armee aus einem strategisch wichtigen Tal im Himalaya-Gebirge zurück. Soldaten der Volksbefreiungsarmee hätten damit begonnen, Zelte und weitere militärische Infrastruktur abzubauen, verlautete am Montag aus Kreisen der indischen Armee erfuhr. Auch Militärfahrzeuge hätten das Galwan-Tal in der Grenzregion Ladakh verlassen. Ob auch Indien seine Truppen aus dem Gebiet zurückzieht, blieb unklar.
Nordsee-Anrainer wollen Offshore-Ausbau besser verzahnen
Die Nordsee-Anrainer wollen die Offshore-Windkraft deutlich ausbauen und stärker miteinander vernetzen. Bis 2050 könnte die Region mehr als das Zehnfache an Strom produzieren, wie die Nordsee-Energiekooperation NSEC, dessen Vorsitz derzeit Deutschland innehat, und das Bundeswirtschaftsministerium mitteilten.
EU-Kommission räumt Fehler bei Wahlkampfspot von der Leyens zu Kroatien ein
Die EU-Kommission hat "Fehler" beim Auftritt ihrer Präsidentin Ursula von der Leyen in einem Wahlkampfspot für die kroatische Regierungspartei HDZ vor der Parlamentswahl vom Sonntag eingeräumt. Ihre Aufzeichnung hätte nicht den Hintergrund des Sitzes der EU-Kommission zeigen dürfen, sagte ein Sprecher am Montag. Bei der Fertigstellung sei von kroatischer Seite zudem der offizielle Titel der Kommissionspräsidentin hinzugefügt worden.
Kinder und Jugendliche haben zu viele langlebige Chemikalien im Blut
Kinder und Jugendliche in Deutschland haben zu viele langlebige Chemikalien im Blut. Der Präsident des Umweltbundesamts (UBA), Dirk Messner, warnte am Montag in Dessau, die dadurch verursachten Schäden seien häufig noch unerforscht. Konkret handelt es sich um sogenannte per- und polyfluorierte Chemikalien, kurz PFAS. Sie werden zum Beispiel zur Beschichtung von Kaffeebechern, Outdoorjacken, Pfannen oder für Löschschäume verwendet, weil sie fett-, wasser- und schmutzabweisend sind.
+++ Konjunkturdaten +++
USA
Conference Board Index für Beschäftigungstrend Mai revidiert auf 45,27 von 46,28
DJG/DJN/AFP/hab/kla
(END) Dow Jones Newswires
July 06, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.