Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutsche Produktion steigt im Mai etwas weniger als erwartet
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im Mai nach zwei coronabedingt starken Rückgängen in Folge etwas weniger stark als erwartet erholt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) erhöhte sie sich gegenüber dem Vormonat um 7,8 Prozent und lag um 19,3 (April: minus 25,0) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg von 10,0 Prozent prognostiziert. Der für April gemeldete Produktionsanstieg von 17,9 Prozent wurde auf 17,5 Prozent revidiert.
Scholz sieht deutsche Wirtschaft wieder im Aufwind
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sieht den Tiefpunkt des durch die Corona-Pandemie ausgelösten Konjunktureinbruchs in Deutschland überwunden. Nach seiner Einschätzung merke jeder inzwischen, dass sich "die wirtschaftlichen Zahlen langsam wieder verbessern", sagte Scholz dem Nachrichtenportal The Pioneer. "Der Wumms ist schon spürbar", betonte der Minister.
Verkehrsaufkommen am Flughafen Frankfurt bleibt schwach
Das Verkehrsaufkommen am Flughafen Frankfurt bleibt schwach. Wie Betreiber Fraport mitteilte, wurden in der Woche vom 29. Juni bis zum 5. Juli 251.033 Passagiere abgefertigt. Das ist ein Minus von 83,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Blick auf die Vorwoche zeigt jedoch auch Lichtblicke: Vom 22. bis 29. Juni wurden nur 172.671 Passagiere bedient, in der 25. Kalenderwoche nutzten gar nur 161.482 Passagiere das Drehkreuz.
Australiens Notenbank lässt Zinsen so lange niedrig wie nötig
Die Reserve Bank of Australia (RBA) hat ihren Leitzins wie auch die Zielrendite für dreijährige Anleihen bei 0,25 Prozent belassen. "Dieser akkommodierende Ansatz wird so lange beibehalten, wie es erforderlich ist", bekräftigte Notenbankchef Philip Lowe. Die Zinsen würden nicht angehoben, bis es Fortschritte hin zu Vollbeschäftigung gegeben habe und der Rat der Notenbank zuversichtlich sei, dass die Inflation nachhaltig innerhalb der Zielbandbreite von 2 bis 3 Prozent liegen werde.
Australien verhängt sechswöchige Ausgangssperre für Melbourne wegen Corona
Wegen eines erneuten starken Anstiegs von Coronavirus-Infektionen hat Australien eine sechswöchige Ausgangssperre über Melbourne verhängt. Mehr als fünf Millionen Bewohner der zweitgrößten Stadt des Landes müssen zuhause bleiben, wie der Regierungschef des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, am Dienstag mitteilte. Die Ausgangssperre trete um Mitternacht in der Nacht zum Mittwoch in Kraft.
Seehofer erwartet keine schnelle Einigung zur Aufnahme von Flüchtlingen
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich vor einer Videokonferenz der EU-Innenminister skeptisch für eine schnelle Einigung zur Aufnahme von Flüchtlingen in Europa gezeigt. "Wir machen heute einen erneuten Versuch, aber es ist eine ganz, ganz harte Nuss", konstatierte Seehofer im "ARD-Morgenmagazin". Die meisten Staaten hätten sich bisher entzogen. "Europa ist ja nicht nur eine Wirtschaftsgemeinschaft, sondern auch eine Wertegemeinschaft, und der wichtigste Wert ist die Menschenwürde", betonte der CSU-Politiker.
SPD-Fraktion: Spahn soll deutsche Lizenz für Remdesivir verhandeln
Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Bärbel Bas hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aufgefordert, sich um eine deutsche Lizenz für die Herstellung des Covid-19-Medikaments Remdesivir zu bemühen. "Ich rufe Gesundheitsminister Jens Spahn dazu auf, sich für Lizenzvereinbarungen deutscher Hersteller mit dem Unternehmen Gilead einzusetzen", sagte Bas der Rheinischen Post.
Borrell benennt bei Türkei-Besuch Spannungen mit Ankara
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat bei einem Besuch in der Türkei die derzeitigen Spannungen mit Ankara hervorgehoben. Die Beziehungen zwischen der Türkei und der EU "erleben derzeit nicht ihre beste Phase", sagte Borrell am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu. Dieser warf der EU vor, ihre Verpflichtungen aus dem 2016 geschlossenen Flüchtlingspakt nicht eingehalten zu haben und drohte mit Konsequenzen, sollte die EU-Kommission "neue Entscheidungen gegen die Türkei" treffen.
Macron wechselt nach Wahlschlappe Minister für Inneres und Umwelt aus
Nach der Schlappe seiner Partei bei den Kommunalwahlen wechselt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mehrere Minister auf Schlüsselposten aus: Macron ernannte den bisherigen Haushaltsminister Gérald Darmanin zum neuen Innenminister, wie der Elysée-Palast am Montagabend in Paris mitteilte. Neue Umweltministerin wird die Vorsitzende des Parlamentsausschusses für nachhaltige Entwicklung, Barbara Pompili.
Hongkongs Regierungschefin kündigt "rigorose" Umsetzung von Sicherheitsgesetz an
Die Hongkonger Regierungschefin Carrie Lam hat eine "rigorose" Umsetzung des umstrittenen chinesischen Sicherheitsgesetzes für die Sonderverwaltungszone angekündigt. "Die Regierung von Hongkong wird dieses Gesetz rigoros umsetzen", sagte Lam am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Sie warnte "Radikale" vor "sehr ernsthaften Konsequenzen", sollten sie gegen das seit einer Woche geltende Gesetz verstoßen.
Kripo-Bund kritisiert Seehofers Absage an Rassismus-Studie
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat die Weigerung von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), eine unabhängige Studie über möglichen Rassismus bei der Polizei erstellen zu lassen, scharf kritisiert. Diese Haltung sei "einigermaßen peinlich" und in sich nicht schlüssig, sagte der BDK-Vorsitzende Sebastian Fiedler am Montagabend in den ARD-"Tagesthemen".
US-Gericht ordnet Schließung von umstrittener Erdöl-Pipeline an
Ein US-Gericht hat die vorübergehende Schließung einer umstrittenen Erdöl-Pipeline im Norden des Landes angeordnet. Bundesrichter James Boasberg legte am Montag eine Betriebserlaubnis für die Dakota Access Pipeline auf Eis. In seiner Begründung erklärte Boasberg, Umweltauflagen würden nicht eingehalten, insbesondere mit Blick auf mögliche Lecks. Der Bundesrichter ordnete an, die Pipeline bis zum 5. August zu leeren und eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorzunehmen.
Ghani nennt Gewalt durch Taliban "ernsthaftes Problem" für Friedensprozess
Afghanistans Präsident Aschraf Ghani hat die Gewalt durch Taliban-Kämpfer als "ernsthaftes Problem" für den Friedensprozess bezeichnet. "Leider ist das derzeitige Gewaltniveau höher als im vergangenen Jahr", sagte Ghani nach Angaben seines Büros bei einer Videokonferenz mit internationalen Regierungsvertretern am Montag. Nach einem kurzzeitigen Waffenstillstand Ende Mai waren die Anschläge in dem Land vorübergehend zurückgegangen, zuletzt nahmen sie jedoch wieder zu.
Neue Unwetterwarnung für Japan nach verheerenden Überschwemmungen
Die Unwetter in Japan lassen nicht nach: Nach den verheerenden Überschwemmungen und Erdrutschen mit mindestens 50 Toten im Westen des Landes veröffentlichte die japanische Meteorologiebehörde am Dienstag eine Unwetterwarnung für den Südwesten. Dort drohten Starkregen und Erdrutsche, aber auch landesweit "steigen die Risiken", erklärte die Behörde und verhängte die zweithöchste Warnstufe.
+++ Konjunkturdaten +++
JAPAN
Ausgaben privater Haushalte Mai -16,2% (PROGNOSE: -12,2%) gg Vorjahr
Ausgaben Arbeitnehmer-Haushalte Mai -15,5% gg Vorjahr
Konsumneigung Mai 73,3%
Konsumneigung Mai -25,0 Pkt gg Vorjahr
NIEDERLANDE
Inflationsrate Juni 1,6% - CBS
Inflationsrate Mai war 1,2% - CBS
PHILIPPINEN
Verbraucherpreise Juni +2,5% gg Vorjahr (PROG +2,2%)
Verbraucherpreise Kernrate Juni +3,0% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/hab
(END) Dow Jones Newswires
July 07, 2020 03:00 ET (07:00 GMT)
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