FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Dienstag leichter in den Handel gestartet. Damit gibt der DAX die Gewinne des Vortages größtenteils wieder ab. Sorgen bereitet weiterhin die ungebremste Ausbreitung des Coronavirus in den USA und anderen Gegenden. So hat Australien wegen eines erneut starken Anstiegs von Coronavirus-Infektionen eine sechswöchige Ausgangssperre über die Millionenstadt Melbourne verhängt. Es wird aber auch deutlich, dass mit landesweiten Stillständen in keinem Fall mehr zu rechnen sein dürfte. "Nur sehr wenige Leute glauben noch, dass es noch einmal zu so drakonischen Lockdowns kommt", sagt Fondsverwalter James Athey von Aberdeen Standard Investments. Mit lokalen Reaktionen auf neue Virus-Hotspots könne man aber gut leben, ließen Händler schon vergangene Woche wissen.
Zudem tritt die Berichtssaison langsam verstärkt in den Fokus, von dieser Seite dürfte es in den kommenden Tagen vermehrt Nachrichten geben. Verstärkt ist auch zu bemerken, dass die Umsätze mit Beginn der Sommerferien aus dem Markt gehen. Dies kann zu kräftigeren Schwankungen am Aktienmarkt führen. Der DAX notiert im frühen Handel 0,8 Prozent leichter bei 12.635 Punkten - belastet vom Minus bei Bayer von 5,2 Prozent. Es seien Zweifel aufgekommen, ob die bisherigen Pläne für den Umgang mit künftigen Klagen wegen des Unkrautvernichters Roundup so wie geplant durchführbar seien. Grund sei die Kritik eines Gerichts in Kalifornien, heißt es im Handel. Der Euro-Stoxx-50 notiert 0,7 Prozent leichter bei 3.325 Punkten.
Heidelbergcement schreibt 3,4 Mrd Euro ab
Heidelbergcement muss wegen Belastungen aus der Corona-Pandemie auf das eigene Geschäft umfangreiche Abschreibungen vornehmen. Die in der Konzernbilanz ausgewiesenen Firmenwerte und Gegenstände des Sachanlagevermögens werden insgesamt um etwa 3,4 Milliarden Euro vor Steuern im Wert gemindert. Die Wertminderung belaste das Ergebnis, führe aber nicht zu Liquiditätsabflüssen. Rund zwei Drittel der Wertminderungen beträfen das im Zuge der Hanson-Akquisition erworbene Vermögensportfolio, rund ein Fünftel das aus der Italcementi-Akquisition. "Dies ist erst der Anfang einer ganzen Reihe von Goodwill-Abschreibungen, die wir von weiteren deutschen Unternehmen in diesem und den kommenden Quartalen sehen werden", prophezeit ein Marktteilnehmer. Die Aktie handelt 0,9 Prozent schwächer.
Deutsche Bank und Google gehen strategische Partnerschaft ein
Die Deutsche Bank (minus 0,6 Prozent) und der US-Internetkonzern Google gehen eine strategische Partnerschaft ein. Die Deutsche Bank teilte mit, sie sichere sich damit den Zugang zu Cloud-Dienstleistungen und beide Unternehmen wollten zudem gemeinsam Innovationen vorantreiben, um die nächste Generation technologiebasierter Finanzprodukte für Kunden zu entwickeln. Gemeinsam mit Google Cloud werde die Deutsche Bank ihre IT-Architektur neu ausrichten. "Die IT-Infrastruktur gilt als eine der großen Baustellen der Bank", so ein Marktteilnehmer. Wenn diese nun in Folge der Partnerschaft angegangen werde, sei dies eine gute Nachricht.
Aber auch von der Nummer zwei am deutschen Bankenmarkt gibt es Nachrichten: Zwar sorgen Berichte über einen radikalen personellen Kahlschlag zum Teil für lange Gesichter im Handel. Anstelle der alten Ankündigung von 200 Filialen sollen nun rund 500 und damit die Hälfte aller Niederlassungen geschlossen werden, heißt es in der Börsen-Zeitung. Das Personal soll um rund 10.000 Mitarbeiter oder rund ein Drittel der Belegschaft gekappt werden. "Möglicherweise war das der Grund für den Doppelrücktritt", sagt ein Händler. Wegen der mittelfristig zu erwartenden Kostensenkungen geht es im frühen Geschäft um 1,2 Prozent aufwärts.
Die Aktie des Versicherers Talanx notiert 2,6 Prozent tiefer. Marktteilnehmer berichten von einer Platzierung durch den japanischen Versicherer Meiji Yasada.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.325,16 -0,74 -24,87 -11,21 Stoxx-50 3.046,35 -0,80 -24,43 -10,48 DAX 12.635,38 -0,77 -98,07 -4,63 MDAX 26.890,02 -0,63 -170,37 -5,03 TecDAX 3.016,76 -0,82 -24,81 0,06 SDAX 11.999,67 -0,57 -68,97 -4,09 FTSE 6.233,97 -0,83 -51,97 -16,66 CAC 5.047,02 -0,68 -34,49 -15,57 Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite -0,45 -0,01 -0,69 US-Zehnjahresrendite 0,67 -0,01 -2,01 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:21h Mo, 17:25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1285 -0,22% 1,1302 1,1311 +0,6% EUR/JPY 121,44 -0,00% 121,56 121,56 -0,4% EUR/CHF 1,0641 -0,16% 1,0658 1,0643 -2,0% EUR/GBP 0,9040 -0,16% 0,9050 0,9056 +6,8% USD/JPY 107,63 +0,24% 107,49 107,50 -1,1% GBP/USD 1,2481 -0,08% 1,2489 1,2491 -5,8% USD/CNH (Offshore) 7,0219 +0,12% 7,0131 7,0157 +0,8% Bitcoin BTC/USD 9.246,89 -0,31% 9.273,51 9.258,51 +28,3% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 40,26 40,63 -0,9% -0,37 -31,0% Brent/ICE 42,70 43,10 -0,9% -0,40 -31,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.780,69 1.785,18 -0,3% -4,49 +17,4% Silber (Spot) 18,10 18,33 -1,2% -0,22 +1,4% Platin (Spot) 824,15 822,75 +0,2% +1,40 -14,6% Kupfer-Future 2,75 2,77 -0,4% -0,01 -2,1% ===
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/flf
(END) Dow Jones Newswires
July 07, 2020 04:09 ET (08:09 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.