Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Die Deutsche Post hat im zweiten Quartal trotz Einmalaufwendungen mehr verdient als im Vorjahr und traut sich nun auch eine - signifikant niedrigere - Prognose für das Gesamtjahr und 2022 zu. Die Dividende für 2019 soll nun 1,15 Euro je Aktie betragen - unverändert zu 2018; ursprünglich hatte der Konzern den Aktionären für 2019 einen Anstieg auf 1,25 je Aktie in Aussicht gestellt. Für 2020 peilt der Bonner Logistikkonzern nun einen operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern zwischen 3,5 Milliarden und 3,8 Milliarden Euro an; enthalten sind darin 700 Millionen Euro Einmalbelastungen. Im April hatte das Unternehmen die zuvor anvisierten mehr als 5 Milliarden EBIT für 2020 wegen unklarer Corona-Auswirkungen zurückgezogen. Für 2022 peilt die Post ein EBIT zwischen 4,7 Milliarden und 5,3 Milliarden Euro an, basierend auf drei Post-Corona-Szenarien für die konjunkturelle und Geschäftsentwicklung. Im Zeitraum April bis Juni steigerte der Konzern das EBIT auf 890 Millionen Euro, ein Plus von knapp 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 DE/Cropenergies AG, ausführliches Ergebnis 1Q
07:30 AT/OMV AG, Trading Update 2Q
10:00 DE/Daimler AG, Online-HV
10:00 DE/Salzgitter AG, Online-HV
10:00 DE/secunet Security Networks AG, Online-HV
10:00 DE/Grammer AG, Online-HV
10:00 DE/Dic Asset AG, Online-HV
Im Laufe des Tages:
DE/Commerzbank AG, AR-Sitzung u.a. zu den Personalien Zielke und Schmittmann
INDEXÄNDERUNG
Folgende Index-Änderungen werden zum Handelsbeginn am 8. Juli wirksam:
Stoxx-50 NEUAUFNAHME -BHP HERAUSNAHME -Eni
DIVIDENDENABSCHLAG
Bet-at-home 2,00 EUR Envitec Biogas 1,00 EUR Funkwerk 0,30 EUR Iberdrola 0,232 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 CH/Auktion 0,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Mai 2030 Auktion 0,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2039 11:30 DE/Auktion 0,00-prozentiger neuer Bundsobligationen mit Laufzeit Oktober 2025 im Volumen von 5 Mrd EUR 12:00 CZ/Auktion variabel verzinster Anleihen mit Laufzeit November 2027 im Volumen von max. 3 Mrd CZK Auktion 1,20-prozentiger Anleihen mit Laufzeit März 2031 im Volumen von max. 2 Mrd CZK
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 12.524,00 0,00 S&P-500-Indikation 3.144,25 -0,05 Nasdaq-100-Indikation 10.531,00 -0,05 Nikkei-225 22.486,35 -0,57 Schanghai-Composite 3.369,78 0,73 +/- Ticks Bund -Future 176,08% -10 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 12.616,80 -0,92 DAX-Future 12.524,00 -1,60 XDAX 12.539,67 -1,60 MDAX 26.909,23 -0,56 TecDAX 3.031,69 -0,32 EuroStoxx50 3.321,56 -0,85 Stoxx50 3.047,62 -0,75 Dow-Jones 25.890,18 -1,51 S&P-500-Index 3.145,32 -1,08 Nasdaq-Comp. 10.343,89 -0,86 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 176,18% +9
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit einer Fortsetzung der Konsolidierung an den Börsen rechnen Händler. Die Vorlagen der Wall Street deuten in dieselbe Richtung. Der S&P-500 beendete seinen fünftägigen Erholungskurs. Angesichts fehlender Konjunkturdaten dürfte sich der Markt auf Unternehmensnachrichten und die Politik konzentrieren. So sorgt in den USA für Verunsicherung, dass nun offiziell der Rückzug des Landes aus der Weltgesundheitsorganisation WHO vollzogen wird. Zudem machen sich Marktteilnehmer Sorgen über die geplante Öffnung der US-Schulen nach den Sommerferien. Denn die USA stellen das am schwersten von der Coronapandemie betroffene Land der Welt. Der Vizechef der US-Notenbank, Richard Clarida, unterstrich, dass das Schicksal der US-Wirtschaft einzig und allein an die weitere Entwicklung der Coronakrise gekoppelt sei und man die steigenden Infektionszahlen mit Besorgnis betrachte.
Rückblick: Schwächer - Nach enttäuschenden Daten zur deutschen Industrieproduktion am Morgen drückten auch die neuen, pessimistischeren Wirtschaftsprognosen der EU-Kommission auf die Kurse. Sorgen bereitete auch weiterhin die ungebremste Ausbreitung des Coronavirus in den USA und anderen Ländern. Relativ gut hielten sich Auto-Aktien. Ihr Branchenindex tendierte mit einem Minus von 0,4 Prozent etwas leichter. Noch besser schlug sich der Index der Rohstoffwerte, er zog um 0,3 Prozent an. BHP fielen um 0,9 Prozent, sie ersetzten zum Schlusskurs die Aktien von Eni im Stoxx-50. Diese gewannen 0,7 Prozent. Dagegen gaben die zuletzt starken Indizes der Technologie- und Pharma-Aktien nach. In Kopenhagen fielen Bang & Olufsen um 2,7 Prozent. Die Geschäftszahlen zum vierten Quartal zeigen keine Entspannung, der Nettoverlust weitete sich aus.
DAX/MDAX/TECDAX
Schwächer - Bayer sackten um 4,9 Prozent ab. Ein kalifornischer Richter hatte zum jüngsten Vergleichsvorschlag im Glyphosat-Streit gesagt, er sei "vorläufig geneigt, den Antrag abzulehnen". Relativ gut hielten sich Autotitel. BMW zogen um 0,3 Prozent an, Daimler und VW kamen mit kleinen Abschlägen davon. Zumindest in einigen Regionen soll der Autoabsatz wieder anziehen, wie ein Händler sagte. Heidelbergcement muss umfangreiche Abschreibungen vornehmen. Die Aktie beendete den Handel 1 Prozent schwächer. Deutsche Bank schlossen kaum verändert. Die Bank und Google gehen eine strategische Partnerschaft zur Entwicklung technologiebasierter Finanzprodukte ein. Commerzbank stiegen um 3,6 Prozent. Anstelle von 200 Filialen sollen nun rund 500 und damit die Hälfte aller Niederlassungen geschlossen werden, hieß es in der BöZ. Dräger gewannen 6,1 Prozent und markierten die höchsten Stände seit April. Händler verwiesen auf die Wiedereinführung der Maskenpflicht in Oberösterreich und die Erwartung allgemein wieder steigender Investitionen in Medizintechnik. Talanx notierten 2,4 Prozent tiefer. Meiji Yasuda hatte rund 1,5 Prozent des Grundkapitals an Investoren verkauft. Wirecard stiegen zur Abwechslung um 23 Prozent. Es gibt wohl viele Interessenten für Unternehmensteile.
XETRA-NACHBÖRSE
Deutsche Post gewannen 1,0 Prozent. Das Unternehmen hat im zweiten Quartal trotz Einmalaufwendungen mehr verdient als im Vorjahr und peilt für 2020 einen operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern zwischen 3,5 Milliarden und 3,8 Milliarden Euro an. Traton gaben 1,5 Prozent nach. Die VW-Tochter steht vor einem Führungswechsel.
USA / WALL STREET
Leichter - Der Handel war geprägt von einem volatilen Umfeld. Der Nasdaq-Composite markierte im Handelsverlauf ein neues Rekordhoch, rutschte im weiteren Verlauf jedoch ebenfalls ins Minus. Anleger sind weiterhin zwischen Hoffnungen auf eine Belebung der Wirtschaft und den weiter steigenden Zahlen an Coronavirus-Infektionen in den USA und anderen Ländern hin- und hergerissen. Dazu kamen wegen der Coronakrise nach unten revidierte Prognosen der EU-Kommission und der OECD. Boeing gaben 4,8 Prozent nach. Der Flugzeughersteller musste erneut Order-Stornierungen hinnehmen. Sunrun kauft für 3,2 Milliarden Dollar den Wettbewerber Vivint Solar. Sunrun sprangen daraufhin um 22,6 Prozent nach oben. Für Vivint ging es um 38,2 Prozent aufwärts. Regeneron gewannen 2,2 Prozent. Die US-Regierung hat für 450 Millionen Dollar ein noch in der Erprobung befindliches Mittel zur Vorbeugung und Behandlung von Covid-19 bestellt. Auch Novavax erhielt Geld von der US-Regierung zur Entwicklung einer Covid-19-Impfung. Der Kurs der Aktie schoss um 31,6 Prozent nach oben.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Di, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1277 +0,02% 1,1275 1,1296 +0,6% EUR/JPY 121,23 -0,05% 121,29 121,46 -0,6% EUR/CHF 1,0627 -0,03% 1,0630 1,0631 -2,1% EUR/GBP 0,8981 -0,04% 0,8984 0,8971 +6,1% USD/JPY 107,52 -0,03% 107,56 107,53 -1,2% GBP/USD 1,2557 +0,05% 1,2551 1,2591 -5,2% USD/CNH 7,0204 -0,07% 7,0250 7,0137 +0,8% Bitcoin BTC/USD 9.263,01 0,214 9.243,26 9.255,51 +28,5%
Der Dollar profitierte etwas von den Corona-Sorgen der Anleger. Der Dollar-Index stieg um 0,3 Prozent. Der Euro zeigte sich nach enttäuschenden deutschen Produktionsdaten und den gesenkten BIP-Prognosen der EU etwas schwächer. Die Gemeinschaftswährung notierte zum Dollar bei 1,1270, nachdem sie am Montag in der Spitze noch bei 1,1346 Dollar lag.
Der US-Dollar bewegt sich am Morgen im asiatisch geprägten Handel kaum. Steigende Neuinfektionen in den USA, aber auch anderen Teilen der Welt stützten die Risikoaversion und damit den Greenback, heißt es. Sollte die Pandemie die Hoffnung auf eine V-förmige Konjunkturerholung weiter schmälern, dürfte dies dem Dollar auch weiter zu Gute kommen. Dieser dürfte dann seine historisch hohen Wechselkurse verteidigen oder gar weiter zulegen. "Eine Dollarschwäche dürfte kurzfristig schwieriger werden", sagt Marktstratege James Athey von Aberdeen Standard Investments.
ROHSTOFFE
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July 08, 2020 01:37 ET (05:37 GMT)
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