BERLIN (Dow Jones)--Zum Start der Kaufprämie für Elektroautos haben Autobauer, Energie- und Immobilienwirtschaft deutlich mehr Mittel für den Aufbau einer privaten Ladeinfrastruktur in Deutschland gefordert. Der private Bereich stelle mit einem Anteil von rund 85 Prozent der Ladevorgänge "einen zentralen Hebel für einen Markthochlauf der Elektromobilität dar", heißt es in einem gemeinsamen Schreiben des Verbands der Automobilindustrie (VDA), des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW). Umbauten an Wohngebäuden müssten daher deutlich stärker gefördert werden.
Im Konjunkturprogramm des Bundes sind für den privaten und gewerblichen Bereich bislang lediglich Zuschüsse von 500 Millionen Euro vorgesehen. Aus Sicht der Verbände reicht das aber nicht. Allein die Errichtung eines Ladepunkts an einem Mehrfamilienhaus koste bereits rund 5.000 Euro, rechnen sie vor.
Auch fordern die Unterzeichner des Appells die zügige Umsetzung des Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetzes (GEIG) und des Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetzes (WEMoG), um die politischen Rahmenbedingungen für den Ausbau der Elektromobilität im Wohnbereich zu schaffen. Versorger, Netzbetreiber, Immobilienunternehmen und Automobilhersteller sollten zudem an ausgewählten Standorten stärker zusammenarbeiten, um Laden am Wohnort attraktiver zu machen.
Am heutigen Mittwoch sind die höheren Kaufprämien für Elektroautos in Kraft getreten. Für reine E-Autos steigt die Förderung befristet bis Ende 2021 nun auf maximal 9.000 Euro, für Plug-in-Hybride auf bis zu 6.750 Euro.
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July 08, 2020 04:51 ET (08:51 GMT)
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