Ein Blick auf den KMU-Anleihemarkt von Angela Leser, BankM AG:
Der Markt für Mittelstandsanleihen entsprang 2010 den Nachwehen der Finanzkrise. Zehn Jahre später könnte mit der Corona-Pandemie erneut eine Krise Schicksal spielen. Befürchten pessimistische Beobachter eine neue Pleitewelle, gibt es durchaus gute Argumente für ein positives Zukunftsszenario.
Kennen Sie noch die erste "echte" Mittelstandsanleihe? Pionier war im September 2010 die Dürr AG mit einer Schuldverschreibung über anfänglich 150 Millionen Euro mit 7,25% Verzinsung. Kurz zuvor hatte die Börse Stuttgart das erste Marktsegment für Mittelstandsanleihen ins Leben gerufen, andere Börsenplätze zogen wenig später nach. Bis Ende des Jahres folgten insgesamt acht weitere Emissionen, 2011 waren es dann schon 32.
Ihren Ursprung nahm das Segment also in den Nachwehen der Finanzkrise
Das Bankensystem war angeschlagen, die Kreditvergabe stark eingeschränkt. Viele Mittelständler hatten schlechte Bilanzen, benötigten aber dringend Mittel, um das Wachstum wieder anzukurbeln. Gleichzeitig war das Zinsniveau in Deutschland in den Jahren 2008 und 2009 kräftig gefallen, Investoren also auf der Suche nach rentablen Anlagemöglichkeiten. Eine Win-Win-Situation, der Markt für Mittelstandsanleihen war geboren.
Zehn Jahre später ist es erneut eine Krise, die die Unternehmensfinanzierung verändern dürfte. Die Corona-Pandemie frisst sich in die Bilanzreserven und wenn die Konjunktur wieder anläuft, fehlt vielerorts das Geld für notwendige Investitionen. ...
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