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Industrie fordert mehr Tempo bei Wasserstoff-Aufbau in der EU

BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Industrie hat die deutsche Ratspräsidentschaft zu einer raschen und entschiedenen Umsetzung der EU-Wasserstoffstrategie aufgefordert. "Brüssel darf jetzt nicht kleckern, sondern muss klotzen, um die EU zum Weltmarktführer für Wasserstoff zu machen", erklärte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bundes Deutscher Industrie (BDI), Holger Lösch. Deutschland müsse den Ratsvorsitz nutzen, um seine erst im Juni verabschiedete Nationale Wasserstoffstrategie enger mit den europäischen Partnern abzustimmen. "Das Ziel sollte sein, den europäischen Binnenmarkt für Wasserstoff noch bis Mitte dieses Jahrzehnts zu entwickeln." Hier erwarte die deutsche Industrie mehr Tempo.

Der BDI forderte die EU zudem auf, die Führungsrolle bei der Entwicklung von Zertifizierungsstandards für die Produktion und den internationalen Wasserstoffhandel zu übernehmen. "Ein entsprechender Vorschlag der Kommission muss deutlich früher als Juni 2021 auf dem Tisch liegen", erklärte Lösch. Für Unternehmen stellen gerade die fehlenden EU-weiten Standards ein großes Investitionshemmnis dar.

Die EU-Kommission hatte am Mittwoch ihre Energie- und Wasserstoff-Pläne vorgestellt. Um bis 2050 klimaneutral zu werden, müsse das Energiesystem umgestaltet werden, auf das 75 Prozent der CO2-Emissionen entfallen. Demnach soll der Aufbau von mindestens 6 Gigawatt Elektrolyseleistung bis 2024 unterstützt werden, um zu eine Million Tonnen grünen Wasserstoff zu erzeugen. Bis 2030 sollen es dann 40 Gigawatt und 10 Millionen Tonnen sein. Die EU will dann 2050 klimaneutral sein und grünen Wasserstoff in großem Maßstab einsetzen.

DIHK begrüßt Fokus auf Technologieoffenheit 

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag begrüßte, dass die EU-Kommission stärker auf Technologieoffenheit setze als die Bundesregierung. "Insgesamt sollte die EU-Kommission den Fokus allerdings stärker auf einen effizienten Wasserstoffmarkt legen", erklärte DIHK-Präsident Eric Schweitzer. Denn die steigenden CO2-Preise würden dazu beitragen, dass sich Wasserstoff in den Betrieben durchsetze. Der Verband setzt auch auf mehr Förderung. "Für eine Übergangszeit kann die Politik die Unternehmen bei der Umstellung ihrer Produktionsprozesse auf Wasserstoff unterstützen", so Schweitzer. Der Ausstieg aus einer solchen Förderung müsse aber direkt mit angelegt sein.

Eine europäische Strategie müsse aber auch andere wasserstoffbasierte Gase, E-Fuels und Rohstoffe berücksichtigen, mahnte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl betonte, dass nationale Initiativen künftig nicht am EU-Beihilferecht scheitern dürften. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) erklärte, der Fokus auf Industrie und Verkehr greife zu kurz. Wasserstoff müsse auch in den Wärme- und Gasbinnenmarkt integriert werden. Es sei "bedauerlich", dass auch bei der Strategie zur Integration des Energiesystems einzelne Technologien und Energieträger nur für spezifische Sektoren vorgesehen seien, so der BDEW.

Ökostrom-Lobby fordert Quoten für grünen Wasserstoff 

Die Ökostrom-Lobby moniert jedoch, dass die Kommission selbst 2050 noch von relevanten Anteilen fossiler Energieträger ausgehe. "Das passt nicht zu den Klimazielen und zu den erheblichen Potenzialen für heimische Wertschöpfung und zukunftsfähige Arbeitsplätze in der EU durch die Nutzung von Erneuerbaren", erklärte die Präsidentin der Bundesverbands Erneuerbare Energie, Simone Peter. "Hier muss nachgebessert werden." Der Verband fordert zudem ambitionierte Einsatzquoten für grünen Wasserstoff.

Scharfe Kritik an den Plänen übten die deutschen Umweltverbände. Sie kritisieren, dass die Kommission auch blauen Wasserstoff erlauben will, der aus Erdgas unter Abscheidung von CO2 entsteht. "Die europäische Wasserstoffstrategie zeigt deutlich die Handschrift der Erdgaslobby, die auch bei der deutschen Strategie schon mitgemischt hat", erklärte der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Sascha Müller-Kraenner. Als "nicht grün genug für den Green Deal" bezeichnete der Deutsche Naturschutzring das Paket.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mahnte die EU aufzupassen, dass die Aktivitäten der europäischen Wasserstoff-Allianz (Clean Hydrogen Alliance) nicht den Klimaschutz unterliefen. "Die Allianz wird ein mächtiger Player am Wasserstoffmarkt werden, der nicht nur beratend tätig wird, sondern EU-finanzierte Projekte identifiziert und umsetzt", sagte BUND-Vize Verena Graichen. Diese Verschmelzung von Politik und Industrie drohe auf Kosten des Klimaschutzes zu gehen.

Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com

DJG/pso/sha

(END) Dow Jones Newswires

July 08, 2020 08:13 ET (12:13 GMT)

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