BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesnetzagentur hat dem Mobilfunkanbieter Telefonica wegen des zögerlichen Netzausbaus ein Strafgeld von 600.000 Euro angedroht. Das Unternehmen habe seine Versorgungsauflagen nicht fristgerecht erfüllt, wie die Behörde mitteilte. Telefonica hätte laut der Behörde bis zum 30. Juni 40 Prozent der noch ausstehenden 7.600 Standorte aufbauen müssen.
Telefonica hatte jedoch erklärt, wegen der Corona-Krise sei es zu Einschränkungen bei den Lieferketten gekommen. Dadurch habe sich auch der Netzausbau verzögert. Nun gewährte der Regulierer nochmals eine Frist bis zum Monatsende, andernfalls muss das Unternehmen die Strafe zahlen. Die Bundesnetzagentur rechnete Telefonica an, dass es immerhin 75 Prozent der geforderten Standorte errichten konnte.
Die Bundesnetzagentur hatte von den Mobilfunknetzbetreibern bei der Frequenzauktion 2015 verlangt, dass diese ab dem 1. Januar 2020 bundesweit 98 Prozent der Haushalte und je Bundesland 97 Prozent der Haushalte mit einer Mindestdatenrate von 50 Mega-Bit pro Sekunde pro Antennensektor versorgen müssen. Überdies sollen sie Autobahnen und Schienen vollständig abdecken. Ende 2019 zeigte sich aber, dass neben Telefonika auch die Deutsche Telekom und Vodafone ihre Auflagen nicht vollständig erfüllt hatten.
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July 09, 2020 06:23 ET (10:23 GMT)
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