Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
COMMERZBANK - Die Commerzbank will im Zuge ihrer Neuausrichtung harte Einschnitte im Geschäft mit Unternehmen vornehmen. Im Firmenkundensegment sei der Abbau von 1.000 Stellen geplant, sagten mehrere mit dem Thema vertraute Personen dem Handelsblatt. Das Institut legt damit in einer seiner wichtigsten Sparten eine Kehrtwende hin. Ende 2019 hatte die Firmenkundensparte noch angekündigt, in Deutschland 150 neue Vertriebler einzustellen. Nun will die Commerzbank im Zuge ihrer Neuausrichtung Finanzkreisen zufolge insgesamt rund 10.000 Stellen streichen, was in etwa jeder vierten Stelle entspricht. Der Großteil des Arbeitsplatzabbaus soll dabei auf das Filialgeschäft und das Back-Office entfallen. (Handelsblatt S. 30/FAZ S. 19)
LUFTHANSA - Die Lufthansa-Gruppe hat nach Welt-Information eine neue Gesellschaft für den Linien- und Charterflugverkehr im In- und Ausland gegründet. Gerade wurde im Handelsregister die neue Ocean GmbH mit Sitz in Frankfurt eingetragen. Als deren Geschäftszweck werden neben dem Flugbetrieb auch alle damit zusammenhängenden Geschäfte und Einrichtungen, wie der Betrieb des Reisebürogewerbes, Personalschulung und Dienstleistungen genannt. Wie ein Lufthansa-Sprecher auf Anfrage sagte, wird die neue Gesellschaft "nicht als neue Marke oder mit eigener Lackierung der Flugzeuge in Erscheinung treten". Es handele sich um die gesellschaftsrechtliche Bündelung bisher komplexer Strukturen im Flugbetrieb, die nun vereinfacht werden. In der Branche gibt es seit Längerem Spekulationen, dass die Lufthansa an einem neuen Konzept für künftig wieder mehr Urlauberlangstreckenflüge arbeitet. (Welt S. 11)
SIEMENS - Ab Oktober stellt der Münchner Industriekonzern Siemens die Vermarktung des hauseigenen Heimspeichers Junelight offiziell ein. Das bestätigte ein Sprecher des Konzerns dem Handelsblatt. Zwar sehe man Solarspeicher weiterhin als "wichtigen Baustein für die Energiewende" an, aber sie "erfüllen unsere strengen Wachstumskriterien nicht im gewünschten Umfang", heißt es zu der Entscheidung. Der Markteintritt habe sich schwieriger gestaltet als erwartet. (Handelsblatt S. 22)
SKODA - Der bisherige Volkswagen-Chef in Südafrika, Thomas Schäfer, soll neuer Vorstandschef von Skoda werden. Dies bestätigten Quellen aus dem Mutterkonzern VW der Automobilwoche. Demnach hat der amtierende CEO Volkswagen Group South Africa aktuell die besten Aussichten auf die Nachfolge von Bernhard Maier als Lenker des tschechischen Volumenherstellers. Maier gibt zum Ende des Monats den Vorstandsvorsitz ab. (Automobilwoche)
VATTENFALL - Auf der Website des Internationalen Schiedsgerichtshofs zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID) ist seit dem 8. Juli zu lesen, der Befangenheitsantrag der Bundesrepublik Deutschland gegen die drei zuständigen Richter des Schiedsgerichts im Fall der Klage von Vattenfall sei abgelehnt. Gestellt hatte die Bundesregierung den Antrag im April 2020. Es ist bereits der zweite Antrag dieser Art. Den ersten Befangenheitsantrag hatte die Bundesregierung im November 2018 gestellt, er war im März vergangenen Jahres abgelehnt worden. In beiden Fällen wurde das Verfahren ausgesetzt. Nun dürfte es also in dem seit Jahren schwelenden Streit endlich ein Stück vorangehen. Bereits seit 2012 versucht der schwedische Vattenfall-Konzern vor dem ICSID, der der Weltbank angegliedert ist, Schadensersatz für den 2011 in Deutschland beschlossenen Atomausstieg zu erstreiten. Die Schweden fordern mehr als 4,4 Milliarden Euro von der Bundesrepublik. (Handelsblatt S. 11)
ALSTOM - Der französische Bahntechnikkonzern Alstom hat Verpflichtungszusagen vorgelegt, um die Bedenken der EU-Wettbewerbskommission bei der geplanten Übernahme des kanadischen Konkurrenten Bombardier auszuräumen. Danach will sich Alstom unter anderem vom Werk Reichshoffen im Elsass trennen, den Regionaltriebzug Talent 3 von Bombardier samt Produktionslinie in Hennigsdorf bei Berlin verkaufen und aus dem Hochgeschwindigkeits-Joint-Venture mit Hitachi (Zefiro) aussteigen. Die Kommission muss nun prüfen, ob ihr das ausreicht, um die im Februar vereinbarte Übernahme zu genehmigen. Alstom würde mit Bombardier zum zweitgrößten Schienenfahrzeughersteller der Welt aufsteigen. "Sollte die EU dem Angebot folgen, wäre das für Alstom eine glückliche Lösung", sagte Maria Leenen, Chefin der Beratungsfirma SCI Verkehr, dem Handelsblatt. "Vermutlich wird sich die Kommission insbesondere mit Blick auf die starke Stellung von Alstom/Bombardier in Frankreich und im Doppelstocksegment damit aber nicht zufriedengeben." (Handelsblatt S. 25/Börsen-Zeitung S. 13)
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July 10, 2020 00:06 ET (04:06 GMT)
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