
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Frankreichs Industrieproduktion erholt sich deutlicher als erwartet
Frankreichs Industrieproduktion hat sich Mai deutlicher als erwartet erholt. Nach Angaben der Statistikbehörde Insee stieg sie gegenüber dem Vormonat um 19,6 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Zuwachs von nur 12,5 Prozent prognostiziert. Der für April vorläufig gemeldete Rückgang von 20,1 Prozent wurde auf 20,6 Prozent revidiert.
Italiens Industrieproduktion steigt im Mai um 42,1 Prozent
Italiens Industrieproduktion hat sich im Mai weitaus deutlicher als erwartet vom coronabedingten Einbruch der Vormonate erholt. Nach Mitteilung der Statistikbehörde Istat stieg die Produktion gegenüber dem Vormonat um 42,1 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Zuwachs von nur 18,2 Prozent prognostiziert. Auf Jahressicht lag die Produktion damit noch um 20,3 (April: 35,5) Prozent niedriger.
IEA hebt Prognose für Ölnachfrage 2020 leicht an
Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihre Prognose für die Entwicklung der weltweiten Ölnachfrage leicht angehoben. Laut ihrem aktuellen Monatsbericht schätzt die IEA, dass die tägliche Nachfrage durchschnittlich 92,1 Millionen Barrel betragen wird, was einem Rückgang von 7,9 Millionen Barrel pro Tag gegenüber 2019 entspräche - ein etwas geringerer Rückgang als im vorherigen Bericht prognostiziert.
BDI warnt bei Brexit vor "Desaster"
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat angesichts der schleppenden Brexit-Verhandlungen vor drastischen Folgen gewarnt. "Ohne klare Vorgaben für den Warenverkehr wird der Brexit für Unternehmen zu einem wirtschaftlichen Desaster", erklärte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang.
Mehr als jeder vierte Erwerbstätige hat Einbußen wegen Corona-Krise
Mehr als jeder vierte Erwerbstätige hat in der Corona-Krise laut einer Umfrage Einkommenseinbußen erlitten. Von April bis Juni stieg die Zahl der Betroffenen von 20 auf 26 Prozent, wie die Hans-Böckler-Stiftung am Freitag mitteilte. Dagegen ist die Quote der Menschen, die sich Sorgen um ihre wirtschaftliche Zukunft oder ihren Job machen, etwas zurückgegangen.
EZB: Keine Nachfrage nach Dollar-Liquidität bei 7-tägigem Tender
Beim siebentägigen Dollar-Tender der Europäischen Zentralbank (EZB) hat es am Freitag nach Mitteilung der EZB keine Nachfrage gegeben. Beim vorherigen Geschäft am Mittwoch hatten zwei Banken eine Summe von 343,5 Millionen nachgefragt und erhalten. Der Tender hatte einen Festzinssatz von 0,33 (zuvor: 0,34) Prozent.
Ratspräsident Michel schlägt mehr EU-Mittel für Klimaschutz vor
EU-Ratspräsident Charles Michel hat eine weitere Aufstockung der EU-Mittel für den Klimaschutz vorgeschlagen. Ziel sei es, "30 Prozent der Mittel für Projekte mit Bezug zum Klima" aufzuwenden, sagte Michel am Freitag in Brüssel bei der Vorstellung seiner "Verhandlungsbox" für den nächsten mehrjährigen EU-Haushalt. Zuletzt hatte die vorgeschlagene Zielmarke bei 25 Prozent gelegen.
EU-Ratspräsident Michel will Milliardenfonds gegen Brexit-Schock
EU-Ratspräsident Charles Michel hat wegen des Ausscheidens Großbritanniens aus dem europäischen Binnenmarkt zum Jahresende einen milliardenschweren Fonds vorgeschlagen, um die Folgen in den Mitgliedstaaten abzufedern. Michel sagte am Freitag in Brüssel, er wolle "eine Reserve" im EU-Haushalt für "unvorhergesehene Folgen" des Brexit in Höhe von 5 Milliarden Euro für die "am stärksten getroffenen Mitgliedstaaten und Branchen".
Scholz will Mittel aus EU-Aufbaufonds schnell verfügbar machen
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat vor seiner ersten Sitzung als Vorsitzender des EU-Finanzministerrates seine Entschlossenheit betont, schnell eine Einigung über den geplanten EU-Wiederaufbaufonds zu erreichen. "Eine unserer prioritären Aufgaben wird es sein, das ehrgeizige und umfassende Aufbaupaket und den mehrjährigen Finanzrahmen zu vereinbaren und umzusetzen", sagte Scholz.
Grüne begegnen Eurogruppenchef Donohoe mit Skepsis
Die Grünen im Europaparlament haben mit Skepsis auf die Wahl von Irlands Finanzminister Paschal Donohoe zum neuen Eurogruppenchef reagiert. "Er kommt aus einer Steueroase in Europa", sagte der Grünen-Europapolitiker Sven Giegold im Deutschlandfunk. "Er steht natürlich unter Beobachtung. Jeder hat aber eine Chance verdient."
Merkel verhandelt mit Spanien und Italien zu Corona-Hilfen
Im Ringen um einen Kompromiss bei den europäischen Corona-Hilfen trifft Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der kommenden Woche mit den Vertretern der besonders von der Pandemie betroffenen Ländern Italien und Spanien zusammen. Am Montag empfängt sie dazu den italienischen Premierminister Giuseppe Conte in Berlin zu einem gemeinsamen Abendessen, wie die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz in Berlin erklärte. Am Dienstag sei dann ein Treffen mit Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez im Kanzleramt geplant.
Rentenversicherung rechnet trotz Corona-Krise nicht mit Beitragserhöhung
Die Deutsche Rentenversicherung erwartet trotz der Corona-Krise vorerst keine Beitragserhöhungen. "Der Beitragssatz bleibt voraussichtlich weitere zwei Jahre stabil bei 18,6 Prozent", sagte die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, Gundula Roßbach, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. "Danach wird eine Anhebung nötig sein." Das sei ein Ergebnis der Schätzung zur Finanzlage der Rentenversicherung, die jedes Jahr im Juli vorgenommen werde.
Umfrage: Fast zwei Drittel halten Söder für kanzlerfähig
Die Corona-Pandemie hat das Urteil über das Kanzlerpotenzial verschiedener Politiker laut einer neuen Umfrage deutlich verändert. Profitiert habe davon vor allem der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Markus Söder, so das "ZDF-Politbarometer". Waren im März nur 30 Prozent aller Befragten der Meinung, dass sich Söder für das Amt des Bundeskanzlers eignet, so führt er demnach inzwischen das Kanzler-Ranking ganz klar an: Jetzt sagen 64 Prozent aller Befragten und 78 Prozent der Unions-Anhänger, Söder habe das Zeug zum Kanzler.
Scholz: SPD will den nächsten Kanzler stellen
Die SPD hat nach Ansicht von Bundesfinanzminister Olaf Scholz gute Chancen, nach der nächsten Bundestagswahl die Regierung anzuführen. Dafür spreche die neue Geschlossenheit der SPD. "Ich glaube, dass wir gegenwärtig schon etwas wahrnehmen, was auch historisch immer dazu geführt hat, dass die SPD stark sein kann, nämlich eine geschlossene Führung", sagte Scholz am Freitag im SWR-Interview der Woche.
DIW-Präsident sieht Standort Deutschland durch Extremismus bedroht
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat vor den wirtschaftlichen Folgen der wachsenden Gewaltbereitschaft von Extremisten in Deutschland gewarnt. "Sollte sich der Trend des zunehmenden Rassismus und der Fremdenfeindlichkeit fortsetzen, wird der Wirtschaftsstandort Deutschland in Gefahr geraten und das Wirtschaftsmodell ultimativ scheitern", sagte Fratzscher dem Handelsblatt.
Bericht: AfD-Mitglieder bieten Verfassungsschutz zunehmend Spitzeldienste an
Immer mehr AfD-Mitglieder bieten dem Verfassungsschutz einem Medienbericht zufolge Spitzeldienste an. Sie wollen den Nachrichtendiensten Informationen über die Rechtsextremisten in den eigenen Reihen liefern, weil sie diese als Gefahr für die eigene Partei sehen, wie der Tagesspiegel berichtet.
EU-Umweltminister beraten strengere Regeln für Rechenzentren
Die EU-Umweltminister wollen Anfang der kommenden Woche über strengere Umweltvorgaben für Rechenzentren beraten. Ziel sei es, den Stromverbrauch zu drosseln und Regeln für größere Server zu schaffen, sagte Stephan Gabriel Haufe, ein Sprecher des Bundesumweltministeriums in Berlin. Der Austausch am Montag und Dienstag sei kein Ratstreffen, sondern eine informelle Videokonferenz unter von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD).
Pentagon erwägt Maßnahmen gegen den Kreml
Die USA wollen gegen Russland vorgehen, sollten sich Berichte über ein mögliches russisches Kopfgeld auf US-Soldaten in Afghanistan bestätigen. "Wir werden herausfinden, ob das wahr ist. Und wenn es wahr ist, werden wir Maßnahmen ergreifen", sagte US-Generalstabschef Mark Milley am Donnerstag in Washington. Im Juni hatten US-Medien berichtet, dass Moskau Kämpfer der radikalislamischen Taliban für tödliche Angriffe auf US-Soldaten in Afghanistan bezahlt habe.
Hongkong schließt erneut alle Schulen nach Anstieg von Corona-Infektionszahlen
Nach der Zunahme von Corona-Neuinfektionen werden in Hongkong erneut alle Schulen geschlossen. Die Regierung habe die Schließung aller Schulen ab Montag angeordnet und damit den Beginn der Sommerferien vorgezogen, sagte der Bildungsminister der chinesischen Sonderverwaltungszone, Kevin Yeung, am Freitag.
+++ Konjunkturdaten +++
MEXIKO
Industrieproduktion Mai -1,8% gg Vormonat
Industrieproduktion Mai -30,7% (PROG: -22,5%) gg Vj
DJG/DJN/AFP/hab
(END) Dow Jones Newswires
July 10, 2020 07:30 ET (11:30 GMT)
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