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KONJUNKTUR IM BLICK/EZB lässt Geldpolitik unverändert

Finanznachrichten News

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte bei seinen Beratungen am Donnerstag seine Geldpolitik nach der im Juni beschlossenen Aufstockung des Pandemiekaufprogramms PEPP unverändert lassen. Zwar erwarten viele Analysten immer noch eine abermalige PEPP-Ausweitung für den weiteren Jahresverlauf, doch sprechen sowohl Konjunkturdaten als auch Inflationserwartungen, Anleihe-Spreads und Äußerungen von EZB-Offiziellen dafür, dass dafür jetzt noch nicht die Zeit ist.

Weitere geldpolitische Entscheidungen kommen in der Woche von der Bank of Japan und der Bank of Canada. Geldpolitischen Bezug haben das Beige Book der US-Notenbank und der Quartalsbericht zur Kreditvergabe der Europäischen Zentralbank (EZB). Daneben stehen viele wichtige US-Konjunkturdaten auf dem Programm.

Leitzinsen, Kaufvolumen und Forward Guidance dürften bestätigt werden 

Der EZB-Rat dürfte nach allgemeiner Überzeugung von Analysten eine Lockerungspause einlegen. Der Bankeinlagensatz dürfte bei minus 0,50 Prozent bleiben, das Volumen des Pandemiekaufprogramms PEPP (Laufzeit: Mitte 2021) bei 1.350 Milliarden Euro und das monatliche Volumen des APP-Programms bei 20 Milliarden (plus 120 Milliarden für die Monate März bis Dezember). Auch an der Forward Guidance zu Zinsen und Käufen dürfte sich nichts ändern.

Die EZB veröffentlicht ihre geldpolitischen Entscheidungen am Donnerstag (13.45 Uhr), gegen 14.30 Uhr beginnt die Pressekonferenz mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde.

Der EZB-Rat hatte erst im Juni eine Aufstockung des PEPP um 600 auf 1.350 Milliarden Euro beschlossen. Seither konnte die EZB die Liquidität im Bankensystem durch einen neuen TLTRO3-Langfristtender deutlich erhöhen. Auch wurde der Streit mit dem deutschen Bundesverfassungsgericht über das PSPP-Anleihekaufprogramm beigelegt. Die Konjunkturdaten zeigen die erhoffte Erholung nach dem coronabedingten Absturz an, und die Staatsanleihe-Spreads der Peripherieländer sinken. Einer harmonischen Sitzung steht also nichts im Weg.

EZB-Rat könnte Freistellungsbeträge und Emittentenlimits diskutieren 

Angesichts dieser Konstellation rechnen Analysten damit, dass sich der Rat um technische Fragen kümmern kann. Eine ist die nach den Ankaufobergrenzen des PSPP-Programms. Die Zentralbanken des Eurosystems kaufen Staatsanleihen ihres Landes entsprechend dessen Anteil am eingezahlten EZB-Kapital. Das ist die eine Begrenzung. Die andere ist, dass Zentralbanken nicht mehr als 33 Prozent der Anleihen eines Staats oder einer Emission halten dürfen. Die EZB hat - in Reaktion auf das PSPP-Urteil des Bundesverfassungsgerichts - gerade erst die Bedeutung solcher Obergrenzen betont. Ob es aber genau 33 Prozent sein müssen, oder ob nicht auch 50 Prozent möglich sind, das ist weniger sicher.

Manche Analysten gehen davon aus, dass die Deutsche Bundesbank kurz davor stehen dürfte, die 33 Prozent zu erreichen. Wie die EZB damit umgehen würde, ist nicht klar. Möglicherweise würde sie eine Zeitlang verstärkt Anleihen anderer Emittenten kaufen, von denen mehr Papiere im Umlauf sind. Jedenfalls muss sich die EZB mit diesem Problem irgendwann beschäftigen.

Eine weiteres technisches Problem sind die Nebenwirkungen der hohen Liquidität für die Banken. Die EZB kaufte zuletzt monatlich Anleihen für netto 120 Milliarden Euro, was die Überschussliquidität im System ebenso steigen lässt wie die Zuteilung des jüngsten TLTRO3-Tenders. Analysten zufolge ist die Überliquidität - von 1.800 Milliarden Euro im Herbst 2019 auf zuletzt 2.800 Milliarden Euro gestiegen. Damit müssen die Banken mehr Zinsen für die Nutzung der Einlagenfazilität zahlen als früher, obwohl das Sechsfache des Reservesolls von diesem Zins freigestellt ist.

Analysten prognostizieren bzw. wünschen sich eine Aufstockung dieses Freibetrags immer mal wieder. Bisher scheint die Sache aber nicht sehr weit oben auf der EZB-Agenda zu stehen.

Fragen an Lagarde zu Strategieprüfung und Klimaschutz 

Mögliche Themen für die Pressekonferenz mit EZB-Präsidentin Lagarde sind der Klimaschutz und die anstehende Prüfung der geldpolitischen Strategie. Dabei geht es letzten Endes um die Frage, ob und wenn ja, wie sehr sich die EZB bei ihren Anleihekäufen und der Sicherheitenpolitik an der Klimafreundlichkeit eines Assets orientiert.

Über die Sitzung am Donnerstag hinaus erwarten viele Analysten, dass die EZB ihre Wertpapierkäufe noch in diesem Jahr erhöhen wird. Äußerungen einzelner Offizieller, dass das Volumen des PEPP nicht unbedingt ausgeschöpft werden müsse, nehmen sie nicht besonders ernst.

BoJ lässt Geldpolitik ebenfalls unverändert 

Die Bank of Japan (BoJ) dürfte ihre Geldpolitik trotz Anzeichen für eine weitere konjunkturelle Eintrübung infolge der Corona-Pandemie ebenfalls unverändert lassen. Zwar senkte die BoJ ihre quartalsweise Beurteilung der Wirtschaftslage in allen neun Regionen des Landes zum zweiten Mal in Folge - zuletzt war das 2008 passiert -, doch erwarten Analysten trotzdem, dass die Zentralbank zunächst die Wirkungen der im März und April getroffenen Lockerungsmaßnahmen abwarten wird. Zudem hatte BoJ-Gouverneur Haruhiko Kuroda kürzlich auf die von der BoJ erwartete Konjunkturbelebung nach dem Abflauen der Corona-Pandemie verwiesen.

Die BoJ hat einen negativen Leitzins, verfolgt ein quantitatives Wertpapierankaufziel und betreibt als erste Zentralbank der Welt eine Politik der Zinskurvensteuerung. Die Zinsentscheidung wird am frühen Mittwochmorgen bekannt gegeben. Um 16.00 Uhr folgt die Zinsentscheidung der Bank of Canada.

Zeigt das Beige Book schon Auswirkungen steigender Covid-19-Infektionen? 

Die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank sind noch zwei Wochen entfernt, aber die Veröffentlichung des Beige Book am Mittwoch (20.00 Uhr) wirft bereits ein Schlaglicht auf diesen Tag. Das Beige Book bietet eine zusammengefasste Einschätzung von Konjunktur und Preisen im Vorfeld der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses FOMC am 29. Juli. Darin berichten die zwölf regionalen Zentralbanken der USA über die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen in ihrer jeweiligen Region.

Nachdem die Fed wegen der Corona-Pandemie den Leitzins auf 0,00 bis 0,25 Prozent gesenkt und umfangreiche Kaufprogramme auf den Weg gebracht hat, erholt sich die US-Wirtschaft nach dem Ende des Lockdowns wie erwartet dynamisch. Zuletzt allerdings scheint das Covid-19-Infektionsgeschenen in Bundesstaaten wie Texas, Florida und Kalifornien außer Kontrolle geraten zu sein. Es ist gut möglich, dass sich diese Entwicklung, die aus hochfrequenten Konjunkturindikatoren bisher nicht herauszulesen war, im Beige Book niedergeschlagen hat.

EZB veröffentlicht Quartalsbericht zur Kreditvergabe 

Ein weiterer Termin mit Zentralbankbezug ist die Veröffentlichung des EZB-Quartalsberichts zur Kreditvergabe für das dritte Quartal. Im zweiten Quartal hatten die Banken ihre Kreditstandards leicht gestrafft, wobei es zu einem coronabedingt deutlichen Anstieg der Kreditnachfrage gekommen war. Für das dritte Quartal hatten die Institute eine spürbare Lockerung der Kreditstandards prognostiziert. Die EZB, die in den vergangenen Monaten diverse Vorkehrungen zur Unterstützung der Kreditvergabe getroffen hat, veröffentlicht den Bericht am Dienstag (10.00 Uhr).

Am Freitag (10.00 Uhr) veröffentlicht sie außerdem den Survey of Professional Forecasters, der die Einschätzung der regelmäßig von ihr befragten Volkswirte zu den kurz- und langfristigen Wachstums- und Inflationsaussichten enthält.

Chinas BIP steigt im zweiten Quartal um knapp 10 Prozent 

Wichtigstes Konjunkturdatum der Woche ist die Veröffentlichung des chinesischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das zweite Quartal. Chinas Wirtschaft war im zweiten Quartal wohl auf strammem Erholungskurs, ein BIP-Wachstum von rund 9,5 Prozent scheint möglich. In den ersten drei Monaten war es wegen der in China heftigen wütenden Corona-Pandemie um 9,8 Prozent eingebrochen. Aussagekräftiger ist indes der Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als das Virus noch kein Thema war, mit erwarteten gut 2 Prozent Plus.

Wichtigste US-Konjunkturdaten sind die zu den Verbraucherpreisen (Montag, 14.30), zur Industrieproduktion (Mittwoch, 15.15 Uhr) und zum Einzelhandelsumsatz (Donnerstag, 14.30 Uhr), sowie die Konjunkturumfragen von New York Fed und Philadelphia Fed am Mittwoch und Donnerstag (jeweils 14.30 Uhr).

Am Dienstag (11.00 Uhr) veröffentlicht das Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) seinen Index der Konjunkturerwartungen für Deutschland. Es wird ein Rückgang auf 60,0 (Juni: 63,4) Punkte erwartet.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/smh

(END) Dow Jones Newswires

July 13, 2020 01:00 ET (05:00 GMT)

Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.

© 2020 Dow Jones News
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