DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Beim Autohersteller Daimler droht wegen der Corona-Krise ein deutlich größerer Stellenabbau als bisher bekannt. Im Interview mit der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" schloss Personalvorstand Wilfried Porth trotz einer bis 2029 geltenden Beschäftigungssicherung bei dem Konzern auch betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus. Mehr als 15.000 Mitarbeiter müssten auf freiwilliger Basis ausscheiden, damit dies vermieden werden könne. Bislang setzt Daimler beim Stellenabbau vor allem auf Abfindungen, Altersteilzeit und Frühpensionierung. Laut den Zeitungen liegen allerdings erst rund 700 unterschriebene Verträge über solche freiwilligen Abschiede vor. Intensive Trennungsgespräche starteten demnach Anfang des Monats. Derzeit verhandelt Daimler mit der Arbeitnehmervertretung über Sparmaßnahmen, die betriebsbedingte Kündigungen kompensieren könnten. Die Bereitschaft der Arbeitnehmervertretung, "signifikante Sparbeiträge zuzugestehen", sei jedoch "derzeit leider nicht besonders ausgeprägt", sagte Porth.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 DE/Fraport AG, Verkehrszahlen Juni, Frankfurt
12:00 US/Pepsico Inc, Ergebnis 2Q, Purchase
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
DE/Drägerwerk AG & Co KGaA, Ergebnis 2Q
DE/Carl Zeiss Meditec AG, Ergebnis 9 Monate
DIVIDENDENABSCHLAG
Hornbach Holding 1,50 EUR Westag + Getalit Vz 0,66 EUR Westag + Getalit St 0,60 EUR
INDEXÄNDERUNGEN
- Folgende Index-Änderungen werden nach Handelsschluss wirksam: SDAX + NEUAUFNAHME - Tele Columbus + HERAUSNAHME - Rhön-Klinikum
AUSBLICK KONJUNKTUR
Keine relevanten Konjunkturdaten angekündigt.
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
Keine wichtigen Auktionen angekündigt.
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 12.791,50 0,72 S&P-500-Future n.def. n.def. S&P-500-Indikation 3.205,75 0,53 Nasdaq-100-Indikation 10.899,50 0,49 Nikkei-225 22.740,03 2,02 Schanghai-Composite 3.430,72 1,40 +/- Ticks Bund -Future 176,37 -3 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 12.633,71 1,16 DAX-Future 12.700,00 1,20 XDAX 12.714,84 1,19 MDAX 26.673,94 0,45 TecDAX 3.049,87 0,23 EuroStoxx50 3.296,22 1,07 Stoxx50 3.032,59 0,78 Dow-Jones 26.075,30 1,44 S&P-500-Index 3.185,04 1,05 Nasdaq-Comp. 10.617,44 0,66 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 176,40 -12
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden mit einem freundlichen Start in die Woche erwartet. So stellt IG den DAX am Morgen bei 12.780 Punkten nach einem Schluss am Freitag bei 12.634 Zählern. Während in den USA die Zahlen der Covid-19-Patienten weiter deutlich ansteigt, geht es an den Aktienmärkten weltweit nach oben. "Die Märkte zeigen sich sehr widerstandsfähig, weil die Investoren weitere Unterstützung der Zentralbanken erwarten, falls die Wirtschaftserholung auf Grund der Pandemie zu verlangsamen droht", sagte Scott Martin, CIO von Kingsview Wealth Management. Die nächsten Impulse dürfte die Berichtssaison zum 2. Quartal liefern, die in den USA am Dienstag an Fahrt aufnimmt. Dann legen Wells Fargo, JP Morgan und Citi die Zahlen vor.
Rückblick: Fester - Zwar verunsicherten die rekordhohen Corona-Infektionszahlen aus Amerika, doch meldeten Pharmaunternehmen wie Gilead und Biontech Fortschritte bei der Entwicklung von Medikamenten bzw Impfstoffen gegen das Virus. Daneben wurde auf die schnelle wirtschaftliche Erholung auch dank der Geldpolitik der Notenbanken und der Fiskalpolitik gesetzt. Gleichzeitig rückte die nahende Berichtssaison in den Fokus. So sprangen die Titel des Bierbrauers Carlsberg um 6,4 Prozent nach oben. Hier ging der Umsatz zum einen weniger deutlich als befürchtet zurück, zum anderen ist der Gewinn im ersten Halbjahr für die Analysten der Citi "signifikant" höher als erwartet ausgefallen. Freundlich zeigten sich die Technologie-Aktien in Europa, deren Subindex in Europa um 0,7 Prozent zulegte. Sowohl der Nasdaq-Composite als auch der Nasdaq-100-Index hatten sich am Vorabend gegen den schwachen US-Gesamtmarkt gestemmt und neue Rekorde markiert. Mit bis zu 1,3 Prozent Plus reagierten ASMI und ASML auf erhöhte Kursziele von JP Morgan und Morgan Stanley. Angeführt wurden die Gewinner von den Bankenwerten, die im Schnitt 2,4 Prozent zulegten, gefolgt vom Automobilsektor mit ähnlich starken Kursgewinnen. Das zweite Quartal war für die europäischen Automobilhersteller katastrophal, doch die Analysten der UBS sehen Licht am Horizont, einhergehend mit einer Neubewertung. Für die UBS-Experten gehört VW zu den Top-Picks in dem Sektor. VW legten 3,2 Prozent zu.
DAX/MDAX/TECDAX
Fester - Bei Qiagen ging es dank starker Geschäftszahlen um 2,8 Prozent nach oben. Bei BASF (plus 0,9 Prozent) läuft es operativ nicht so schlecht wie von Analysten befürchtet. Für die Aktie der Global Fashion Group ging es um knapp 15 Prozent nach oben. Der Online-Modehändler erzielte im zweiten Quartal operativ einen Gewinn und verzeichnete erstmals einen positiven Cashflow. Daneben stehen erneut Indexänderungen an: So sprangen Tele Columbus um über 11 Prozent, da sie am Montag zum Schlusskurs die Aktien von Rhön-Klinikum im SDAX ersetzen. Rhön-Klinikum zeigten sich etwas fester. Die Aktien von Wirecard werden derweil von der Deutsche Börse AG weiter für würdig gehalten, im "Auswahlindex" DAX zu bleiben. Sie gaben um 5,8 Prozent nach.
XETRA-NACHBÖRSE
Das nachbörsliche Geschäft sei am Freitag ohne auffallende Kursbewegungen verlaufen, sagte ein Händler von Lang & Schwarz. Umsätze habe es ohne nachrichtlichen Hintergrund bei Wirecard (plus 3,5 Prozent) und Tui (minus 1,0 Prozent) gegeben.
USA / WALL STREET
Fester - Die Corona-Krise blieb das beherrschende Thema. Die Anleger schoben die Corona-Sorgen jedoch etwas beiseite und setzten auf die globalen Stimulierungsmaßnahmen. Gestützt wurde das Sentiment zudem von Meldungen von Fortschritten bei der Medikamenten-Entwicklung gegen Covid-19. Biontech, das zusammen mit Pfizer einen Corona-Impfstoff entwickelt, erwartet bis Ende des Jahres die Zulassung beantragen zu können. Biontech stiegen um 7,2 Prozent, Pfizer rückten 1,1 Prozent vor. Hoffnung gibt es auch, dass sich Covid-19 bald besser behandeln lässt. Das Medikament "Remdesivir" von Gilead Science hat sich nach Unternehmensangaben in klinischen Studien bewährt. Die Gilead-Aktie erhöhte sich um 2,2 Prozent. Netflix sprangen um 8,1 Prozent nach oben. Gestützt von einem positiven Analystenkommentar. Harley Davidson kündigte aufgrund der Pandemie den Abbau von 700 Arbeitsplätzen an. Der Aktienkurs legte 2,5 Prozent zu. Beim Einzelhändler Express läuft das Geschäft mit der Wiedereröffnung von Filialen wieder an. Die Aktie stieg 2,0 Prozent. Das Biopharma-Unternehmen Nkarta gab sein Börsendebüt an der Nasdaq. Der Ausgabekurs für die Aktie lag bei 18 Dollar je Titel. In den Handel startete sie bei 54,75 Dollar und erreichte bei 58,69 Dollar ihr Tageshoch. Die Aktie ging mit 47,90 Dollar aus dem Handel.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0:00 Uhr Fr, 17:25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1330 +0,21% 1,1306 1,1316 +1,0% EUR/JPY 121,10 +0,19% 120,87 120,82 -0,7% EUR/CHF 1,0648 +0,06% 1,0641 1,0634 -1,9% EUR/GBP 0,8949 -0,02% 0,8951 0,8947 +5,7% USD/JPY 106,90 -0,02% 106,91 106,77 -1,7% GBP/USD 1,2661 +0,24% 1,2630 1,2646 -4,5% USD/CNH 6,9962 -0,18% 7,0088 7,0040 +0,4% Bitcoin BTC/USD 9.279,26 0,178 9.262,76 9.216,01 +28,7%
Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar etwas schwächer. Der Dollar-Index fiel 0,1 Prozent. Der Euro notierte bei 1,1303 Dollar gegenüber 1,1269 am Freitagmorgen. Mittelfristig könnte die Gemeinschaftswährung zum Hort der Stabilität werden, meinte die Commerzbank. Die Experten halten es für wahrscheinlich, dass in den kommenden Monaten unter der EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands ein Kompromiss zum EU-Wiederaufbauplan gefunden wird. Dann wäre die "innere Zerrissenheit" in der EU für den Markt kein Thema mehr und damit auch kein Belastungsfaktor für den Euro. Die vielen Unterstützungsmaßnahmen der Regierungen in Europa für ihre Volkswirtschaften sollten zudem nach und nach greifen und das Vertrauen der Investoren in den Euro festigen.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 40,24 40,55 -0,8% -0,31 -31,0% Brent/ICE 42,91 43,24 -0,8% -0,33 -31,4%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 13, 2020 01:29 ET (05:29 GMT)
Am Ölmarkt stiegen die Preise gestützt von den Hoffnungen auf eine baldige Wirtschaftserholung. Einem Bericht der International Energy Agency zufolge sind die schlimmsten Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die weltweite Öl-Nachfrage vorüber, jedoch dürften sich in der zweiten Jahreshälfte noch Nachwirkungen ergeben, wenn sich der Markt langsam erhole. Der Preis für das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI stieg um 2,2 Prozent auf 40,51 Dollar. Brentöl legte um 2,0 Prozent zu auf 43,18 Dollar. Im asiatisch geprägten Handel am Montag kommen die Preise etwas zurück. Wie Vertreter von Opec-Ländern sagten, drängt ein von Saudi-Arabien angeführtes Bündnis der Produzenten die anderen Opec- und weitere Länder, die Förderung ab August um 2 Millionen Barrel pro Tag zu erhöhen.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.805,33 1.799,21 +0,3% +6,13 +19,0% Silber (Spot) 18,91 18,73 +0,9% +0,18 +5,9% Platin (Spot) 840,45 832,60 +0,9% +7,85 -12,9% Kupfer-Future 2,97 2,89 +2,9% +0,08 +5,5%
Der Goldpreis kam mit den steigenden Börsenkursen etwas zurück. Der Preis für die Feinunze fiel um 0,2 Prozent auf 1.799 Dollar.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
CORONA-PANDEMIE
- Spanien
Wegen eines starken Corona-Ausbruchs ist in einem Gebiet in der spanischen Region Katalonien eine Ausgangssperre für mehr als 200.000 Menschen verhängt worden. Rund um die Stadt Lleida (Lérida) im Nordosten Spaniens müsse die Bevölkerung ab Mitternacht zu Hause bleiben, teilten die örtlichen Behörden am Samstagabend mit. Bereits vor gut einer Woche war die Gegend vom Rest des Landes isoliert worden.
- USA
In den USA hat die Zahl der täglich registrierten Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchststand erreicht. Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität vom Samstagabend (Ortszeit) 66.528 Ansteckungsfälle verzeichnet. Die Zahl der Corona-Toten stieg demnach um 760 auf 134.729. Insgesamt infizierten sich nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität inzwischen 3,24 Millionen Menschen in den USA mit dem neuartigen Coronavirus. Derweil ist in Florida innerhalb von 24 Stunden die Rekordzahl von mehr als 15.000 neuen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. 15.299 neue Ansteckungsfälle wurden gezählt, wie das Gesundheitsministerium des Bundesstaates im Südosten der USA am Sonntag mitteilte. Dies ist die bislang höchste Zahl von Neuinfektionen, die innerhalb eines Tages in einem US-Bundesstaat registriert wurde.
SYRIEN-KONFLIKT
Russland und China haben im UN-Sicherheitsrat erneut ihr Veto gegen eine Verlängerung der grenzüberschreitenden humanitären Hilfen für die syrische Bevölkerung eingelegt. Nach Angaben aus Diplomatenkreisen stimmten am Freitag 13 Ratsmitglieder für den von Deutschland und Belgien eingebrachten Resolutionsentwurf. Moskau und Peking legten damit zum zweiten Mal binnen drei Tagen ihr Veto ein.
OECD
Der Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), José Angel Gurría, will sich nicht um ein weiteres Mandat bewerben. Er habe dem Rat der OECD mitgeteilt, dass er keine weitere Amtszeit anstrebe, erklärte der ehemalige mexikanische Finanzminister am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Gurría steht seit 2006 an der Spitze der Organisation mit Sitz in Paris.
OPEC
Die Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) könnte zusammen mit ihren Partnerländern einen Teil der Förderkürzungen wieder zurücknehmen, da die Nachfrage sich langsam wieder in Richtung eines normalen Niveaus entwickelt. Wie Vertreter von Opec-Ländern sagten, drängt ein von Saudi-Arabien angeführtes Bündnis der Produzenten die anderen Opec- und weitere Länder, die Förderung ab August um 2 Millionen Barrel pro Tag zu erhöhen.
BREXIT
Großbritannien will 705 Millionen Pfund bereitstellen, um seine Grenzen auf die Loslösung von der EU vorzubereiten. Mit dem Geld sollen neue Grenzposten und IT-Systeme finanziert sowie 500 neue Grenzbeamte angestellt werden, wie die Regierung in London am Sonntag mitteilte. Das zusätzliche Personal solle die Sicherheit der Grenze garantieren, aber auch Zollkontrollen abwickeln, wenn Großbritannien den EU-Binnenmarkt verlässt.
EU-GIPFEL
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hat vor dem EU-Gipfel Ende der Woche Bedingungen für die Zustimmung seines Landes zum geplanten EU-Wiederaufbaufonds genannt. "Wenn wir schon sehr viel staatliches Geld in die Hand nehmen, dann sollte es zumindest in die richtigen Bereiche fließen", sagte Kurz der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. "Allen voran in mehr Forschung und Entwicklung für eine gute digitale Infrastruktur, auch in den technologischen Wandel, der für einen besseren Klimaschutz nötig ist."
EURO-MITGLIEDSCHFT
Bulgarien und Kroatien haben einen wichtigen Schritt in Richtung einer Euro-Mitgliedschaft gemacht. Die Finanzminister der Euro-Länder, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, sowie Dänemarks Finanzminister und dessen Zentralbankgouverneur stimmten am Freitag einem Beitritt beider Länder zum Wechselkursmechanismus 2 und einer engen Kooperation der Zentralbanken beider Länder mit der EZB zu. Künftig müssen Bulgarien und Kroatien den Wechselkurs ihrer Währungen, des Lev und der Kuna, in einer engen Spanne gegenüber dem Euro halten.
EUROZONE
EU-Währungskommissar Paolo Gentiloni hat vor dem EU-Gipfel mit den Beratungen über den Wiederaufbauplan eine schnelle Einigung angemahnt, um so ein mögliches Auseinanderbrechen der Eurozone zu verhindern. In einer Interview mit der Welt sagte er: "Wovor wir immer gewarnt haben, bestätigt sich jetzt: Die Covid-Rezession droht die Euro-Zone zu zerreißen." Die jüngste EU-Konjunkturprognose zeige, dass die Corona-Krise die wirtschaftlichen Unterschiede schneller verstärke als gedacht. Er sieht dies als eine Warnung: "Die Rezession wird tiefer als erwartet."
EU / TÜRKEI
Die EU-Außenminister kommen am Montag erstmals seit Beginn der Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie im März wieder zu einem Treffen in Brüssel zusammen (09.30 Uhr). Im Zentrum der Beratungen stehen die Beziehungen zur Türkei. Mit Ankara gibt es eine Reihe von Konfliktthemen: Sie reichen von den durch die EU als "illegal" eingestuften Öl- und Gasbohrungen vor Zypern und Griechenland bis zur umstrittenen Rolle des Landes in den Konflikten in Syrien und Libyen.
BULGARIEN
In Bulgarien haben am vierten Abend in Folge tausende Menschen gegen die Regierung demonstriert. In der Hauptstadt Sofia forderten mehr als 3.000 vor dem Parlament versammelte Demonstranten am Sonntag den Rücktritt des konservativen Ministerpräsidenten Boiko Borissow. Nach Angaben des Innenministeriums verliefen die Proteste in Sofia friedlich. Auch in anderen bulgarischen Städten demonstrierten hunderte Menschen gegen die Regierung. Ausgelöst worden waren die Proteste durch Razzien am Amtssitz von Präsident Rumen Radew. Dabei wurden ein Anti-Korruptionsbeauftragter und ein Sicherheitsberater des Präsidenten vorläufig für Befragungen festgenommen.
POLEN
Zitterpartie bei der Präsidentenwahl in Polen: In Prognosen hat Amtsinhaber Andrzej Duda mit sehr knappem Vorsprung vorn gelegen. Der Ausgang der Stichwahl zwischen dem rechtsgerichteten Staatschef und seinem liberalkonservativen Herausforderer Rafal Trzaskowski war in der Nacht zum Montag völlig offen. Die Prognosen beruhten auf Befragungen von Wählern bei Verlassen der Wahllokale. Die offiziellen Ergebnisse wurden erst für den Verlauf des Tages erwartet.
SINGAPUR
Die Regierungspartei People's Action Party (PAP) hat die Parlamentswahl trotz deutlicher Verluste mit großem Vorsprung gewonnen. Zulegen konnte die oppositionelle Arbeiterpartei.
USA / CHINA I
US-Präsident Donald Trump hat Hoffnungen auf Fortschritte in den Verhandlungen über einen weitergehenden Handelsdeal mit China einen Dämpfer verpasst. Er denke derzeit nicht darüber nach, Gespräche über einen Phase-Zwei-Deal zu führen, sagte Trump zu Reportern im Präsidenten-Flugzeug Air Force One. "Ich denke derzeit nicht darüber nach", sagte Trump auf die Frage, ob ein Phase-Zwei-Deal weiter auf dem Tisch liege. Die Beziehungen beider Länder seien von der Corona-Pandemie beschädigt worden, so der Präsident.
USA / CHINA II
Angesichts wachsender Spannungen im Verhältnis zu Peking hat die Regierung in Washington am Samstag US-Bürger vor Reisen nach China gewarnt. Das US-Außenministerium erklärte, derzeit bestehe ein "erhöhtes Risiko" für "willkürliche Inhaftierungen" in der Volksrepublik. Hintergrund ist Streit zwischen Peking und Washington etwa wegen der Lage in Hongkong.
USA / FRANKREICH
Die USA drohen Paris im Streit um die in Frankreich erlassene Digitalsteuer für große Internetkonzerne mit Strafzöllen auf französische Produkte im Wert von 1,3 Milliarden Dollar. Der Aufschlag in Höhe von 25 Prozent auf Waren wie Kosmetika und Handtaschen werde aber vorerst nicht erhoben, erklärte das Büro des US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer. Die Maßnahme werde erst im Januar 2021 greifen, falls der Streit bis dahin nicht beigelegt sei.
WIRTSCHAFTSPOLITIK USA
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 13, 2020 01:29 ET (05:29 GMT)
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