BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesnetzagentur stellt Überlegungen zur möglichen künftigen Regulierung von Wasserstoffnetzen an. Am Montag sei eine Marktkonsultation eingeleitet worden, ob, wann und in welchem Umfang Wasserstoffnetze zukünftig beaufsichtigt werden könnten, teilte die Bonner Behörde mit. Bis zum 4. September können sich bestehende und potenzielle Marktakteure, Netzbetreiber, Verbraucher und Wissenschaft an dem Dialog beteiligen.
"Wir haben im Rahmen der Bestandsaufnahme einige zentrale Fragen identifiziert und freuen uns nun auf die Rückmeldungen des Marktes", erklärte Behördenchef Jochen Homann. Die Bundesnetzagentur hatte zuvor konkrete Anfragen zu einzelnen Projekten erhalten. Zudem waren im Szenariorahmen für den Netzentwicklungsplan Gas 2020 - 2030 sogenannte Grüngas-Projekte erstmals als Eingangsgrößen für die Netzmodellierung aufgeführt worden. Im Juni hatte die Bundesregierung dann ihre Nationale Wasserstoffstrategie verabschiedet.
Nach Auffassung der Bundesnetzagentur werden Wasserstoffnetze derzeit grundsätzlich nicht von der Regulierung nach dem Energiewirtschaftsgesetz erfasst. Es gebe lediglich Regelungen für die Einspeisung als Zusatzgas in Erdgasnetze. Tendenziell werde die Grundsatzfrage der Regulierung mittel- bis langfristig dann zu bejahen sein, wenn dieser Energieträger über die bestehenden Inselnetze hinaus substantiell zur öffentlichen Versorgung beitragen soll und die Wettbewerbssituation mit der in den heute nach Energiewirtschaftsgesetz regulierten Netzbereichen vergleichbar sei.
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July 13, 2020 05:54 ET (09:54 GMT)
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