Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Wirtschaftsministerium sieht Konjunktur-Tiefpunkt durchschritten
Der konjunkturelle Tiefpunkt ist aus Sicht des Bundeswirtschaftsministeriums durchschritten. Nach einem beispiellosen Einbruch im April geht es im Mai wieder aufwärts, wie aus dem Monatsbericht zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland hervorgeht. Demnach befindet sich die deutsche Wirtschaft "in einem spürbaren Aufholprozess", die Kapazitäten seien aber "noch stark unterausgelastet", teilte das Ressort mit.
Regierung: Einigung zu EU-Aufbaufonds nicht absehbar
Die Bundesregierung hat offen gelassen, ob wie erhofft schon beim kommenden EU-Sondergipfel am Freitag und Samstag in Brüssel eine Einigung zum geplanten EU-Wiederaufbaufonds und zur künftigen mittelfristigen Budgetplanung erwartet werden kann. "Es gibt in diesen Tagen viele Kontakte unter den 27 Regierungen, aber es ist nicht absehbar, ob es am Freitag schon möglich sein wird, eine Einigung herzustellen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.
Panetta: Bulgarien und Kroatien könnten Euro 2023 beitreten
Bulgarien und Kroatien könnten nach Aussage von EZB-Direktor Fabio Panetta in drei Jahren den Euro einführen. "Da Bulgarien und Kroatien zeitgleich der Bankenunion und den Wechselkursmechanismus 2 beigetreten sind, könnten sie in der Lage sein, den Euro 2023 einzuführen - vorausgesetzt, sie erfüllen alle vertragsgemäßen Konvergenzkriterien", sagte Panetta laut Redetext in einer Sitzung des für die Euro-Beitrittskandidaten zuständigen Unterausschusses des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europaparlaments.
Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Freitag mit 198.963 angegeben - ein Plus von 159 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 199.919 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 9064 Todesfälle und damit einen mehr als am Vortag. Die JHU zählte 9.071 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug laut RKI etwa 185.100.
Spahn mahnt zu Wachsamkeit trotz niedriger Corona-Infektionen
Die Infektionen mit dem Coronavirus befinden sich in Deutschland nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf einem vergleichsweise geringen Niveau. Bei einer Pressekonferenz in Berlin warnte Spahn die Bevölkerung jedoch ausdrücklich vor Nachlässigkeit. "Die Infektionszahlen befinden sich Stand heute auf niedrigem Niveau", sagte Spahn. Derzeit gebe es knapp 5.000 akute Infektionen in Deutschland. "Wir sollten uns nicht in falscher Sicherheit wiegen", warnte Spahn aber. "Diese Pandemie ist noch nicht vorbei."
Saarland startet repräsentative Antikörper-Studie
Im Saarland sollen in einer repräsentativen Studie in den kommenden Wochen rund 2.300 Menschen auf Antikörper gegen das Coronavirus getestet werden. Erstmals wollen Forscher am Beispiel eines Flächenbundeslandes zeigen, wie stark sich das Virus verbreitet hat, wie die Universität des Saarlandes am Montag mitteilte. Auch soll es darum gehen, wie hoch die Rate der bislang unentdeckten Infektionen ohne oder mit nur leichten Krankheitssymptomen ist.
Corona führt zu rückläufigen Investitionen in Startups - Studie
Die Corona-Krise macht sich einer Studie zufolge bei deutschen Startup-Unternehmen in rückläufigen Investitionen, kleineren Transaktionen bei Finanzierungsrunden sowie verstärktem Interesse an Gesundheits-Startups bemerkbar.
Mehrheit der Unternehmen will Homeoffice dauerhaft ausweiten
Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Unternehmen in Deutschland wollen Homeoffice-Modelle dauerhaft stärken. Das zeigt eine Studie des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, für die eigene Umfrage-Daten sowie eine Mitgliederbefragung des beruflichen Netzwerks LinkedIn zurate gezogen wurden. "Die Coronakrise könnte einen dauerhaften Schub fürs Homeoffice bedeuten", erklärte Studienautor Oliver Falck.
Grüne wollen Fleischproduktion in Deutschland senken
Angesichts der Corona-Fälle im Schlachtbetrieb Tönnies haben die Grünen eine Reduzierung der Fleischproduktion in Deutschland gefordert. "Die Schließung des Tönnies-Schlachthofs zeigt die Verletzlichkeit eines durchgetakteten Systems, auch für die Schweinehalter", sagte Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik der Grünenfraktion, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Schweinefleischerzeugung in Deutschland muss zurückgefahren werden."
Millionäre fordern höhere Steuern für Wiederaufbau nach Corona
Eine Gruppe von 83 Millionären aus sieben Ländern setzt sich für höhere Steuern für Superreiche ein, um den gesellschaftlichen Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu finanzieren. Die durch die Pandemie verursachten Probleme "lassen sich nicht durch Wohltätigkeit lösen, egal wie generös sie auch sein mag", heißt es in einem am Montag von Oxfam und anderen Hilfsorganisationen verbreiteten offenen Brief. Erforderlich zur Finanzierung des Wiederaufbaus seien "dauerhaft höherer Steuern für die reichsten Menschen auf diesem Planeten, für Menschen wie uns".
Wahlkommission: Polnischer Präsident Duda wiedergewählt
Polens Präsident Andrzej Duda ist mit einem knappen Vorsprung zu seinem Herausforderer Rafal Trzaskowski erneut zum Staatschef gewählt worden. Wie die Wahlkommission am Montag nach Auszählung von mehr als 99,9 Prozent der Stimmen bekannt gab, kam Duda bei der Stichwahl am Montag auf 51,2 Prozent der Stimmen, der liberale Trzaskowski erzielte demnach 48,8 Prozent. Der Wahlsieg Dudas dürfte die Vormachtstellung der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) weiter festigen.
Politiker in Deutschland fordern Duda zu Stärkung der Rechtsstaatlichkeit auf
Politiker in Deutschland haben den wiedergewählten polnischen Präsidenten Andrzej Duda aufgerufen, sich für die Stärkung der Rechtsstaatlichkeit in seinem Land einzusetzen. Duda müsse "für die Einhaltung europäischer Werte und Normen und insbesondere für mehr Rechtsstaatlichkeit in seinem Land sorgen", erklärte der Unions-Außenexperte Johann Wadephul. Der Präsident habe "dafür mit seinem Amt alle Instrumente zur Verfügung".
China reagiert auf Sanktionen wegen Uiguren mit Strafmaßnahmen gegen US-Bürger
China hat seinerseits mit Strafmaßnahmen gegen ranghohe US-Vertreter auf Sanktionen aus Washington wegen des chinesischen Vorgehens gegen die muslimische Minderheit der Uiguren reagiert. Der Schritt sei die "Antwort auf die falschen Aktionen der USA", sagte eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums.
Union gegen Aussetzen des Auslieferungsabkommens mit Hongkong
Führende Unions-Außenpolitiker haben sich vor dem heutigen EU-Außenministertreffen gegen eine deutlich härtere Gangart gegen China angesichts des neuen Sicherheitsgesetzes gegen Hongkong ausgesprochen. Eine mögliche Aussetzung des Auslieferungsabkommens mit Hongkong wäre nur ein "symbolischer Akt, der uns in der Sache nicht weiterbringen würde", sagte der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU).
Regierung appelliert an Einhaltung der Autonomie Hongkongs
Anlässlich des Treffens der EU-Außenminister hat die Bundesregierung mit Blick auf das Vorgehen in Hongkong an die chinesische Staatsführung appelliert. "Das hohe Maß an Autonomie, das Hongkong hat, darf nicht ausgehöhlt werden", erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert.
Österreich fordert "klaren Schnitt" in Beziehungen zur Türkei
Österreich hat einen Kurswechsel der EU gegenüber der Türkei gefordert. Die Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee sei nur das "jüngste Glied in einer Kette von Provokationen", sagte Außenminister Alexander Schallenberg am Montag beim Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel. Das Verhalten der Türkei in Konflikten wie Libyen oder die von der EU als illegal eingestuften Gasbohrungen vor Zypern zeigten, dass das Land "einfach kein verlässlicher Partner Europas" sei.
Lateinamerika bei der Zahl der Corona-Toten an zweiter Stelle nach Europa
Lateinamerika hat bei der Zahl der Corona-Toten die USA und Kanada überrundet und steht nun an zweiter Stelle hinter Europa. Nach einer AFP-Zählung verzeichnete die Region am Montag offiziell 144.758 Todesopfer der Pandemie, die USA und Kanada haben demnach 144.023 Todesfälle registriert. In Europa lag die Zahl der gestorbenen Covid-19-Patienten den Behördenangaben zufolge bei 202.505.
EZB teilt bei Dollar-Tender 1,37 Milliarden zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 1,37 Milliarden US-Dollar an sechs Banken zugeteilt. Beim vorherigen Geschäft hatte es keine Nachfrage gegeben. Der Tender hat einen Festzinssatz von 0,33 (zuvor: 0,33) Prozent.
DJG/DJN/AFP/hab
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July 13, 2020 07:36 ET (11:36 GMT)
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