BERLIN (Dow Jones)--Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat vor einem zu großen Einfluss des Staates infolge der Corona-Krise gewarnt. Das staatliche Krisenmanagement lobte BDI-Präsident Dieter Kempf bei einem Video-Talk der Hannover Messe zwar ausdrücklich. Aber der Staat müsse auch wieder einen "geordneten Rückgang" aus der Wirtschaft antreten, betonte Kempf.
"Zentral ist, einen staatlichen Einstieg in einzelne Unternehmen stets an einen klaren Exit-Plan zu koppeln", ergänzte Kempf in einer Stellungnahme. "Die wachsende Tendenz zum Staatsdirigismus verfolgt die deutsche Wirtschaft mit großer Sorge." Hintergrund ist der Einstieg des Staates bei der Lufthansa. Auch zahlreiche weitere notleidende Unternehmen haben Hilfen aus dem entsprechenden Wirtschaftsstabilitätsfonds beantragt.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) warnte vor dem Prinzip "Hängematte", es dürfe nicht erwartet werden, der Staat werde es schon richten. Ein erfolgreicher Neustart könne zugleich nur gemeinsam gelingen, "in Deutschland und Europa und im Zusammenwirken mit der Industrie und dem Mittelstand". Die Hannover Messe war wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Stattdessen finden am heutigen Dienstag und am Mittwoch digitale Formate statt.
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July 14, 2020 05:58 ET (09:58 GMT)
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