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8 ERKENNTNISSE zur Vergütung bei DAX-Unternehmen

Von Hans-Joachim Koch

FRANKFURT (Dow Jones)--Die jährliche Analyse der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zur Vergütung bei den führenden deutschen Börsenunternehmen zeigt eine nur theoretisch eingehaltene Obergrenze von 10 Millionen Euro, Renteneintrittsalter von 55 Jahren, zunehmende Transparenz und beim Blick über den Altlantik, dass dort ein Vorstand fast 2.000 Mal so viel verdient wie ein "normaler" Mitarbeiter. Die Erkenntnisse im Einzelnen:

1. Topverdiener im DAX ist VW-Chef Diess, aber ... 

... deutlich mehr erhielt der ausgeschiedene SAP-Chef Bill McDermott mit 15,2 Millionen Euro und der amtierende Linde-Chef Steve Angel mit sogar rund 40 Millionen Euro. Bei beiden eingerechnet sind indes verzögert ausgezahlte Boni im zweistelligen Millionenbereich für die Vorjahre. Allerdings wird der Gasekonzern in der DSW-Studie trotz DAX-Zugehörigkeit, aber Hauptsitzen im Ausland, nicht als deutsches Unternehmen geführt. Auf Diess' Konto landeten 9,9 Millionen Euro. Ihm folgen Stefan Oschmann von Merck mit 8,5 Millionen und Siemens-Chef Joe Kaeser mit 7,2 Millionen. Am Ende findet sich Reinhard Ploss von Infineon mit 2,6 Millionen Euro. Nicht dabei ist Wirecard, der insolvente Noch-DAX-Wert - mangels eines Geschäftsberichts für 2019.

2. Spitzenreiter im MDAX ist Lanxess-Chef Zachert, aber ... 

... bei Teamviewer (seit dem 23. Dezember 2019 im Index) hat die Führung im Zuge des Börsengangs massiv profitiert. CEO Oliver Steil und CFO Stefan Glaser bekamen aus der Veräußerung einer indirekten Beteiligung an dem Unternehmen 39,7 bzw 19,9 Millionen Euro zusätzlich zur regulären Vergütung. Zachert flossen 2019 gut 5,1 Millionen Euro zu, der Nr. 2, Max Conze von Prosiebensat1, rund 4,4 Millionen. Im Durchschnitt erhielt ein MDAX-Chef knapp 2,5 (2018: 3,1) Millionen Euro. Zu berücksichtigen sind im Vergleichsjahr indes hohe aktienkursbezogene Zahlungen bei Zalando und Scout 24 sowie die geänderte Zusammensetzung des Index.

3. International auf gutem Niveau, aber in den USA ... 

... sind die Spitzenwerte in anderen Sphären: Intel-CEO Robert Swan strich insgesamt umgerechnet fast 60 Millionen Euro ein, Robert Iger von Disney knapp 41 Millionen und Microsoft-Chef Satya Nadella 38 Millionen. 28 der 30 DJIA-Chefs kamen auf über 10 Millionen Euro, unter der Schwelle blieben nur die von Home Depot und Boeing. In Europa gab es nur vier CEOs mit 10 Millionen plus: Jene von Dassault, Roche, UBS und Novartis. Diess lag europaweit auf Platz 5. Im Durchschnitt erhielt ein DAX-Chef knapp 5,3 Millionen, der Durchschnitt im Euro-Stoxx-50 lag bei 5,4 Millionen.

4. Extreme Gehaltsspanne bei McDonalds 

Der Verdienst von 1.939 McDonalds-Mitarbeitern ist gleich dem des Vorstandschefs. Damit liegt diese Vertikalität genannte Spanne bei der Schnellrestaurantkette auch für US-Verhältnisse extrem hoch. Schlusslicht im DJIA-Ranking ist Boeing, wo der Topmanager das 105-Fache eines durchschnittlichen Beschäftigten verdient.

Nicht direkt vergleichbar sind die DSW-Werte für den DAX, da hier der gesamte Vorstand inklusive CEO als Basis genommen wurde. Bei Volkswagen liegt der Faktor mit 87 am höchsten, gefolgt von Fresenius und Deutscher Post mit 77, ganz unten stehen Covestro mit 17 und MTU mit 23.

5. Hohe und undurchsichtige Pensionsrückstellungen 

Jahrelanger Kritikpunkt der DSW waren die "horrenden und teilweise klar überzogenenen Pensionszusagen" für die Vorstände, denn diese hochbezahlte Gruppe könne doch bitteschön selbst für das Rentnerdasein vorsorgen. In neuen Systemen werde diese Komponente häufig nicht mehr gewährt, so DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler, oder wenig großzügig. Doch der Wandel braucht Zeit: 2019 waren den DAX-Vorstandschefs im Durchschnitt 571.000 Euro zugesagt.

Die bestbezahlten Rentner werden nach DSW-Hochrechnungen Heidebergcement-CEO Bernd Scheifele mit täglich 4.110 Euro bzw 1,5 Millionen Euro p.a und Post-Chef Frank Appel mit 1,03 Millionen sein. In deren Genuss könnte der bald 58-Jährige Appel bei einem Abschied schon jetzt kommen. Denn die Zusage gilt bereits ab dem 55. Lebensjahr. Im Durchschnitt sind es 62 Jahre, während das gesetzliche Eintrittsalter für die Regelaltersrente derzeit bei 65 Jahren und neun Monaten liegt.

6. Struktur der Vergütung wird ausgeglichener 

Die Gesamtüberweisung an die DAX-Chefs verteilt sich inzwischen zu je einem Drittel auf Fixgehalt, kurz- sowie längerfristige, sprich Bonus bzw aktienkursorientierte Vergütung. In den Anfangsjahren der Studie lag der Anteil der Boni grob bei der Hälfte, die langfristige Vergütung entsprechend niedriger, da die Grundvergütung ungefähr das aktuelle Drittel-Niveau ausmachte.

7. Transparenz hat zugenommen 

Aufgeschlüsselt nach Personen, Festgehalt, variable Vergütung, aktienbasierte Vergütung, Pensionszusagen - auf vielen Seiten wird inzwischen in den Geschäftsberichten erläutert, was Vorstände verdienen. Das ist ein gewaltiger Sprung gegenüber 2000, dem ersten Geschäftsjahr, für das die DSW eine solche Studie erstellte. Damals gab es nicht selten nur eine Gesamtsumme für die gesamte Führung. Heute bedeutet die hohe Transparenz aber auch eine hohe Komplexität. Die Informationen sind da, aber nicht immer verständlich angesichts hochkomplizierter Vergütungssysteme, die verhindern, schnell den tatsächlichen Verdienst eines Topmanagers zu erkennen, moniert der DSW.

8. Anstehende Änderungen ... 

... im Aktienrecht und im Deutschen Corporate Governance Kodex bieten den Unternehmen Chancen bei ihren vielfach schwer verständlichen Vergütungssystemen und deren Darstellung. Sie müssen nur genutzt werden - die DSW sieht jetzt den richtigen Zeitpunkt vor allem für radikale Vereinfachungen. Bislang habe noch kein Unternehmen den Mut dazu besessen, bestenfalls gebe es erste Tendenzen. Doch die Erfahrung aus früheren Anpassungen habe gezeigt, dass Vorreiter profitieren, sagt Tüngler. Positiv sei in jedem Fall, dass das sogenannte Opting-out entfallen wird, mit dem eine individualisierte Veröffentlichung bislang unterbunden werden konnte.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/smh/cbr

(END) Dow Jones Newswires

July 14, 2020 08:41 ET (12:41 GMT)

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