BERLIN (Dow Jones)--Bei der Durchsetzung eines strengeren Klimaziels bis 2030 stoßen die Bundesregierung und die EU-Kommission weiterhin auf den Widerstand einiger Mitgliedsstaaten. "Die Umweltminister möchten hierüber diskutieren", erklärte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) im Anschluss an eine informelle Videokonferenz mit ihren EU-Amtskollegen und EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius.
Zwar hielten viele EU-Umweltminister eine CO2-Reduktion um 50 bis 55 statt wie bislang 40 Prozent für "machbar", zahlreiche wünschten sich sogar ein noch ehrgeizigeres Ziel, so Schulze. Einige Staaten hätten jedoch auch erklärt, "dass 50 bis 55 Prozent vielleicht nur schwer zu erreichen sind". Schulze strebt im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft eine Einigung an. Auch die Verhandlungen über das EU-Klimagesetz will sie "so weit wie möglich voranbringen". Das strengere europäische Klimaziel für 2030 müsse dabei im Einklang stehen mit dem Pariser Klimaabkommen, wonach die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius und möglichst unter 1,5 Grad Celsius beschränkt werden soll.
Schulze lud die EU-Umweltminister für weitere Gespräche am 30. September und 1. Oktober in Berlin ein. Die formellen Ratstreffen sollen dann am 23. Oktober und am 17. Dezember stattfinden. Ursprünglich hatte die Weltstaatengemeinschaft bereits auf der UN-Klimakonferenz COP26 im November erste Pläne für höhere Klimaziele vorlegen sollen. Doch die UN-Konferenz wurde wegen der Corona-Pandemie auf das nächste Jahr verschoben.
Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com
DJG/pso/cbr
(END) Dow Jones Newswires
July 14, 2020 09:28 ET (13:28 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.