
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Industrieproduktion steigt im Juni deutlicher als erwartet
Die Industrie in den USA hat sich im Mai weiter von den Behinderungen durch die Corona-Pandemie erholt. Die Produktion erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um 5,4 Prozent, wie die Federal Reserve mitteilte. Volkswirte hatten eine Zunahme um 4,0 Prozent prognostiziert. Die Kapazitätsauslastung verbesserte sich auf 68,6 Prozent von 65,1 im Vormonat. Hier hatten Ökonomen 67,5 Prozent erwartet. Für den Vormonat wurde die Auslastung auf 65,1 (vorläufig: 64,8) Prozent revidiert.
New Yorker Konjunkturindex erholt sich im Juli wie erwartet
Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York hat sich im Juli in etwa wie erwartet erholt. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts erhöhte sich auf plus 17,2 (Juni: minus 0,2) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf plus 15,0 Punkte prognostiziert.
US-Importpreise steigen Juni deutlicher als erwartet
Der Abwärtsdruck auf die US-Inflation von den Importpreisen hat sich im Juni verringert. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stiegen die Einfuhrpreise im Vergleich zum Vormonat um 1,4 Prozent und lagen um 3,8 (Mai: minus 6,2) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen monatlichen Preisanstieg von 1,0 Prozent prognostiziert.
Opec und Partner einigen sich auf Produktionserhöhung ab August
Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und ihre Partnerländer, allgemein bekannt als Opec+, haben sich darauf geeinigt, die Produktion wieder etwas zu erhöhen. Nachdem die Gruppe der 23 Produzenten ihre Produktion im April um 9,7 Millionen Barrel pro Tag gesenkt hatte, soll die Kürzung ab August um 2 Millionen Barrel pro Tag auf 7,7 Millionen Barrel gelockert werden.
Scholz sieht nach Apple-Urteil Forderung nach Steuergerechtigkeit bestätigt
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sieht sich angesichts des Urteils des EU-Gerichts zu Apple und Irland in seinen Forderungen nach einer Reform der internationalen Steuerregeln bestätigt. "Wenn es die Reform gegeben hätte, dann wäre der Fall nicht so eingetreten", sagte Ministeriumssprecherin Kristina Wogatzki in Berlin. Scholz verfolge weiterhin die Pläne, eine gerechte Besteuerung auf internationaler Ebene über die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu erreichen. "Da laufen die Verhandlungen aktuell."
Europäischer Marktaufseher Esma prüft deutsche Finanzaufsicht
Die europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde Esma (European Securities and Markets Authority) leitet nach dem Zusammenbruch des Zahlungsdienstleisters Wirecard eine Prüfung der deutschen Finanzaufsicht ein. Wie die Esma mitteilte, betrifft die Prüfung die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) und die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR). Sie soll sich auf die Anwendung der Richtlinien zur Gewinnung von Finanzinformationen (Guidelines on the Enforcement of Financial Information) konzentrieren. Die Prüfung soll bis 30. Oktober abgeschlossen sein.
Urteil: Thüringer Bürgermeister muss Tweet gegen Höcke löschen
Der Oberbürgermeister der thüringischen Stadt Altenburg, André Neumann (CDU), muss einen gegen den AfD-Politiker Björn Höcke gerichteten Tweet löschen. Das Verwaltungsgericht Gera gab einem entsprechenden Eilantrag des Thüringer AfD-Fraktions- und Landeschefs laut Mitteilung Recht. "Die Neutralität eines Oberbürgermeisters hört bei dem Besuch von zwei Nationalsozialisten auf", hatte Neumann am vergangenen Donnerstag auf Twitter geschrieben.
Bund und Länder sprechen über regionale Ausreisesperren
Bund und Länder wollen am Donnerstag über mögliche Ausreisesperren in Regionen mit lokalen Corona-Ausbrüchen beraten. "Für Donnerstagvormittag hat sich der Chef des Kanzleramts mit den Chefs der Staatskanzleien zu weiteren Beratungen verabredet", gab Regierungssprecher Steffen Seibert bei einer Pressekonferenz in Berlin bekannt. Die ursprünglich für Mittwoch geplanten Beratungen seien mehrfach thematisch ergänzt worden.
Russland meldet erfolgreichen Test von Corona-Impfstoff
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben mit Erfolg einen Impfstoff gegen das Coronavirus getestet. Die 18 freiwilligen Teilnehmer der ersten Phase der klinischen Tests hätten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen, Gesundheitsbeschwerden oder anderen Komplikationen gezeigt, erklärte das russische Verteidigungsministerium. Ob der Impfstoff auch wirksam ist, war zunächst unklar.
Staatsschutz ermittelt gegen Beatrix von Storch wegen Verhüllungsaktion
Nach der Verhüllung einer Karl-Marx-Statue in Berlin ermittelt der Staatsschutz gegen die AfD-Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch. Gegen die Politikerin werde wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt, sagte eine Polizeisprecherin. Von Storch hatte die Statue nach eigenen Angaben gemeinsam mit Mitgliedern der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative am Dienstag offenbar mit schwarzem Plastik verhüllt.
USA drohen neue Sanktionen zu Pipeline Nord Stream 2 an
Die USA haben neue Sanktionen gegen den Bau der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 angedroht. US-Außenminister Mike Pompeo kündigte an, ein Sanktionsgesetz aus dem Jahr 2017 werde auf das Pipeline-Projekt ausgeweitet. "Das ist eine klare Warnung an Unternehmen: Beihilfe zu den Projekten eines schädlichen russischen Einflusses werden nicht toleriert", sagte Pompeo. "Zieht euch jetzt zurück, oder riskiert die Konsequenzen."
Frankreich kündigt Milliardenhilfen in Corona-Krise an
Frankreich will seine Industrie in der Corona-Pandemie mit 40 Milliarden Euro stützen. Das kündigte der neue Regierungschef Jean Castex in der Pariser Nationalversammlung an. Das zuvor angekündigte Konjunkturprogramm von 100 Milliarden Euro umfasst nach seinen Angaben unter anderem auch Hilfen zur Gebäudedämmung sowie eine Fahrradprämie.
Frankreich will Milliarden in sein Gesundheitssystem pumpen
In der Coronavirus-Pandemie will Frankreich weitere Milliarden in sein angeschlagenes Gesundheitssystem pumpen: Der neue Regierungschef Jean Castex kündigte in Paris "Investitionen" von 6 Milliarden Euro an. Sie sollen den Krankenhäusern und der Prävention zugute kommen. Zudem bekräftigte er Pläne für eine verschärfte Maskenpflicht.
Italien hält Referendum über Parlamentsgröße Ende September
Das ursprünglich für März geplante Referendum zur geplanten Reduzierung der Anzahl der italienischen Parlamentsabgeordneten soll nun im September stattfinden. Die Abstimmung wird am 20. und 21. September abgehalten, wie die Regierung in Rom mitteilte. Voraussichtlich wird es demnach gleichzeitig Regionalwahlen in sechs Regionen geben.
Russisches Parlament stimmt für Wahlen im Freien und über drei Tage
Das russische Parlament hat sich für die Abhaltung von Wahlen im Freien und an bis zu drei Tagen ausgesprochen. Die Abgeordneten der Duma stimmten in zweiter Lesung für entsprechende Änderungen des Wahlgesetzes. Oppositionspolitiker kritisierten, dass Abstimmungen dadurch leichter zu fälschen seien.
+++ Konjunkturdaten +++
KANADA
Bank of Canada: Leitzins unverändert bei 0,25%
USA
Kapazitätsauslastung Juni +3,5%-Pkt auf 68,6% (PROG: 67,5%)
Kapazitätsauslastung Mai rev 65,1% (vorl: 64,8%)
US/DoE: Raffinerieauslastung 78,1% (Vorwoche 77,5%)
US/Destillatlagerbestände (DoE) -0,453 Mio auf 176,809 Mio Barrel
US/Benzinlagerbestände (DoE) -3,147 Mio auf 248,535 Mio Barrel
US/Rohöllagerbestände (DoE) -7,493 Mio auf 531,688 Mio Barrel
DJG/DJN/AFP/hab/sha
(END) Dow Jones Newswires
July 15, 2020 12:56 ET (16:56 GMT)
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