Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BEAMTE - Schon seit Jahren boomt das Beamtentum, die Zahl der Bundesbediensteten steigt dieses Jahr auf ein neues Rekordhoch. Doch der "starke Staat" ist nicht billig. Die Pensionslasten wuchsen zuletzt drastisch an. Laut einem neuen Regierungsbericht schiebt der Bund bereits Ansprüche in Höhe von 809 Milliarden Euro vor sich her - das sind 281 Milliarden Euro oder 53 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Topökonomen sehen die Entwicklung mit Sorge - und fordern ein Umdenken. (Handelsblatt S. 4)
GESUNDHEITSWESEN - Vor dem Treffen der EU-Gesundheitsminister im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft am heutigen Donnerstag fordert der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) mehr Unterstützung für die Gesundheitswirtschaft. In einem Strategiepapier stellt der Spitzenverband eine Reihe von Forderungen auf, um die globale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Gesundheitsunternehmen zu stärken - unter anderem weniger Bürokratie bei Forschungsförderungen und die Ausbildung von Fachkräften. Weiter heißt es, durch die Herstellung von Gesundheitsprodukten direkt in Europa müsse die Versorgungssicherheit erhöht werden. (Handelsblatt S. 10)
EU-HILFEN - Der Vorsitzende der Unionsfraktion, Ralph Brinkhaus, und die hessische Europaministerin, Lucia Puttrich, kritisieren das Vorhaben der EU-Kommission, 750 Milliarden Euro zur wirtschaftlichen Bewältigung der Corona-Krise aufzuwenden. Es berge "das Risiko einer gigantischen Fehlallokation von Mitteln". Ohne verbindliche Zweckbindungen bestehe die Gefahr, dass die Gelder "Strukturen begünstigen, die Europa geschadet haben". (FAZ S. 6)
CUM EX - Drei international gesuchte Banker stellen sich der deutschen Justiz oder wollen sich stellen. Zwei von ihnen haben sich bereits beim Amtsgericht Bonn vorgestellt, um Fragen der Ermittler in der Cum-Ex-Affäre zu beantworten, dem größten Steuerskandal Deutschlands. Offenbar sind die Männer bereit, jeweils eine Kaution in Millionenhöhe zu hinterlegen. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor internationale Haftbefehle gegen vier ausländische Banker erlassen. Einer von ihnen wurde kürzlich in Frankreich festgenommen und unter Arrest gestellt. Weitere Festnahmen folgten in London. (Handelsblatt S. 30)
STEUERTRICKS - Forscher der Universität Duisburg-Essen haben Hunderte börsennotierte Unternehmen in Deutschland darauf untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der Mitbestimmung der Angestellten in der Firma und legalen Tricks bei Bilanz und Steuern gibt. Das Ergebnis: Unternehmen, bei denen Arbeitnehmer im Aufsichtsrat mitreden, neigen deutlich weniger dazu, Spielräume bei der Bilanzierung auszunutzen, um zum Beispiel ihre Gewinnsituation übertrieben positiv darzustellen. Auch versuchen sie weniger aggressiv, Steuern zu vermeiden. "Mitbestimmung führt dazu, dass die Spielräume für Bilanzierung und Steuergestaltung weniger ausgenutzt werden, was mit einem besseren langfristigen Erfolg verbunden ist", sagt Professor Marc Eulerich, Mitautor der Studie, die von der gewerkschaftseigenen Hans-Böckler-Stiftung gefördert wurde und der Süddeutschen Zeitung vorliegt. (SZ S. 19)
CHINA - China öffnet sich ausländischen Investmentbanken. Die USA haben im handelspolitischen Ringen einige Öffnungsschritte im Finanzdienstleistungssektor erwirkt. Der Weg für ausländische Investmentbanken in China bleibt aber steinig. (Börsen-Zeitung S. 6)
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July 16, 2020 00:09 ET (04:09 GMT)
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