Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
CUM EX - Vieles war gut gemeint, aber nur wenig gut gemacht. Die Bemühungen der Politik, den historisch größten Finanzmarktschwindel zulasten des Staates zu stoppen, griffen immer wieder zu kurz. Erst Ende 2011 gelang es, die Geschäfte zu stoppen, die den Fiskus zuvor Milliarden gekostet hatten. Recherchen zeigen nun, dass sich dieses Muster bei der Aufarbeitung wiederholt - und den Staat so um mehrere Milliarden Euro bringen könnte. Konkret geht es um den Paragrafen 375a der Abgabenordnung, das wichtigste deutsche Steuergesetz. Mehr als zehn Milliarden Euro flossen so aus der Staatskasse ab. (SZ S. 19)
BETRUG - Mutmaßlich 124.000 Deutsche wurden bei Online-Anlagegeschäften geprellt. Während der mutmaßliche Haupttäter tot in seiner Zelle gefunden wurde, steht sein früherer Geschäftspartner in Wien vor Gericht. Ermittler halten den Deutschen und den Israeli für die Köpfe eng kooperierender, internationaler Banden, die mutmaßlich Hunderttausende Anleger um ihr Geld gebracht haben. Weil eine Registrierung mit Einzahlungen von 250 Euro aufwärts verbunden ist, dürfte der Schaden bei mehreren Hundert Millionen Euro liegen. (SZ S. 19)
BANKEN - Die von Experten befürchtete Welle an Kreditausfällen im Zuge der Coronakrise zeichnet sich in der deutschen Kreditwirtschaft noch nicht ab: Nur wenige Privat- und Firmenkunden haben in den vergangenen drei Monaten von einer Ausnahmeregel Gebrauch gemacht und ihre Kredite gestundet, zeigt eine Umfrage der Börsen-Zeitung. Zwar zählen einzelne Institute Tausende Anfragen, gemessen am gesamten Kreditvolumen lag der Anteil der vorübergehend ausgesetzten Darlehen jedoch oft nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich, wie die Befragung von Banken, Sparkassen und Verbänden zeigt. (Börsen-Zeitung S. 3)
FLUGZEUGE - Der Markt für Gebrauchtflugzeuge ist zusammengebrochen. "Grundsätzlich ist der Markt am Boden", sagt Ulf Gedamke vom Flugzeugfinanzierungsspezialisten 360 Aircraft Finance GmbH (360AF). Es gebe nur vereinzelt Bewegung etwa bei kleineren Jets. "Die werden mittlerweile wieder gern genommen, weil keiner weiß, wie viele Passagiere in der nächsten Zeit fliegen werden." Das hat Folgen für die Preise. Hat modernes Fluggerät wie etwa die A320neo-Familie nach Berechnungen der britischen Beratungsfirma IBA mit minus fünf bis acht Prozent bisher nur überschaubar an Wert verloren, liegen die Preisabschläge bei Kurz- und Mittelstreckenjets der älteren Generation wie etwa der A320ceo oder der Boeing 737 schon bei bis zu 16 Prozent. Besonders heftig trifft es Langstreckenjets mit vier Triebwerken wie etwa die Boeing 747 oder den Airbus A380, deren Preise bis zu 40 Prozent gefallen sind. (Handelsblatt S. 20)
LUFTFAHRTINDUSTRIE - Anders als Hamburg und Bremen hat Bayern auch kleinere Unternehmen im Flugzeugbau, die durch Corona in Bedrängnis sind. Bayern erwägt sogar Beteiligungen als Abwehrschild. (FAZ S. 19)
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July 17, 2020 00:12 ET (04:12 GMT)
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