Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
WIRECARD - Die Betrugsaffäre um den Zahlungsdienstleister Wirecard sorgt für Turbulenzen in der großen Koalition. Das Bundesfinanzministerium teilte am Montagabend mit, man habe das Kanzleramt unmittelbar vor einer geplanten Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die laufenden Ermittlungen der Finanzaufsicht Bafin gegen den Zahlungsdienstleister Wirecard wegen mutmaßlicher Marktmanipulation informiert. "Am 23. August 2019 hat das Bundesfinanzministerium auf Anfrage des Kanzleramts per E-Mail verschiedene Informationen zum Fall Wirecard weitergegeben", sagte ein Sprecher von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) der Süddeutschen Zeitung. Unter anderem sei auf Auskünfte der Bundesregierung auf verschiedene Anfragen von Bundestagsabgeordneten zu Vorwürfen gegen Wirecard hingewiesen worden. Die Auskünfte seien auf Arbeitsebene übermittelt worden, also nicht vom Minister selbst oder höheren Beamten. (SZ S. 1, 15/Handelsblatt S. 6/FAZ S. 15)
SPARKASSEN - Nach dem Scheitern der Pläne, Digitalbanken wie N26 mit einem eigenen Smartphone-Konto zu begegnen, arbeiten die Sparkassen an einer Überführung von Projektideen in die Sparkassen-Apps. "Der Prozess, der vorgesehen war für Yomo, steht in Kürze allen Sparkassen in den Sparkassen-Apps zur Verfügung", sagt Bernd Wittkamp, Chef des Finanzsoftware-Entwicklers Star Finanz, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Erfahrungen, die während des 2016 von einigen Sparkassen initiierten Yomo-Projekts gesammelt wurden, seien auch in das Apple-Pay- Projekt gemündet. Die Sparkassen wollen laut Dachverband DSGV in Kürze die an ihre Kunden ausgegebene Girocard für das Bezahlverfahren Apple Pay freischalten. (Börsen-Zeitung S. 2)
HUAWEI - Die chinesische Regierung erwägt im Streit um den Ausschluss von Huawei aus westlichen 5G-Telekommunikationsnetzen laut einem Pressebericht Gegenmaßnahmen gegen die europäischen Ausrüster Ericsson und Nokia. Falls weitere Länder dem Beispiel von USA und Großbritannien folgen sollten, Huawei aus ihren 5G-Netzen fernhalten zu wollen, könnte das Pekinger Handelsministerium Exportkontrollgesetze nutzen, um eine Ausfuhr von in China gefertigten Produkten der beiden europäischen Konzerne zu verbieten, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte Personen. Allerdings handle es sich um das denkbar schlechteste Szenario. Vergangene Woche hatte Großbritannien die Beteiligung Huaweis am Aufbau des britischen 5G-Netzes gestoppt. Gründe dafür waren nach Angaben der Regierung neben Sicherheitsbedenken auch die Folgen der kürzlich verhängten US-Sanktionen gegen Huawei. Washington versucht seit Monaten, Druck auf seine Partner auszuüben, Huawei vom Ausbau seiner 5G-Netze auszuschließen. (Börsen-Zeitung S. 7/Welt S. 10)
AIXTRON - Im Zuge des Wirbels um den von einem Bilanzskandal erschütterten Zahlungsdienstleister Wirecard können sich Aixtron und Talanx Hoffnung auf einen Aufstieg in den MDax machen. Denn: Wirecard muss seinen Platz im Dax voraussichtlich bald räumen, und aus dem MDax dürfte der Berliner Essenslieferant Delivery Hero nachrücken. Mehrere Index-Experten rechnen nun mit einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Spezialmaschinenbauer für die Chipindustrie Aixtron (Herzogenrath) und dem Versicherer Talanx (Hannover) um den dann freien Platz im Index der mittelgroßen Werte. (Welt S. 10)
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July 21, 2020 00:17 ET (04:17 GMT)
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